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NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 28.03.2023: Neuer Anstieg nach Meldungen über weitere Finanzinstituts-Delikte

Zunehmende Unterstützung bei 1945 USD

NTG24 - NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 28.03.2023: Neuer Anstieg nach Meldungen über weitere Finanzinstituts-Delikte

 

Nachdem in den letzten Tagen eher wieder entspanntere Nachrichten zu der US-Bankenkrise, hierbei vor allem die Meldung der Einlagen- und Kreditbestands-Übernahme der insolventen SVB durch die First Citizens Bank für deutlich nachgebende Goldkurse sorgten, springt das Edelmetall heute seit ca. 12.00 Uhr plötzlich wieder schlagartig hoch und gewinnt aktuell (16:05 Uhr) + 0,4 % auf 1964 USD.

Wir können uns den seit rd. 3 Stunden plötzlich wieder, gleichfalls auch mit seither wieder zunehmend rückläufigen Aktienindizes einhergehenden, sprunghaften Anstieg in Gold (TVC:GOLD) um + 0,3 % auf 1962 USD nur mit zwei neuen Nachrichten zu angeblichen weiteren Kriminalitätsdelikten von Finanzinstituten erklären.

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Gold wieder einmal von neuen Negativ-Meldungen aus dem Finanzsektor beflügelt

 

Denn zunächst wurde gegen 12:20 Uhr die im Falle ihrer juristischen Bestätigung zweifellos sehr bedeutsame Nachricht publiziert, dass heute in einer Zusammenarbeit der französischen Finanz-Strafverfolgungsbehörde PNF mit der Finanzdelikts-Abteilung der nationalen Finanzaufsichtsbehörde AMF durch rd. 160 Untersuchungsbeamte/-innen gleich 5 führende französische Banken und Vermögensverwaltungen generalstabsmäßig wegen des Verdachts konzertierter Begünstigungen von Dividendensteuer-Hinterziehungen ihrer Kunden durchsucht worden seien bzw. werden.

Bei den durchsuchten französischen Instituten handelt es sich gemäß dieser Meldung um die Société Générale (FR0000130809), BNP Paribas (FR0000131104), die im Vermögensverwaltungs-Bereich ebenfalls führenden Häuser Natixis S.A. (im 71 % Mehrheitsbesitz der zweitgrößten französischen Bankengruppe BPCE) und Exane S.A. (im Vollbesitz von BNP Paribas) sowie die französische Banken-Hauptniederlassung des britischen Instituts HSBC Plc (GB0005405286).

Auch deutsche Behörden sind angeblich im Rahmen eines Amtshilfeaustauschs mit in diese laufenden Untersuchungen involviert, die, sollten sich diese juristischen Vorwürfe der konzertierten Begünstigung von Dividendensteuer-Unterschlagungen im Wesentlichen bestätigen, sicher einen der bislang größten Skandale in der gesamten Geschichte des französischen Bank- und Finanzwesens darstellen würden.

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Werbebanner EMH PM TradeIn einer weiteren Meldung wurde seit gestern publik, dass gegen den US-Zweig der weltgrößten Kryptowährungs-Handelsplattform mit Börsenlizenz, Binance Holdings Ltd., und ihren Konzern-CEO Changpeng Zhao durch die in den USA zuständige Aufsichtsbehörde Commodity Futures und Trading Commission (CFTC) nun Anklage wegen angeblich systematischer und dauerhafter Verstöße gegen „zahlreiche“ Gesetzesbestimmungen des US-Rohstoffhandels (dem auch der gesamte Kryptowährungs-Bereich zugeordnet ist) erhoben wurde.

Auch dies sind allesamt natürlich keine Mitteilungen, die das derzeit offenkundig klar angeschlagene Anlegervertrauen in die globale Finanz- und speziell Bankenszene wieder herstellen, und können in dieser oder ähnlicher Art auch künftig natürlich immer einmal wieder für entsprechende kurzzeitige Kursprünge in Gold sorgen.

 

Erneut starke US-Konjunktur- und Preisdaten dämpfen den Kursanstieg

 

Von seinem Tageshoch bei 1967 USD kam Gold allerdings wieder etwas zurück, nachdem um 15:00 Uhr ein überraschender Anstieg des Case Shiller US-Hauspreis-Indexes im Februar gegenüber dem Vormonat um + 0,2 % (Konsenserwartung: - 0,2 %) bekanntgegeben wurde.

Auch der anschließend um 16:00 Uhr publizierte US-Konsumentenvertrauens-Index des Conference Board für den März wurde nun mit 104,2 anstatt der erwarteten Abschwächung auf 101,0 publiziert, was somit gegenüber dem Februar (103,4) einen weiteren leichten Anstieg darstellt.

Von der Konjunktur- und Preisdatenseite der USA erhält Gold also heute insgesamt einen erneuten Dämpfer, nur wir dies bislang (noch) von weiteren vertrauenskritischen Meldungen aus dem westlichen Banken- und sonstigen Finanzsektor überkompensiert.

 

Solange 1945 USD halten, weiterer Aufwärtstrend charttechnisch denkbar

 

In jedem Fall bemüht sich Gold mit seiner heutigen Stabilisierung nun erst einmal um die Behauptung seiner nun wichtigsten nächsten Unterstützung bei rd. 1945 USD, wo aktuell der nur noch flachste kurzfristige Aufwärtstrend seit dem 17.03. aufsetzt.

Wir sind jedoch auch weiterhin der Auffassung, dass diese Unterstützung ebenfalls schnell zur Makulatur werden kann, sollten künftig weitere überraschend robuste US-Konjunktur- und Preisdaten oder günstige Meldungen zur US-Bankenkrise publiziert werden.

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Werbebanner ClaudemusIn diesem Fall könnte Gold auch durchaus weiter bis in einen nächsten Bereich von rd. 1905 (= gleitender Bollinger-Durchschnitt im Tageschart) bis 1915 USD (= Widerstands-Unterstützungs-Umwandlung seit dem 03.02. korrigieren), Im Falle einer künftigen Behauptung der nächsten Unterstützung bei 1945 USD wäre dagegen die nächste Widerstandszone im Bereich von rd. 1965, danach von rd. 1975 – 1990 USD anzusiedeln.

Kurzfristige charttechnische und -taktische Kaufengagements können in Gold im Zuge der heutigen Befestigung zwar nun wieder verstärkt vorgenommen werden. Mittel- bis längerfristig ausgerichtete strategische Anlagen sollten jedoch aus unserer Sicht angesichts des im historischen Vergleich auch weiterhin ambitioniert hohen Kursniveaus jedoch nach wie vor eher nur vorsichtig vorgenommen werden.

 

Chart: Gold kurzfristig

 

Gold auf TradingView

 

28.03.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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