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Goldman Sachs: Kitchen Sink Quarter

Goldman Sachs hatte im Vorfeld ausführlich gewarnt und schnitt nun besser als befürchtet ab

NTG24 - Goldman Sachs: Kitchen Sink Quarter

 

Die Wall Street hatte mit Spannung auf die Zahlen von Goldman Sachs gewartet. Nach den starken Vorgaben der grossen amerikanischen Universalbanken war das Abschneiden der letzten echten Investmentbank mit Skepsis erwartet worden. 

Die Zahlen von Goldman Sachs (US38141G1040) für das abgelaufene 2. Quartal waren schlecht, aber wesentlich besser als befürchtet. Nachdem Goldman Sachs im Vorfeld des Berichts in den vergangenen Wochen die Erwartungen an der Wall Street rapide in den Keller gezogen hatte, waren die meisten Anleger auf das Schlimmste gefasst. Doch das operative Geschäft folgte im Wesentlichen nur der abgeschwächten Konjunktur und musste einige Abschreibungen verkraften. 

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Werbebanner EMH PM TradeDer Umsatz aus dem Nicht-Zins-Geschäft schwächte sich im Jahresvergleich um -9 % auf 9,21 Mrd. US-Dollar ab. Da gibt es nichts zu feiern, aber es gab auch keine Anzeichen eines echten strukturellen Problems. Der Rückgang resultierte im Kern aus zwei Quellen: 1) dem Investment Banking und 2) dem Market Making. In beiden Geschäftsbereichen setzte Goldman Sachs weniger um, da sich die Aktivität in diesen Märkten abgeschwächt hat. 

 

Goldman Sachs: Kitchen Sink Quarter 

 

Überraschend war hingegen, dass die Bank ihren Nettozinsertrag nicht steigerte. Nun ist Goldman keine klassische Universalbank und hat entsprechend auch ein sehr kleines Kreditbuch im Vergleich zu den grossen Konkurrenten, aber ein Rückgang um -3 % im Jahresvergleich auf 1,68 Mrd. US-Dollar lief komplett gegen den Branchentrend. Nahezu alle US-Banken, die bisher berichtet haben, wiesen einen erheblichen Anstieg des Nettozinsertrages aus. Was auch Sinn macht, denn die Kreditzinsen sind im Jahresvergleich massiv gestiegen, während gleichzeitig die Nachfrage nach neuen Krediten immer noch hoch ist.

 

Goldman Sachs Group Inc.

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeÜberraschend war ebenfalls, dass Goldman die Risikovorsorge nicht stärker ausweitete. Mit netto 615 Mio. US-Dollar zusätzlich lag die Bank sogar noch unter dem Niveau des Vorjahresquartals, obwohl die Ausfallrisiken in den vergangenen 12 Monaten definitiv gestiegen sind. Dass die Kosten im 2. Quartal deutlich gestiegen waren, hatte man im Vorfeld ausführlich kommuniziert. Am Ende wies man 8,54 Mrd. US-Dollar nach 7,65 Mrd. US-Dollar im Vorjahr aus. Ein Sprung um knapp 12 %, was im Zusammenhang mit dem geringeren Umsatz zu einer schmerzhaften Kontraktion des Gewinns vor Steuern um -51 % auf 1,74 Mrd. US-Dollar führte. Der geringste Quartalsgewinn in den vergangenen drei Jahren, was CEO David Solomon angelastet wird.

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20.07.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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