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Moody's senkt Rating für das Vereinigte Königreich

Downgrade - Risiken für Großbritanniens Bonität steigen

NTG24 - Moody's senkt Rating für das Vereinigte Königreich

 

Die US-amerikanische Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Großbritanniens erneut herabgestuft. Die Analysten bewerten die langfristigen Schulden des Vereinigten Königreichs nun mit der Note ,,Aa3‘‘ anstatt bislang mit ,,Aa2‘‘. 

Denn die Schlange der Risiken, denen sich das Land gegenübersieht, wird länger: Pandemie, Brexit, Handelsabkommen. Mit dem neuen Bonitäts-Rating bewegt sich Großbritannien auf einem Niveau mit Ländern wie Belgien oder Tschechien.

Moody's begründet den Schritt vor allem mit der nachlassenden wirtschaftlichen und finanziellen Stärke des Landes. Seit August 2017 hätten sich die Aussichten durch die Brexit-Verhandlungen und die Unfähigkeit, sich mit der EU auf ein Handelsabkommen zu einigen, verschlechtert. Und auch wenn sich die Chefunterhändler aus London und Brüssel für heute erneut zu einer Videokonferenz verabredet haben, rechnen Experten nicht mit einem Durchbruch bei den Verhandlungen. Das Land hat zudem relativ stark unter der Corona-Pandemie zu leiden.

 

Stabiler Ausblick

 

,,Das Wachstum ist bedeutend schwächer als erwartet und das dürfte zukünftig so bleiben", erklärte Moody's. Dies werde "verschlimmert durch die Entscheidung, die EU zu verlassen, und durch die folgende Unfähigkeit Großbritanniens, einen Handelsvertrag mit der EU abzuschließen‘‘.

Dass sich die Situation im Land künftig weiter zuspitzt, fürchten sie nicht. Den Ausblick für das Rating schätzt Moody's als stabil ein. Deshalb seien britische Staatsanleihen weiter sicher, so Moody's. Die Ratingagentur veränderte mit dem Downgrade zugleich den Ausblick von negativ auf stabil. Das bedeutet, dass die Agentur mittelfristig keine weitere Herabstufung der Kreditwürdigkeit Großbritanniens erwartet.

 

Fazit

 

Eine der drei weltgrößten Bonitätsagenturen zieht die Konsequenzen aus dem Schlingerkurs Großbritanniens, welcher seine wirtschaftliche Basis zunehmend beeinträchtigt. Viel wird deshalb von der Art und Weise abhängen, wie das Land die Corona-Pandemie in den Griff bekommt. Denn dies ist die implizite Annahme der Kreditanalysten von Moody’s. Mit der neuen Herabstufung haben sie jedoch deutlich gemacht, das es auch ein ,,Governance-Problem‘‘ auf der Insel gibt, denn sie kritisierten auch die Haushaltsplanung von Premier Johnson. Ob also der mittelfristig stabile Ausblick auch mittelfristig Bestand hat, hängt auch wesentlich davon ab, ob die Wachstumsannahmen von Moody’s eintreten. Je stärker die realen davon abweichen, umso eher dürfte der ,,stabile Ausblick‘‘ erneut wackeln.

 

19.10.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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