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Was kann McLaren mit Mercedes-Motoren und wie schlagen sich Renault und Williams?

Wem gelingt der Anschluss zu die Top-Teams?

NTG24 - Was kann McLaren mit Mercedes-Motoren und wie schlagen sich Renault und Williams?

 

Nachdem wir im ersten Teil unseres Formel 1 Saisonausblicks bereits Mercedes-AMG (ISIN: DE0007100000) und Aston Martin (ISIN: GB00BN7CG237) thematisiert hatten, soll nun eine Analyse zu den Chancen von den anderen beiden unter Mercedes-Motor fahrenden Teams McLaren und Williams (ISIN: DE000A1H6VM4), sowie zum Werksteam von Renault (ISIN: FR0000131906) folgen.

 

McLaren F1 Team

 

Eines der wohl spannendsten Themen für die Saison 2021 dürfte die Entwicklung von McLaren sein. Das Traditionsteam, welches sich in den letzten Jahren auf der Suche nach der einst so erfolgreichen und teilweise dominanten Form befindet, konnte ja schon in der letzten Saison beweisen, dass man unter dem deutschen Teamchef Andreas Seidl Konstanz und Performance zurückgewinnen konnte und sich auf einen guten Weg befindet, an die alten Erfolge anknüpfen zu können. Die Saison 2020 beendeten die Briten auf dem dritten Platz, einem Ergebnis, mit dem vor der Saison wohl niemand gerechnet hatte.

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DAX Future SignaleDas Auto, mit dem McLaren in der nächsten Saison an den Start gehen wird, hat sich trotz des stabilen Reglements im Vergleich zur Vorsaison stark verändert. Anstatt des in den letzten Jahren nicht immer mit Zuverlässigkeit glänzenden Renault-Motors greift man nun auf das Aggregat von Mercedes zurück. Um den Motor in das Auto des letzten Jahres einzupassen, musste McLaren seine zwei zur Verfügung stehenden Tokens verbrauchen, um beispielsweise das Kühlsystem auf den neuen Motor anzupassen. Dadurch, dass sich aber ausgenommen vom Motor nicht viel getan hat, trägt der neue Rennwagen auch nicht den Namen MCL36, wie es die chronologisch sinnvolle Bezeichnung wäre, sondern fährt 2021 unter dem Namen MCL35M. Der Name verdeutlicht, dass es sich bei dem Auto im Grunde um eine Weiterentwicklung des Boliden aus dem letzten Jahr handelt, nur jetzt halt mit Mercedes-Motor, wie es das „M“ im Namen verrät.

Auch in Sachen Fahrerbesetzung gab es für die Briten über den Winter Veränderungen. Anstatt des Spaniers Carlos Sainz fährt Daniel Ricciardo ab der kommenden Saison an der Seite des erst 21 Jahre alten Lando Norris. Der Australier kommt von Renault, hatte aber bereits in seiner Zeit bei Red-Bull gezeigt, dass er kein schlechter Fahrer ist und konnte in 188 Starts bereits sieben Siege einfahren.

Bei den Testfahrten in Bahrain konnte McLaren überzeugen. Im Gegensatz zu Mercedes und Aston-Martin, welche beide mehrere Probleme mit dem Antriebsstrang hatten und so nicht wirklich auf hohe Testkapazitäten kamen, präsentierte sich der Brite zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Auch die Rundenzeiten sowie das Fahrverhalten des Autos überraschten nicht nur die Kritiker. Nach dieser starken Performance wird McLaren bereits als Geheimfavorit für Platz drei gehandelt und Vieles sieht danach aus, dass man die guten Leistungen des Vorjahres bestätigen kann.

