Gold-Silber-Ratio sieht spannend aus
Was macht die relative Stärke von Silber gegen Gold?
Das laufende Jahr war für Silberinvestoren wirklich nichts für schwache Nerven. Wenn man dachte, dass eine hohe Korrelation von Silber mit Gold im März die Verluste aus den Zwangsliquidationen in Grenzen hält, hatte man sich verrechnet.
Der Silberpreis fiel von rund 18 Dollar um ein Drittel auf rund 12 Dollar, während sich die Verluste bei Gold in Grenzen hielten. Ergebnis: Das Gold-Silber-Ratio explodierte von rund 90 auf fast 130 (s. Chart 1).
Im Zuge dessen wurde auch das Hoch aus dem Jahr 2008, welches bereits Mitte 2019 einmal nach oben drückte, signifikant überwunden, und machte Silber gegenüber Gold zur technischen lahmen Ente.
Dies korrespondierte mit unserer These vom ,,Slingshot Move‘‘ bei Silber, nach der Silber mit dem Absturz im März 2020 nur Schwung holt, um die über der Marke von rund 18,50 Dollar liegenden massiven Widerstände zu durchbrechen.
Inzwischen liegt der Silberpreis über 19 Dollar und der zweite Teil des ,,Slingshot Moves‘‘ nimmt Gestalt an. Nachdem die Marke von 18,50 Dollar signifikant überwunden wurde, steht nun der Test des zentralen Widerstands von Silber bei 21,13 Dollar an.
Das Gold-Silber-Ratio ist im Zuge der Aufholbewegung wieder fast auf sein Niveau vom März 2020 zurückgefallen, wie Chart 2 zeigt.
Dabei hat das Ratio Anfang dieser Woche auch das Niveau von Anfang Juni unterschritten und hat nun weiter Raum in Richtung der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie, die aktuell bei knapp 88 verläuft.
Diese Entwicklung würde zu einem kurzfristig deutlich stärker steigenden oder deutlich weniger fallenden Silberpreis im Vergleich zu Gold passen.
Sollte im Zuge dessen nun auch noch die seit 2011 bestehende Aufwärtstrend gebrochen werden (s. Chart 1), dann kündigt sich zumindest aus Sicht des Gold-Silber-Ratios eine Zeitenwende an.
Denn dann könnte Silber auch in diesem Indikator jene Aufholjagd vollziehen, die es in früheren Bullenmärkten bereits gezeigt hat.
Fazit
Die Sterne stehen zunehmend günstig für Silber, nicht nur, aber insbesondere auch gegenüber Gold. Ein Bruch der langfristigen Aufwärtstrendlinie wäre ein wichtiges Signal für eine qualitative Verbesserung des Anlegersentiments im Vergleich zu Gold, aber auch eine weitere Bestätigung für die Breite des neuen Aufwärtszyklus der Edelmetalle insgesamt!
14.07.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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