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Formel 1 – Saisonausblick 2021, neue Regeln, Mercedes-AMG, Ferrari und Aston Martin

Wer kann sich diese Saison durchsetzen?

NTG24 - Formel 1 – Saisonausblick 2021, neue Regeln, Mercedes-AMG, Ferrari und Aston Martin

Am 28. März ist der Tag endlich gekommen, auf den viele Motorsportfans seit Monaten hin fiebern. Wenn um 17 Uhr über der Startlinie in der Wüstenstadt Bahrain die roten Lichter erlöschen, ist die Saison 2021 endgültig eröffnet. In 23 Rennen werden die 10 Teams auch in diesem Jahr wieder um Ruhm, Ehre und natürlich auch um viele Millionen Euro Preisgeld kämpfen. Ob Mercedes nach dem Saisonfinale am 12. Dezember in Abu Dhabi die nächste Konstrukteur- und Hamilton seine nächste Fahrer-WM einfahren kann oder Red Bull die unglaubliche Serie von 7 Titeln in Folge unterbrechen kann, ob es Ferrari gelingt, den Anschluss an die Spitze wieder herzustellen, oder sie sich wie in der letzten Saison im Mittelfeld behaupten müssen und wie die Chancen für die deutschen Hoffnungsträger Sebastian Vettel und Rookie Mick Schumacher stehen, sind einige der Fragen, die wir in unserem Formel 1 Saisonausblick 2021 beantworten wollen.

 

Reglement

 

Eigentlich sollte bereits in der kommenden Saison das Reglement umfassend geändert werden und mit einer neuen Generation von Autos gefahren werden, die engeres und so spannenderes Racing ermöglichen sollten. Diese Autos wurden auch schon vorgestellt. Sie zeichnen sich in erster Linie durch ihre simplere Aerodynamik aus, welche die Luftverwirbelung hinter den Autos deutlich verringern soll, sodass der Verfolger noch kurz hinter seinem Gegner genug Abtrieb für eine enge Verfolgung behält.

Durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehende zusätzliche Belastung für die Rennställe wurden die eigentlich beschlossenen Regeln abgespeckt und zum Teil auf die Saison 2022 geschoben.

Die Entwicklung der Autos wurde im Vergleich zur Vorsaison quasi eingefroren. Wer dennoch an Bereichen des Autos Änderungen vornehmen will, dem stehen dafür maximal 2 Tokens zu Verfügung. Diese Joker können dafür genutzt werden, sich Änderungen zu erkaufen. Wer also dachte, dass wir schon in diesem Jahr deutlich mehr Zweikämpfe auf der Strecke sehen können, der wird an dieser Stelle leider enttäuscht.

 

Budget Cap

 

Jedoch wurden noch weitere Maßnahmen beschlossen, die mitunter dazu beitragen sollen, dass die Formel 1 für die Teams wieder günstiger wird, denn besonders die großen Teams müssen zukünftig bei ihren Ausgaben deutlich zurückfahren. Das soll dazu beitragen, dass auch die kleinen Teams bald wieder konkurrenzfähig werden und das Feld wieder näher zusammenrückt. Budgets von bis zu 400 Millionen Euro, mit denen Mercedes, Ferrari und Red Bull in den letzten Jahren ihre Entwicklung befeuerten, sind zukünftig Geschichte.

Ab dieser Saison dürfen die Teams maximal 145 Millionen Dollar ausgeben. Bis 2023 sollen es noch 135 Millionen sein. Ausgenommen von diesen Beschränkungen sind Kostenpunkte wie Fahrergehälter oder Marketingausgaben.

Auf technischer Seite ist die größte Veränderung an den Autos der kommenden Saison wohl die Beschneidung des Unterbodens, die den Anpressdruck der Autos verringern und so die Reifen von Pirelli schützen soll. Zudem wurde das Gewicht der Autos und der Motoren erhöht, um Kosten im Bereich Leichtbau und teurer Materialien zu sparen.

 

Mercedes-AMG Petronas F1 Team

 

Favorit auf den WM-Titel dürfte auch in diesem Jahr wieder Mercedes (ISIN: DE0007100000) mit ihrem neuen Sponsor INEOS (ISIN: XS1577947440) sein. In den letzten sieben Jahren konnte man in jedem Jahr die Konstrukteurs-WM für sich entscheiden. Auch die Fahrer-WM ging mit 6 Titeln von Lewis Hamilton und einem vom Deutschen Nico Rosberg seit Beginn der Hybrid-Ära ausschließlich an die Silberpfeile. Dabei scheint man sich auf dem Erfolg in keiner Weise auszuruhen. Teamchef Toto Wolff sieht seinen Rennstall eigentlich nie als Favoriten und versucht jedem Mitarbeiter klar zu machen, dass es mit dem Erfolg schnell vorbei sein kann, wenn man den Fokus verliert.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe2020 ging man als einziges Team mit dem DAS-System an den Start, durch das man die Spur der Vorderachse verstellen konnte und dies beispielsweise für das Temperaturmanagement der Reifen nutzen konnte. Durch das neue Reglement wurde diese Innovation jetzt aber verboten. Positiver Effekt dieses Verbots ist jedoch, dass man nun ein paar Kilo mehr am Auto verteilen kann, die man vorher für das DAS-System reserviert hatte.

