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HelloFresh kassiert seine mittelfristigen Ziele ersatzlos und schickt die Anleger damit in die Flucht!

So einen Kurssturz gab es noch nie

NTG24 - HelloFresh kassiert seine mittelfristigen Ziele ersatzlos und schickt die Anleger damit in die Flucht!

 

Allen Herausforderungen zum Trotz bekräftigte HelloFresh in der jüngeren Vergangenheit immer wieder die eigenen Ziele und sprach von Wachstumschancen. Nun legte das Unternehmen allerdings vorläufige Zahlen vor, die für viel Enttäuschung sorgten. Noch dazu wurden die Mittelfristziele gestrichen und bei den Anlegern macht sich enorme Verunsicherung breit.

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Konkret berichtete HelloFresh (DE000A161408) darüber, dass das Ebitda im vergangenen Jahr auf 448 Millionen Euro zurückgegangen sei. Ein Jahr zuvor konnten hier noch 477 Millionen Euro vermeldet werden. Im laufenden Jahr wird es wohl weitere Einbußen geben. Das Ebitda soll bei nur noch 350 bis 400 Millionen Euro liegen; die Umsätze stagnierten 2023 bei 7,6 Milliarden Euro. Das allein ist schon enttäuschend genug Noch schmerzhafter war für die Anleger aber wohl die weitere Prognose. Denn die wurde schlicht und ergreifend gestrichen.

Zuvor stellte HelloFresh noch in Aussicht, das Ebitda im Jahr 2025 auf eine Milliarde Euro bewegen zu können. Nun gibt es für die Anleger nur noch ein großes Fragezeichen. Die Zahlen sind zwar vorläufig und die endgültigen Ergebnisse sollen erst am Freitag präsentiert werden. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass sich dabei noch größere Änderungen ergeben werden. Unter dem Strich lässt sich nüchtern feststellen, dass der Kochboxen-Versender seine Ziele deutlich verfehlt hat.

 

HelloFresh kämpft mit schwierigen Marktbedingungen

 

Vollkommen überraschend kommt diese Entwicklung vielleicht nicht. Ohne angeben zu wollen warnte ich schon vor einigen Monaten vor ungünstigen Bedingungen für das Geschäft von HelloFresh. Die hohe Inflation mit Reallohnverlusten hat dazu geführt, dass die Menschen bei Ausgaben für Lebensmittel genauer hinsehen. Die nicht ganz billigen Kochboxen von HelloFresh sind in solchen Zeiten weniger gefragt. Preissteigerungen kann HelloFresh da nicht schmerzfrei durchsetzen, während gleichzeitig die Kosten für Lebensmittel teils enorm gestiegen sind.

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Werbebanner Brauerei StauderHelloFresh setzt unter anderem auf Geschäfte mit Fertiggerichten, die derzeit über das größte Wachstum im Konzern verfügen. Im US-Bundesstaat Arizona sollte dazu eine neue Fabrik hochgezogen werden. Fehlendes Personal sowie eine lokale Wasserknappheit sorgten allerdings für Verzögerungen. Derartige Probleme verhindern, dass der Konzern Rückgänge im Kerngeschäft ausgleichen kann. Doch selbst im günstigsten Fall erscheint es fraglich, ob HelloFresh mit Fertiggerichten sinkende Umsätze beim Versand von Kochboxen ausgleichen kann.

Das Urteil der Aktionäre fiel klar aus. Die HelloFresh-Aktie stürzte am Freitag zeitweise um fast 50 Prozent in die Tiefe und verzeichnete damit den steilsten Kursverlust seit Börsengang. Bei Handfelsschluss pendelte der Kurs sich bei 6,86 Euro. Der Tagesverlust belief sich da noch auf satte 42,1 Prozent. An eine schnelle Erholung ist eher nicht zu denken, denn die größten Probleme bleiben nach wie vor bestehen.

 

HelloFresh verspielt das Vertrauen der Anleger

 

Die aktuelle Schwäche von HelloFresh ist dem Management nur bedingt anzulasten. Die Marktbedingungen stehen aktuell neuem Wachstum etwas im Weg. Keinen Gefallen hat das Unternehmen sich allerdings damit getan, die Probleme zu lange schönzureden und die Anleger erst spät über verpasste Erwartungen aufzuklären. Damit wurde auf Anlegerseite einiges an Vertrauen vernichtet. Dieses zurückzugewinnen wird keine einfache Aufgabe sein und auch kaum über Nacht gelingen.

Die meisten Anteilseigner dürften sich dauerhaft von ihren Anteilen an HelloFresh verabschiedet haben und erst dann wieder Interesse zeigen, wenn neues Wachstum durch tatsächliche Zahlen und nicht nur durch hübsche Worte in Aussicht gestellt wird. Das macht eine Erholung zu einer schwierigen Angelegenheit. Für die laufende Woche ist mit einigen Schwankungen zu rechnen; vielleicht erkennt der eine oder andere Schnäppchenjäger eine Chance und greift zu. Doch das Potenzial solcher Effekte sollte nicht überschätzt werden. HelloFresh muss dringend eine neue Strategie erarbeiten, um mit den aktuellen Herausforderungen zurechtzukommen.

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11.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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