Affirm: Spielball der Spekulanten

Gewinnmitnahmen bei Affirm - 80 % Rallye scheitert an der Fed

 

Die Fed-Entscheidung hat direkte Konsequenzen. Eine schnelle Zinssenkungsphase sieht die amerikanische Notenbank nicht, was für viele Spekulationen im FinTech Sektor am Aktienmarkt wieder Gegenwind bedeutet. 

Die Entscheidung der Federal Reserve war ein Rückschlag für Affirm (US00827B1061). Die Bullen hatten die in den Keller geprügelten Aktien des FinTech vor der Sitzung um mehr als 80 % in die Höhe getrieben. Und das, obwohl die Gesellschaft erst im August deutlich machte, dass man in den kommenden Monaten weiterhin mit starkem Gegenwind rechnet, da das hohe Zinsniveau die Refinanzierungen erschwert. Nachdem die US-Notenbank dann der kurzfristigen Spekulation auf Affirm den Boden unter den Füssen wegzog, ging es für den Kurs wieder kräftig in den Keller. 

 

-8 % verloren die Affirm Aktien allein am Donnerstag. Ein harter Einbruch, der aber natürlich im Verhältnis zu den vorangegangenen Kursgewinnen bescheiden ausfällt. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, dass sich die Gewinnmitnahmen fortsetzen, denn die Federal Reserve lieferte einen Ausblick, auf den sich die Wall Street nicht eingestellt hatte. Allgemein erwartet worden war, dass die Fed eine Zinspause im September einlegt, was sich auch erfüllt. Ebenso machte man deutlich, dass eine weitere Zinserhöhung im restlichen Jahr wahrscheinlich ist. Auch diesen Punkt hatten die Anleger im Vorfeld eingepreist. Doch:

 

Affirm: Spielball der Spekulanten

 

Die Erhöhung des Dot Plot um 50 Basispunkte in den Jahren 2024 und 2025 kam überraschend. Die Wall Street hatte sich auf eine Verringerung eingestellt und sich entsprechend positioniert. Eine Verringerung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Notenbanker mit ihren unverbindlichen individuellen Prognosen signalisieren, dass sie mehr Zinssenkungen in Zukunft erwarten als auf der letzten Sitzung. Stattdessen zog der Dot Plot nach oben und das auch noch für die Jahre 2024 und 2025. Die Federal Reserve signalisierte der Börse damit, dass man mit weniger Zinssenkungen in der Zukunft rechnet als bislang. Das wiederum bedeutet mehr Gegenwind für die US-Konjunktur. Aber:

 

 

Affirm ist eine Spekulation auf einen neuenZinssenkungszyklus. Die Bewertung der Aktien hat so stark korrigiert, da hohe Zinsen für das Geschäft schwere See bedeuten. Sinken die Zinsen jedoch, wird die Börse perspektivisch steigendes Finanzierungsvolumen und sinkende Refinanzierungskosten einpreisen, also einen zukünftig höheren Unternehmenswert. Affirm ist sich hingegen der Lage sehr wohl bewusst und arbeitet derzeit an Überbrückungsmechanismen. Dazu soll auch Affirm Plus gehören. Ein Abonnement für voraussichtlich 7,99 US-Dollar pro Monat für die Kunden, das 0% Ratenverträge bis zu einer Kredithöhe von 2.500 US-Dollar garantiert und die Verzinsung von Guthaben erhöht. Kein schlechter Deal für beide Seiten.

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23.09.2023 - Mikey Fritz

 

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