Größte Änderung bei den Silberpfeilen soll die neue Power Unit sein, welche man komplett neu überarbeitet habe. Demnach soll eine komplett neue MGU-K entwickelt sowie die Legierungen des Motorblocks geändert worden sein, sodass diese wieder zuverlässiger sein sollen. Von außen lassen sich die Änderungen an einer markanten Ausbeulung an der Motorabdeckung erahnen. Mit den Änderungen am Motor geht auch ein neues Belüftungssystem einher. Darüber hinaus soll neben der Aerodynamik an der Bremsbelüftung geschraubt worden sein. Wofür die beiden Tokens bei Mercedes verwendet wurden, ist aber nach wie vor unklar und nicht Wenige rechnen noch mit einer Überraschung seitens Mercedes.

Im Bereich Fahrerbesatzung bleibt alles beim Alten. Valtteri Bottas und Lewis Hamilton fahren auch im nächsten Jahr im Cockpit des Rennstalls, nachdem der Weltmeister seinen auslaufenden Vertrag kürzlich um ein weiteres Jahr verlängert hatte.

Einzig und allein Red Bull konnte den Silberpfeilen in der letzten Saison noch gefährlich werden und ab und an ein paar Punkte abknöpfen. Besonders gegen Ende der Saison wurden die Österreicher immer konkurrenzfähiger. Deswegen werden sie auch in dieser Saison als großer Gegner von Mercedes gehandelt, in die die Weltmeister jedoch wieder als klarer Favorit gehen.

 

Aston Martin F1 Team

 

Große Änderungen gab es beim Vierten des Vorjahres, Racing Point. Nachdem Gründer Lawrence Stroll mit einem Konsortium rund 16,7 Prozent der Anteile von Aston Martin (ISIN: GB00BN7CG237) erworben hatte und er dort die Rolle des Executive Chairman einnahm, fährt der Rennstall nun unter dem Namen Aston Martin F1 Team. Der Aston Martin AMR21, das neue Auto der Engländer, kommt in einem schicken British Racing Green. Aus dem pinken Mercedes wird in diesem Jahr somit ein Grüner, denn der Rennstall bezieht eine Vielzahl seiner Komponenten von den Silberpfeilen. Dabei gab es schon im letzten Jahr Ärger, als Racing Point vorgeworfen wurde, den Mercedes aus 2019 nachgebaut zu haben. Neue Regeln sollen ein solches Vorgehen nun verbieten, indem die Grenzen der selbst zu konstruierenden Bauteile noch enger gesteckt werden. Jedoch hat man in Silverstone, der Heimat von Aston Martin, das Auto aus dem letzten Jahr lediglich weiterentwickelt und nicht komplett neu aufgebaut, wodurch er dem Mercedes immer noch zum Verwechseln ähnlich sieht.

Die beiden Tokens hat man für die Entwicklung des Chassis verwendet, denn die Aerodynamik wurde in mehreren Bereichen weiterentwickelt. Darüber hinaus konnte man durch die Aufrüstung des Mercedes-Getriebes und der Mercedes-Aufhängung aus 2020 noch gratis aufrüsten und die Regeln so geschickt umgehen.

In Silverstone hat man sich über den Winter nicht ausgeruht und das Auto konsequent weiterentwickelt.

Auch aufseiten der Fahrer konnte man bereits im letzten Jahr eine sehr interessante Personalie bekannt geben. Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel fährt nun an der Seite von Lance Stroll, dem Sohn des Rennstallbesitzers. Nachdem der Deutsche in den letzten Jahren nicht die gewünschten Erfolge feiern konnte und bei Ferrari (ISIN: NL0011585146) immer mehr in den Hintergrund rücken musste, da sein junges Ex-Teammitglied Charles Leclerc ihn immer wieder auf der Strecke schlagen konnte, möchte er nun mit Aston Martin von neu anfangen.

Mit Vettel, Mercedes-Antrieb und neuen finanziellen Möglichkeiten möchte man in den nächsten Jahren den Sprung zum Top-Team schaffen. Lawrence Stroll gibt sich nicht gerade zurückhaltend, wenn er sagt: „Wir sind hier, um Weltmeister zu werden!“

„In drei bis fünf Jahren soll dieses Ziel erreicht sein“, so Teamchef Otmar Szafnauer.

Dabei könnte dem Team besonders der Budget Cap in die Karten spielen. Das Team ist in seiner Historie noch nie an die 145 Millionen Dollar Budget herangekommen und musste schon zu Force India Zeiten zeigen, dass man mit wenig Geld viel erreichen kann. Mit den neuen finanziellen Möglichkeiten ist dem Rennstall der Aufstieg zu den großen Teams jetzt endgültig zuzutrauen.

 

13.03.2021 - Tim Gerstenberg - tg@ntg24.de

 

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