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Von einem überraschenden Wechsel an der Spitze scheinen die Anleger sich bei Fresenius viel zu erhoffen

Unverhofft kommt oft

NTG24 - Von einem überraschenden Wechsel an der Spitze scheinen die Anleger sich bei Fresenius viel zu erhoffen

 

Es scheint bei DAX-Konzernen in Mode zu kommen, kurzfristig die Konzernspitze auszutauschen. Nachdem kürzlich bei TUI überraschend Fritz Joussen seinen Rücktritt ankündigte, folgt Fresenius nun diesem Beispiel. Ohne große Vorwarnung gab es am Wochenende zu hören, dass Stephan Sturm seinen Posten als CEO bereits zum 1. Oktober räumen wird.

Auf ihn folgt dann Michael Sen, welcher Fresenius (DE0005785604) bereits seit 2005 die Treue hält. Angefangen hat er in dem Unternehmen als Finanzvorstand, bevor er im Juli 2016 zum Vorstandsvorsitzenden von Fresenius Kabi berufen wurde. Im gleichen Jahr trat auch Stephan Sturm seinen Posten als CEO an.

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Werbebanner WikifolioWas genau vom neuen CEO nun zu erwarten ist, darüber lässt sich momentan nur spekulieren. Konkrete Ankündigungen dazu gab es seitens Fresenius noch nicht. Die Wunschzettel der Anleger sind aber prall gefüllt. Schließlich kannte die Fresenius-Aktie in letzter Zeit nur eine Richtung: nach unten. In erster Linie dürften die Aktionäre ein Interesse daran haben, dass dieser Trend sich endlich wieder umkehrt. Wie genau sich das erreichen lässt, dazu gibt es aber natürlich viele unterschiedliche Ansichten.

In den sozialen Medien gibt es vor allem Rufe nach mehr Wachstum bei Fresenius. In den letzten fünf Jahren gab es zwar durchaus die eine oder andere Investition zu sehen. Doch nichts davon wollte so richtig fruchten und alles in allem stagnierte der Konzern weitgehend. Es stellt sich natürlich die Frage, ob das nur auf den Chef zurückzuführen ist oder nicht doch vielleicht auch an der schwierigen Ausgangslage der Branche liegt. Zumindest die Hoffnung, dass jetzt ein frischer Wind bei Fresenius wehen könnte, sorgt aber erst einmal für gute Stimmung. Im nachbörslichen Handel konnte die Aktie des Unternehmens zunächst deutlich zulegen.

 

Das Prinzip Hoffnung bei Fresenius

 

Letztlich ist aber auch Michael Sen nur ein Mensch, der bestehende Probleme rund um die kriselnde Tochter Fresenius Medical Care nicht über Nacht einfach wegzaubern kann. Zudem ist der neue Kopf von Fresenius zunächst für zwei Posten gleichzeitig verantwortlich. Bis seine Nachfolge bei Fresenius Kabi geregelt ist, wird er diesen Posten kommissarisch weiterführen, wie der Konzern ankündigte. Sen wird also nicht direkt seinen ganzen Elan dem Gesamtkonzern widmen können. Wunder sollten Anleger hier in jedem Fall nicht erwarten.

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Bevor die Anleger nun in einen blinden Kaufrausch verfallen, ist vielleicht noch abzuwarten, welche Änderungen der neue Chef tatsächlich geplant hat und ob er überhaupt etwas an der bisherigen Strategie zu ändern gedenkt. Zwar bieten sich durch die neue Personalie durchaus Chancen für die Anleger. Es gibt aber auch Potenzial für Enttäuschungen, sollte Sen nicht für die erhoffte Wende sorgen und die Fresenius-Aktie weiterhin in Richtung Kurskeller vor sich hindümpeln.

 

Viele Fragezeichen bei Fresenius

 

Wie die Fresenius-Aktie in den kommenden Tagen performt, lässt sich aktuell kaum vorhersehen. Die Meldung vom Wochenende dürfte erst einmal großen Einfluss haben. Da es ihr aber in vielerlei Hinsicht an Substanz fehlt, ist es eher unwahrscheinlich, dass dadurch aktuelle Sorgen rund um die Inflation und eine mögliche Rezession vollständig überstrahlt werden. Mein Gefühl sagt mir daher, dass die jüngste Abwärtsbewegung sich nach einem kurzen Sprung in die Höhe letztlich fortsetzen wird. Im Sinne der Anteilseigner hoffe ich aber, mit dieser Einschätzung falsch zu liegen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeZumindest erhalten die Anleger mit dem Führungswechsel die Aussicht auf bedeutende Neuigkeiten rund um Fresenius in den kommenden Monaten. Die werden kaum in kürzester Zeit die große Wende mit sich bringen. Das müssen sie aber auch gar nicht, um den Kurs wieder in höhere Regionen zu bewegen. Es würde schon ausreichen, wenn der neue Chef ein überzeugendes Konzept für die Zukunft vorlegen kann und den Anlegern damit eine Perspektive für neues Wachstum bieten kann.

 

22.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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