NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 17.01.2023: Nach jüngsten Verlusten wieder erste Erholungsversuche
Die Kaufneigung wächst offenbar wieder
Nachdem der gestrige Handelstag sehr ruhig verlief, da in den USA Martin Luther King-Feiertag war und die US-Börse deswegen geschlossen blieb, ist heute mehr Bewegung in Gold zu sehen.
Wie bereits am 03.01. durch das Statistische Bundesamt (DESTATIS) vorläufig kalkuliert, sind erwartungsgemäß mit exakt diesen Zahlen am heutigen Dienstagmorgen die deutschen Inflationsraten für den Dezember auch offiziell bestätigt worden (harmonisiert bzw. unbereinigt: + 9,6 % bzw. 8,6 % / Vormonat November: + 11,3 % / + 10,0 %). Auch der vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhobene ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen ist sowohl in Deutschland wie auch der gesamten Eurozone deutlich besser ausgefallen, als man erwartet hat: Die befragten Ökonomen prognostizierten für Deutschland wie auch die gesamte Eurozone Werte von -15,5 / -15,0, doch die diametral entgegengesetzt veröffentlichten Index-Werte sprechen Bände: + 16,9 / + 16,7. Sowohl für die Eurozone wie auch Deutschland stellt der ZEW-Index einen sehr wichtigen Indikator für die weiteren Konjunkturperspektiven dieser Regionen dar.
Im Zuge der vorbörslichen Öffnung der US-Rohstoff-Märkte ab 13 Uhr MEZ stieg der Goldpreis vorübergehend bis exakt an seine mögliche Trendwende-Ausbruchsmarke von 1.914 US-Dollar, bevor von dort aus zunächst wieder eine Abschwächung bis auf 1.907 USD einsetzte (Tagestief sogar nur noch 1.905 USD).
Allerdings liegt nun bereits extrem dicht bei 1.903 – 1.904 US-Dollar eine sehr signifikante nächste Unterstützung, die möglicherweise halten könnte (= kurzfristiger Aufwärtstrend seit 05.01. und außerdem exakt der Bollinger Band-Durchschnitt auf laufender 5-tägiger Chartbasis), so dass für fortgesetzte Short-Investments nun zunächst eine fallweise Unterschreitung auch dieser Zone abgewartet werden sollte.
Hält diese genannte Unterstützungszone nicht, halten wir weitere Korrekturen bis auf rd. 1.875 US-Dollar (= unterer Rand des Bollinger-Bandes im 5 Stunden-Chart + zugleich flachster Aufwärtstrend seit 06.01., 19 Uhr) oder sogar weiter bis auf nur noch rd. 1.860 – 1.865 US-Dollar (= Aufwärtstrend seit 08.11.22) für sehr wahrscheinlich.
Der wichtigste kurzfristige Widerstand ist derzeit bei dem am 16.01. in 1-stündigem Abstand erreichten Doppel-Top von 1.929 US-Dollar anzusiedeln. Das charttechnisch maximal denkbare Kurspotenzial liegt kurzfristig ebenfalls nur unwesentlich höher bei rd. 1.934 US-Dollar. Dies entspricht dem oberen Bollinger-Rand des Charts auf laufender 5 Stunden-Basis. Das Momentum in Gold auf 4stündiger Chartbasis liefert derzeit zwar ein klares Verkaufssignal, liegt dabei aber aktuell grundsätzlich noch immer in der Kaufzone > 50.
Chartbild Gold
Gold auf TradingView
17.01.2023 - Matthias Reiner
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