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DAX wird von 30 auf 40 Mitglieder ausgeweitet

DAX 40: Neue Kandidaten, neue Regeln - wer macht das Rennen?

NTG24 - DAX wird von 30 auf 40 Mitglieder ausgeweitet

 

Der DAX wird zum ersten Mal in seiner Geschichte vergrößert. Wer sind die neuen Kandidaten und welche neuen Regeln gelten ab Montag? 

Nach Handelsschluss am Freitag, den 03. September 2021, wird die Deutsche Börse den DAX grundlegend verändern. Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Leitindex wird man die Anzahl der Mitglieder verändern. Von bisher 30 deutschen Blue Chips wird man ab dem kommenden Montag dann 40 Mitglieder aufnehmen. 

Die neue Zusammenstellung ist noch nicht bekannt. Der Kreis der möglichen Kandidaten ist bei der ersten Neubesetzung jedoch relativ klein. Denn vorgesehen ist, dass die 10 neuen DAX-Mitglied sich aus dem MDAX rekrutieren. Dieser ist aktuell 60 Mitglieder groß und soll nach Börsenschluss am Freitag entsprechend auf 50 Mitglieder reduziert werden. 

Relativ sicher ist, dass Airbus (NL0000235190), Sartorius (DE0007165631) und Siemens Healthineers (DE000SHL1006) neu in den DAX aufgenommen werden. Zum engen Kreis der attraktivsten Kandidaten gehören aber auch ebenso HelloFresh (DE000A161408) wie auch Zalando (DE000ZAL1111). Wie immer sitzt auch Symrise (DE000SYM9999) auf der Bank und wartet darauf, ins Spiel zu kommen. 

Nicht unbedingt die Gewichtung, aber auf jeden Fall die Anzahl der Auto-Aktien wird sich voraussichtlich erhöhen. Relativ sicher ist, dass die Aufteilung von Daimler (DE0007100000) dazu führen wird, dass sowohl Mercedes als auch Daimler Trucks im DAX landen werden. Auch wird spekuliert, dass neben Volkswagen (DE0007664039) die Porsche SE (DE000PAH0038) einen Platz im Leitindex findet. 

 

DAX vs. MDAX

 

Fakt ist aber heute bereits, dass die Gewichtungen neu aufgeteilt werden (müssen). Da sich nun 10 Index-Mitglieder dasselbe Spielfeld teilen müssen, ergibt sich folgerichtig, dass jedes Mitglied eine neue, geringere Gewichtung bekommen wird. Für die alten 30 DAX-Mitglieder bedeutet dies automatisch, dass die Nachfrage nach ihnen geringer ausfällt, denn die Index-Fonds, die zu den größten Playern im DAX-Handel zählen, haben durch die Umstellung nicht mehr Kapital als vorher zum Investieren zur Verfügung. Entsprechend müssen die Positionen in den Fonds an die neuen, geringeren Gewichtungen angepasst werden. 

Die meisten Index-Fonds haben schon im Vorfeld der Anpassung des DAX ihr Portfolio neu aufgestellt. Der durch die Neuaufstellung erzeugte Verkaufsdruck ist auch deutlich an der Performance des DAX im August zu erkennen. Während alle anderen deutschen Benchmarks von Erfolg zu Erfolg eilen, steckt der DAX unterhalb von 16.000 Punkten fest. 

 

40 Mitglieder und ein neues Regelwerk

 

Neben der Neubesetzung des DAX wird die Deutsche Börse darüber hinaus noch einige neue Regeln einführen. Die wichtigste ist, dass man für die Zukunft nur noch Unternehmen aufnehmen wird, die profitabel sind. Für ein Unternehmen wie Delivery Hero (DE000A2E4K43), die seit der Gründung in 2011 noch nie einen Gewinn ausgewiesen haben, wäre damit der Zugang zum DAX versperrt. Da die Regel nur für zukünftige Neuzugänge angewandt wird, bleibt der Platz von Delivery Hero im DAX übrigens unangetastet. 

Was sieht die Deutsche Börse als Profitabilität an? Hier geht man sehr rücksichtsvoll vor und will nur einen Gewinn auf Ebene des EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) in den vergangenen zwei Geschäftsjahren vor Neuaufnahme sehen. Aus Sicht der Unternehmen ist das die geringste Hürde, die die Deutsche Börse wählen konnte. Das EBITDA entspricht im Kern dem Cashflow des Unternehmens. 

Eine weitere wichtige Änderung betrifft die Kriterien für das Scoring. Bisher wählte die Deutsche Börse die neuen Kandidaten vor allem auf Basis von quantitativen Merkmalen wie Liquidität und Marktkapitalisierung aus. Das Kriterium Handelsvolumen stellt man ab kommender Woche zurück, was unter Insidern auch als die „Lex Airbus“ bezeichnet wird. Die Aktien des europäischen Luftfahrt- und Raumfahrtkonzerns werden vorrangig an der Börse Paris gehandelt. Man wollte Airbus jedoch in den DAX aufnehmen und ließ daher die strenge Regelung bezüglich des Handelsvolumens in Frankfurt fallen. 

Last, but not least zeigen sich die Anleger besonders erfreut darüber, dass der Index in Zukunft nicht mehr einmal, sondern zweimal pro Jahr überarbeitet werden wird. Bisher kamen Neuzugänge immer bei der Überarbeitung im September hinzu. Die Deutsche Börse hatte als Behelf noch drei vierteljährliche Termine für ein beschleunigtes Verfahren eingeführt, aber die wichtigen Änderungen fanden bisher einmal im Jahr immer im September statt.

 

02.09.2021 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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