NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 24.04.2023: Gold testet erneut den flachen Aufwärtstrend-Boden bei 1974 USD

Ohne relevante neue Konjunkturdaten fehlen heute die Impulse

 

Am heutigen Tag, an dem keinerlei Publikationen wichtiger neuer Konjunkturdaten wie auch Redeauftritte von Notenbank-Vorständen erfolgen, stagniert Gold ebenso wie die für das Edelmetall gleichfalls relevanten US-amerikanischen Aktien- und Rentenmärkte fast völlig.

Aktuell büßt Gold (TVC:GOLD) um 16:30 Uhr gegenüber seinem Schlusskurs vom letzten Freitag - 0,2 % auf 1980 USD ein, wobei das Tagestief bislang 1974 und das Tageshoch 1987 USD betragen hatten.

Die heute bislang recht lethargische Bewegung in Gold ist dabei in keiner Weise verwunderlich, da auch im weiteren Tagesverlauf in den USA keinerlei weitere Konjunkturdaten-Veröffentlichungen oder auch Medientermine von Notenbank-Vorständen stattfinden, die für das Edelmetall von irgendeiner nennenswerten Relevanz sein könnten.

 

Als wichtigstes Konjunkturereignis wurde bereits heute Morgen um 10:00 Uhr der neue monatliche IFO-Konjunkturbericht für Deutschland zum April publiziert, dessen nur marginaler Gesamtindex-Anstieg von 93,3 auf 93,6 die Konsensschätzung der Ökonomen von 94,0 geringfügig verfehlte. Der für die weitere Wirtschaftseinschätzung Deutschlands deutlich wichtigere Teilindex der künftigen Konjunkturerwartungen legte jedoch von 91,2 auf 92,2 zu, während die Ökonomen hier zuvor nur von einem Wert von 91,6 ausgegangen waren.

Wie zumeist üblich, hinterließ die Publikation dieses IFO-Konjunkturberichts im Goldpreis heute Morgen jedoch praktisch keinerlei Spuren.

 

In ausbleibenden Konjunktur- und Zinsimpulsen erneute Testung des Aufwärtstrendbodens

 

Mit dem Ausbleiben heutiger entscheidender externer Datenimpulse verzeichnet Gold mit seinem nun gerade seit der Haupteröffnung der US-Börsen ab 15:30 Uhr stärker eingetretenen Rückgang bis auf 1974 USD nun erneut die kritische Testung seines nur noch flachsten, derzeit relevantesten Aufwärtstrendkanals seit dem 20. - 22.03., dessen Unterstützung momentan ebenso bei genau diesen im Tagestief bislang erreichten 1974 USD liegt.

Wir betonen daher nochmals unsere bereits im letzten Tagesbericht zu Gold vom 21.04. getätigte Aussage, dass - sollte dieser signifikante, breite Aufwärtstrendkanal seit dem 20. - 22.03. (nächster Horizontal-Widerstand bei 2015 USD) nach der nun wohl zumindest auf den 01.11. hinausgeschobenen ersten FED-Zinssenkungseinleitung künftig nicht behauptet werden - die nächste Unterstützung nun frühestens bei rd. 1958 USD (= unterer Bollinger-Rand im Tageschart) oder gar erst bei rd. 1934 USD (= Ausgangspunkt des betreffenden Aufwärtstrendkanals) anzusiedeln wäre.

Wir sind zwar weiterhin davon überzeugt, wie schon ständig ebenfalls in unseren letzten Berichten zu Gold dargelegt, dass im Hinblick auf die nun wesentlich transparenter und solider abschätzbaren weiteren FED- und auch EZB-Zinsperspektiven Gold mit seiner Korrektur um über 70 USD vom zurückliegenden Hoch bei knapp unter 2050 USD nun fundamental eigentlich eine sehr tragfähige Basis gefunden haben müsste.

Dennoch raten wir selbst risikofreudigen Investoren weiterhin zu einer erhöhten Kaufzurückhaltung bzw. Eingehung nur äußerst vorsichtig dosierter Engagements, bis sich nicht wesentlich stärker herauskristallisiert, dass o.g. kritischste Unterstützung bei 1974 USD tatsächlich auch nachhaltig behauptet werden dürfte.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

24.04.2023 - Matthias Reiner

 

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