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Spekulationen treiben Novavax an, bei Volkswagen scheint Ruhe einzukehren, Nel ASA verhindert den Crash und Tesla erholt sich wieder

Die Börsianer atmen auf

NTG24 - Spekulationen treiben Novavax an, bei Volkswagen scheint Ruhe einzukehren, Nel ASA verhindert den Crash und Tesla erholt sich wieder

 

Immer häufiger ist davon zu lesen, dass Verläufe bei Infektionen mit der Omikron-Variante anscheinend nicht ganz so dramatisch, vielleicht sogar deutlich glimpflicher als bei Delta ausfallen könnten. Das macht nicht nur manchem Gesundheitsexperten Hoffnung, sondern sorgt auch an der Börse für Hoffnung.

Im Resultat ließen sich in dieser Woche bisher weitreichende Erholungen beobachten, lediglich die Impfstoffhersteller kämpften mit Druck von oben. Novavax (US6700024010) konnte nun aber im Handel am Dienstag ein oder zwei Ausrufezeichen setzen. Mit einem Plus von knapp 27 Prozent zählte die Aktie des Unternehmens zu den größten Siegern im gestrigen Handel.

Ausgelöst wurde der Kurssprung durch Spekulationen darüber, dass es schon in naher Zukunft eine Entscheidung über die Zulassung des Tot-Impfstoffs bei der EMA geben könnte. Emer Cooke in ihrer Rolle als Leiterin soll bei einer öffentlichen Sitzung in Brüssel entsprechende Äußerungen getätigt haben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. „Nahe Zukunft“ ist fraglos ein dehnbarer Begriff, woran sich momentan allerdings niemand zu stören scheint.

 

Kriegt Volkswagen endlich die Kurve?

 

Nicht ganz so sensationell fielen die Kursgewinne bei Volkswagen (DE00076640399) aus. Ein Plus von 8,6 Prozent ist jedoch noch immer mehr als ansehnlich. Große Freude zeigte sich bei den Anlegern, nachdem es Berichte um eine Entspannung in der Führungsetage gab. So berichtete etwa die „FAZ“ darüber, dass Konzernchef Herbert Diess seinen Posten wohl zunächst nicht räumen muss.

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Werbebanner ClaudemusÄnderungen im Konzern wird es wohl dennoch geben, vor allem was das wichtige und zuletzt schwächelnde Geschäft in China betrifft. Dort soll künftig wohl ein neuer Chef in Form von Ralf Brandstätter die Verantwortung übernehmen und damit Stephan Wöllenstein beerben. Das wäre auch ein Erfolg für den einflussreichen Betriebsrat, der Brandstätter schon seit Längerem mehr Verantwortung verleihen will. Offensichtlich sind auch die Anleger mit den Plänen zufrieden, wenngleich die größte Freude wohl sein dürfte, dass es endlich Aussicht auf ein Ende der endlosen Zankereien im Konzern gibt.

 

Besser als nichts?

 

Grüne Vorzeichen zeigten sich auch bei Nel ASA (NO0010081235), wo es am Dienstag um immerhin 4,25 Prozent in die Höhe ging. Das scheint bei der guten Stimmung kaum noch der Rede wert zu sein, tatsächlich gelang es den Bullen damit aber, ein wichtiges Signal zu setzen. Zuvor befand Nel sich in einem schmerzhaften Abwärtstrend, welcher die Kurse von knapp 2 Euro bis auf 1,58 Euro im Tief führte.

Genau dort, eigentlich sogar noch leicht höher, verläuft der aktuell wohl wichtigste charttechnische Widerstand. Die Aktie der Norweger war also drauf und dran, den nächsten Crash aufs Parkett zu legen. Eben das konnten die Bullen mit den jüngsten Zugewinnen erst einmal verhindern. Ob das auch den Start der nächsten Rallye bedeutet, darf jedoch bezweifelt werden. Unter dem Strich hinterlässt Nel noch immer kein besonders gutes Bild an den Märkten.

 

Tesla lässt sich nicht aufhalten

 

Auch beim Aktionärsliebling Tesla (US88160R1014) mussten in jüngster Vergangenheit schwere Korrekturen hingenommen werden. Ausgelöst wurden die maßgeblich durch den eigenen Chef in Form von Elon Musk, der bekanntlich im großen Stil Anteile des Unternehmens abgestoßen hat. Das ließ den Kurs zeitweise deutlich unter 900 Euro purzeln.

Per Handelsschluss am Dienstag standen nun wieder 922,60 Euro auf dem Ticker, es ging um 50,50 Euro oder 5,8 Prozent in die Höhe für den E-Auto-Pionier. Auslöser dafür war nicht nur die gute Gesamtstimmung an den Märkten, sondern auch positive Analystenkommentare. Die Schweizer Großbank UBS hob ihr Kursziel von 725 auf 1.000 USD an, wie bei „Der Aktionär“ zu lesen war und schreibt, dass im kommenden Jahr kein Konkurrent Tesla das Wasser reichen könne. Das ist nicht weniger als eine erneute Bestätigung für die Optimisten, trotz der letzten Abschläge aufs richtige Pferd gesetzt zu haben. Allerdings sei an dieser Stelle erwähnt, dass auch gestandene Analysten nicht unfehlbar sind.

 

Manchmal kommen sie wieder

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistSchon früh mahnten viele Beobachter, dass die Reaktionen der Börsianer auf Omikorn reichlich übertrieben ausgefallen seien. In der laufenden Woche scheint sich das zu bewahrheiten, denn durch die Bank geht es an den Märkten wieder aufwärts. Vor allem die US-Märkte schossen nur so in die Höhe, die hiesigen Börsen folgten diesem Beispiel letztlich. Es gibt gute Chancen darauf, dass diese Entwicklung sich noch etwas fortsetzen wird.

Gleichwohl ist das Thema Omikron aber noch längst nicht ausgestanden und noch immer fehlen verlässliche Labordaten rund um die Übertragbarkeit und Schwere der Corona-Variante. Vielleicht ist es daher eine gute Idee, noch nicht hoffnungslos in Euphorie zu verfallen und sich ein gesundes Maß an Skepsis zu bewahren.

 

08.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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