Edelmetall Marktbericht vom 16.12.2023: Die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank verfolgen eine vorsichtige Zinspolitik
Inflationsdaten aus den USA könnten Zinssenkungen auslösen
Gold und Silber haben in dieser Woche eine bemerkenswert parallele Entwicklung gezeigt. Während Gold einen Anstieg von 0,77 % verzeichnete, konnte Silber mit einem Plus von 3,8 % noch deutlicher zulegen. Trotz dieser positiven Wochenergebnisse zeigen die Monatsresultate beider Edelmetalle ein anderes Bild: Bei Gold ist ein Rückgang von 0,81 % zu verzeichnen, während Silber mit einem Minus von 5,5 % abschließt.
Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA zeigen eine rückläufige Tendenz, was die Hoffnung auf eine mögliche Zinssenkung nährt. Das Ziel von 2,0 Prozent Inflation scheint nun erreichbar, eine Entwicklung, die sowohl Anleger als auch Marktbeobachter mit Argusaugen verfolgen. Die Federal Reserve unter Jerome Powell hat kürzlich die Zinssätze unverändert gelassen, was zu Spekulationen über die zukünftige Zinspolitik führte. Powells Aussagen deuten darauf hin, dass keine drastischen Maßnahmen erforderlich sind, was weitere Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik weckt.
Auch die Europäische Zentralbank, geführt von Christine Lagarde, hat sich für eine Zinspause entschieden, was die Erwartungshaltung für zukünftige Zinssenkungen dämpft. Diese vorsichtige Haltung beider Zentralbanken spiegelt die anhaltenden globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten wider.
Prognosen und Auswirkungen auf den Goldpreis
Experten wie Everett Millman von Gainesville Coins sehen in der vorsichtigen Haltung der Federal Reserve einen potenziellen Auftrieb für den Goldpreis. Die Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Erholung in den USA im Jahr 2024 könnte, falls sie anhält, den Goldpreis weiter in Richtung seines Allzeithochs treiben. Dies würde die Rolle von Gold (TVC:GOLD) als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten weiter festigen.
Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, deutete kürzlich an, dass die Zeit der straffen Geldpolitik zu Ende gehen könnte, da die Inflation schneller als erwartet sinkt. Eine Diskussion über niedrigere Kreditkosten scheint somit immer wahrscheinlicher, eine Einschätzung, die von der Mehrheit der Entscheidungsträger der Fed geteilt wird. Der Markt, repräsentiert durch Instrumente wie den CME FedWatch, signalisiert bereits eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im März. Jedoch warnt John Williams, Präsident der New Yorker Fed, vor voreiligen Schlüssen hinsichtlich künftiger Zinssenkungen.
Ausblick auf die Edelmetallmärkte
Die Entwicklung der Edelmetallpreise bleibt ein spannendes Thema für Investoren und Marktanalysten. Die anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten, die sich aus der globalen Lage und den politischen Entscheidungen der Zentralbanken ergeben, machen eine Prognose zwar herausfordernd, bieten jedoch auch Chancen. Insbesondere die Rolle von Gold als "sicherer Hafen" könnte in den kommenden Monaten noch weiter an Bedeutung gewinnen, abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung und den geldpolitischen Entscheidungen der Zentralbanken.
Technische Analyse von Gold
Der Goldpreis endete die Handelswoche bei 2020 US-Dollar, was einen leichten Anstieg gegenüber der Vorwoche darstellt. Diese Woche zeigt eine Erhöhung um 0,77 %, während das Monatsergebnis einen leichten Rückgang von 0,81 % aufweist. Ein Blick auf den 200-Tage-Durchschnitt, einen Schlüsselindikator für Langzeitanalysen, zeigt einen steigenden Trend. Der Goldpreis notiert aktuell über diesem Durchschnitt, was insgesamt als positives Signal gewertet werden kann. Als mittelfristiger Widerstandsbereich wird die Marke von 2135 US-Dollar gesehen, während die Unterstützung bei etwa 1810 US-Dollar liegt. Langfristig zeigt sich eine starke Unterstützung um das 52-Wochentief von 1784 US-Dollar. Insgesamt deuten die Trendanalysen, die diverse Indikatoren berücksichtigen, auf einen bullischen Markt hin.
Technische Analyse von Silber
Ähnlich verhält es sich mit dem Silberpreis, der die Woche bei 23.86 US-Dollar abschloss. Diese Entwicklung markiert einen Anstieg von 3,8 % im Wochenvergleich, obwohl der Monatsverlauf mit einem Minus von 5,5 % negativer ausfällt. Der 200-Tage-Durchschnitt für Silber (TVC:SILVER) ist ebenfalls steigend, und der aktuelle Kurs liegt über diesem Durchschnitt, was als bullish interpretiert werden kann. Der mittelfristige Widerstandsbereich für Silber wird um 25.91 US-Dollar gesehen, während die Unterstützung bei etwa 20.67 US-Dollar liegt. Auf langfristiger Ebene bildet das 52-Wochentief bei 19.89 US-Dollar eine starke Unterstützungszone. Auch hier weisen die Trendanalysen auf einen übergeordnet bullischen Markt hin.
16.12.2023 - Andreas Opitz
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