 

Williams Racing F1 Team

 

Für das Traditionsteam aus England sah es in den letzten Jahren alles andere als gut aus. In den letzten drei Jahren war der Rennstall das Schlusslicht der Formel 1. Diese Saison soll das natürlich deutlich besser werden. Da jedoch die Autos nicht wirklich weiterentwickelt werden dürfen, spricht momentan nicht viel dafür, dass man in der nächsten Saison wieder auf Punktejagd gehen kann. Die selbst gesteckten Ziele dürften sich in 2021 darauf belaufen, Haas, den vorletzten der vergangenen Saison, hinter sich zu lassen. 2021 sehe man als Übergangsjahr, um im nächsten Jahr mit dem neuen Eigentümer Dorilton Capital und der Partnerschaft mit Mercedes wieder konkurrenzfähiger werden zu können. Der neue CEO Jost Capito mahnt dabei jedoch zur Geduld.

Am Auto habe man sich über den Winter auf die Gewichtsoptimierung konzentriert. So startet man mit extra Gewichten am Auto, um über die Saison noch Spielraum für Updates zu haben. In Sachen Aerodynamik unterscheidet sich der FW43B kaum von seinem Vorgänger.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAuch die Fahrerpaarung ist dieselbe wie im letzten Jahr. Mit George Russell hat man einen Top-Fahrer im Team, der beim Grand Prix von Sachir im letzten Jahr bereits gezeigt hatte, welches Talent in ihm steckt. Nachdem Lewis Hamilton mit Corona erkrankte, sprang der junge Brite für den Weltmeister ein und konnte beinahe sofort seinen ersten Sieg einfahren. Lediglich ein riesiger Fehler der Mercedes-Crew verhinderte den Erfolg des Briten. Spätestens seitdem wird Russell als Nachfolger von Hamilton gehandelt und dürfte eher früher als später seinen Weg in das Mercedes-Cockpit finden.

Mit Nicholas Latifi hat man einen zweiten Fahrer, der eine Menge Kapital mitbringt, auf der Strecke bis jetzt jedoch noch nicht überzeugen konnte und von George Russell meistens dominiert wurde.

Bei Williams darf man nicht die Erwartungen haben, dass sich die einst so erfolgreichen Jahre des Teams, in naher Zukunft wiederholen dürften. Auch Teamintern sieht man Williams als Langzeitprojekt und man ist sich bewusst, dass es für den Erfolg keine Abkürzung gibt. Das Ziel auf Haas und Alfa Romeo aufholen und Paroli bieten zu können, dürfte jedoch nach den erfolgreichen Testtagen realistisch sein.

 

Alpine F1 Team

 

Als Renault vor fünf Jahren sein Formel 1 Comeback gab, hatte man die erste Titelattacke seit 2006 eigentlich auf 2021 terminiert. Nachdem die Corona-Pandemie diesem Ziel nun wohl einen Strich durch die Rechnung machen dürfte, hat man bei Renault noch ein Jahr länger Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen, was jedoch aufgrund des dürftigen fünften Platzes der Vorsaison nicht gerade unvorteilhaft sein dürfte.

Da Renault durch die Corona-Pandemie und vorhergegangenen Missmanagement finanziell in Schieflage geriet, hat man sich beim Konzern darauf verständigt, das Team zukünftig unter dem Namen seiner Sportmarke Alpine an den Start zu schicken, um das Motorsportengagement in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen und den Renault-Konzern erst einmal aus der Schusslinie zu holen.

Diese Veränderung spiegelt sich auch in den neuen Farben des Rennwagens wider. Der A521 kommt im neuen blauen Farbdesign und löst das traditionelle Gelb ab.

Aufgrund von Einsparungen von Entwicklungskosten und dem neuen Reglement hat sich an der Technik des Boliden nicht viel Nennenswertes getan.

Aufseiten der Fahrer konnte man jedoch den Abgang von Daniel Ricciardo durch eine interessante Personalie kompensieren. In der Saison 2021 geht Routinier Fernando Alonso für Alpine an den Start und soll dem Team mit seiner Erfahrung bei der zukünftigen Entwicklung helfen. Der Spanier muss diese Saison beweisen, dass er nach zwei Jahren Pause immer noch auf Formel 1 Niveau fahren kann. Bei den Testtagen konnte man jedoch schon erkennen, dass man mit Alonso, der schon 2005 und 2006 mit Renault Weltmeister werden konnte, immer rechnen muss.

 

26.03.2021 - Tim Gerstenberg - tg@ntg24.de

 

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