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Steigender Kostendruck bei der Goldförderung

Steigende nachhaltige Gesamtkosten bei den Goldminen

NTG24 - Steigender Kostendruck bei der Goldförderung

 

Die Kosten der Goldminen-Unternehmen sind im 1. Quartal 2021 um 4 % im Vergleich zum Vorquartal gestiegen. In Kombination mit einem gleichzeitig schwächeren Goldpreis verstärkte sich dadurch gleichzeitig der Margendruck. Diese Entwicklung könnte auch in den kommenden Monaten noch anhalten, insbesondere dann, wenn sich die Konsolidierung des Goldpreises fortsetzt.

Die in den letzten Monaten gesehenen Preissteigerungen bei Rohstoffen machen auch bei den Minenunternehmen in der Goldförderung nicht Halt. Wie eine Analyse des World Gold Council (WGC) zur Entwicklung der nachhaltigen Förderkosten (AISC = All In Sustaining Costs) für das 1. Quartal 2021 ergab, legten diese im Vergleich zum Vorquartal um 5 % zu und betrugen 1.048 US-Dollar je Feinunze Gold. Damit erreichten die AISC den höchsten Stand seit dem 2. Quartal 2013.

Gleichzeitig gab der Goldpreis im Zuge der Konsolidierung seiner bis August 2020 erzielten Gewinne 4 % nach.

 

 

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Werbebanner ClaudemusWie die Kursgrafik für den Goldpreis deutlich macht, ist diese Korrektur aber bislang noch nicht beendet und könnte bei Unterschreiten der steileren (blauen) Aufwärtstrendlinie über die kommenden Wochen durchaus weitergehen. Dazu könnten sowohl steigende Zinsen als auch ein stärkerer US-Dollar (oder beides) beitragen.

Durch die Kombination aus schwächerem Goldpreis und steigenden Förderkosten kamen die Margen der Goldminen-Unternehmen wieder unter Druck, nachdem sie im vergangenen Jahr deutlich angestiegen waren.

Für das 1. Quartal 2021 ergibt sich demnach vom 4. Quartal 2020 zum 1. Quartal 2021 ein Rückgang der AISC-Marge um 14 % (Goldpreis minus AISC-Kosten). Allerdings blieben die AISC-Kosten weiterhin auf gesundem Niveau. Mit Blick auf die Verteilung der AISC-Kosten merkte der WGC an, dass im 1. Quartal 2021 nur 4 % der Minenunternehmen mit ihren Kosten über dem Goldpreis im gleichen Zeitraum lagen.

Zum Kostenanstieg trugen insbesondere die Betriebskosten der Minen bei, die zu einem Anstieg der Totalen Cash-Kosten (TCC) um 6 % auf 769 Dollar je Feinunze im Vergleich zum Vorquartal führten, wobei auch saisonale Faktoren eine Rolle spielten.

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Werbebanner ISIN-WatchlistAllerdings waren nicht nur saisonale Faktoren von Bedeutung. Denn auch im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres legten die TCC um 4 % zu. Zu den zugrundeliegenden Faktoren gehörten unter anderem die Kosten, die durch den Corona-Lockdown und die Test- und Quarantäne-Kosten auf die Unternehmen zukamen. Diese Kosten waren im 1. Quartal 2020 noch nicht angefallen.

Gleichzeitig ging der Goldgehalt pro Tonne um 4 % von 1,44 Gramm auf 1,39 Gramm zurück. Dazu trug bei, dass durch den höheren Goldpreis auch der Abbau von Erzen mit niedrigerem Goldgehalt profitabel geworden ist. Und schließlich stiegen die Lohnkosten in der Minenindustrie insgesamt. Die anhaltend hohe Nachfrage nach qualifizierten Minenarbeitern wird dabei nicht zuletzt durch die gestiegenen Rohstoffpreise ausgelöst, die ihrerseits zu höheren Investitionen und damit zu neuem Arbeitskräftebedarf führt.

 

Und was ist das Fazit?

 

Im Ergebnis erwartet der WGC auch in den kommenden Monaten des Jahres 2021 weiterhin anhaltenden Kostendruck bei den Goldminen. Der damit verbundene Margendruck dürfte ein bedeutender Faktor für die in den vergangenen Wochen nachgebenden Aktienkurse der Minenunternehmen sein.

 

01.06.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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