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Überraschend will MSC beim Hamburger Hafen einsteigen und es könnte sich ein Bieterkrieg entwickeln

Hübsche Tage für die Anteilseigner

NTG24 - Überraschend will MSC beim Hamburger Hafen einsteigen und es könnte sich ein Bieterkrieg entwickeln

 

Die Nachricht sorgte am Mittwoch für ein Beben an den Märkten. Ohne große Ankündigung wurde bekannt, dass die Schweizer Reederei MSC im großen Stil beim Hamburger Hafen einsteigen will. Bürgermeister Peter Tschentscher spricht von einer strategischen Partnerschaft und einer verbesserten Wettbewerbssituation. Andere sprechen von einem Ausverkauf und auch die Konkurrenz zeigt sich erbost.

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Vorgesehen beim nun abgegebenen Angebot von MSC (US5535301064) ist, sich mit 16,75 Euro je A-Aktie am Hamburger Hafen (DE000A0S8488) zu beteiligen. Wichtig für die Stadt Hamburg war, auch nach dem Deal noch einen Mehrheitsanteil zu behalten. Nach den derzeitigen Plänen wird die Stadt künftig 50,1 Prozent des Grundkapitals kontrollieren, während die restlichen 49,9 Prozent auf MSC entfallen sollen. Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) bringt es mit dem abgegebenen Angebot auf eine Bewertung von 1,2 Milliarden Euro.

Ob in der Sache schon das letzte Wort gesprochen ist, bleibt allerdings noch abzuwarten. Denn die Reederei Hapag-Lloyd (DE000HLAG475) wurde von der Entwicklung kalt erwischt. Das Unternehmen selbst gab bisher zwar nur wenige und eher wortkarge Kommentare ab. Umso deutlicher wurde allerdings der Großaktionär und Milliardär Klaus-Michael Kühne. Jener nannte den Vorstoß von MSC einen „Affront“ gegen Hapag-Lloyd als größten Nutzer und Kunden des Hamburger Hafens.

 

Hamburger Hafen: Kommt es zum Bieterkrieg?

 

Entsprechend will Kühne die nun angekündigten Pläne nicht einfach so stehenlassen. Gegenüber der „FAZ“ forderte er Hapag-Lloyd auf, kurzfristig ein Gegenangebot auf den Weg zu bringen. Sollte dies nicht geschehen, könnte er selbst mit seiner Kühne Holding AG ein Angebot für 49,9 Prozent der Hamburger-Hafen-Aktien abgeben. Wie hoch dieses ausfallen könnte, wurde offengelassen.

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Es zeichnet sich aber ab, dass ein Bieterkrieg um den Hamburger Hafen entstehen könnte, und das wäre für die Aktionäre wohl auch der erfreulichste Ausgang. Letztere haben sich schon mal in Stellung gebracht. Die HHLA-Aktie schoss am Mittwoch um 49 Prozent in die Höhe und landete per Handelsschluss bei 17,20 Euro. Das ist nochmal ein spürbarer Aufschlag zum abgegebenen Kaufangebot von MSC. Daraus lässt sich die Erwartung ablesen, dass weitere Angebote folgen könnten.

MSC hat derweil bereits unterstrichen, welche Bedeutung der Hamburger Hafen in Zukunft haben soll. Die Reederei plant damit, künftig ihre Zentrale in der Hansestadt aufzubauen und außerdem kräftig zu investieren. Letzteres ist vor allem der Politik sehr wichtig, da Hamburg im Vergleich zu Antwerpen und Rotterdam in der Vergangenheit an Attraktivität eingebüßt hat. Es ist davon auszugehen, dass MSC ein mögliches Gegenangebot kontern könnte, so denn die Stadt Hamburg sich nicht ohnehin schon auf den jüngst angekündigten Coup eingeschossen hat. Wer dann am Ende den längeren Atem oder den größeren Geldbeutel haben wird, steht in den Sternen.

 

Hamburger Hafen und Logistik: Es wird nicht langweilig

 

In nächster Zeit dürfte bei der HHLA-Aktie für viel Aufregung gesorgt sein. Was auch immer es für neue Entwicklungen zu sehen geben mag – eine Reaktion an der Börse ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Das ist sehr erfreulich für all jene, die schon seit einer Weile investiert sind oder das große Glück hatten, bei den Tiefstständen vor Kurzem eingestiegen zu sein. Aktuell bietet sich ein Neueinstieg allerdings nicht mehr an.

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Werbebanner Brauerei StauderDafür sind die Risiken von Korrekturen zu groß und auch ein neuerliches Übernahmeangebot dürfte nicht allzu sehr über der bisherigen Offerte liegen. Wer bereits Aktien von HHLA im Portfolio hat, bleibt weiter am Ball. Alle anderen beobachten das Geschehen bevorzugt von der Seitenlinie aus, wo es aber ebenfalls nicht langweilig werden dürfte. Ob der Hamburger Hafen selbst in Zukunft von einem neuen Großaktionär, wer auch immer es am Ende sein mag, profitieren kann, ist derweil nochmal ein Thema für sich.

14.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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