Moderna und BioNTech mit Kurssprung, AstraZeneca mit überzeugender Studie zu Krebsmedikament

Analysten erwarten 2022 deutlich höheren Umsatz bei Moderna

 

Die Impfstoff-Hersteller gehörten am Donnerstag zu den großen Gewinnern an der Börse. Moderna erwartet, seinen Absatz im Jahr 2022 noch einmal deutlich steigern zu können, AstraZeneca gelang der Durchbruch bei einem Krebsmedikament und BioNTech erhielt weitere Zulassungen für ihren Corona-Impfstoff.

Der Impfstofflieferant Moderna (US60770K1079) arbeitet momentan mit Hochdruck an dem Ausbau seiner Produktionskapazitäten. Das Unternehmen erwartet, seinen Absatz von Corona-Impfstoffen 2022 deutlich steigern zu können. In diesem Jahr belaufe sich Dieser auf 800 Millionen bis einer Milliarde Dosen. Dies beschert dem US-Pharmakonzern einen Umsatz von bis zu 19 Millliarden Dollar. Analysten der amerikanischen Investmentbank Jefferies verkündeten nach einem Gespräch mit Moderna-CEO Stéphane Bancel, dass der Impfstoff-Hersteller davon ausgehe, im Jahr 2022 bis zu 3 Milliarden Dosen auszuliefern. Diese sollen sowohl als Booster-Impfungen als auch bei ärmeren Ländern, welche in diesem Jahr leer ausgegangen sind, Absatz finden. Die Analysten erwarten, dass Moderna so seine Einnahmen 2022 im besten Fall auf bis zu 30 Milliarden Dollar steigern kann. Aktuelle Schätzungen waren von einem Umsatz von knapp 16 Milliarden Dollar ausgegangen. Die Moderna Aktie wird am Donnerstag-Abend mit 169,74 Euro gehandelt und liegt damit 5,53 % im Plus.

 

Studie bestätigt Wirksamkeit eines Brustkrebs-Medikamentes von AstraZeneca

 

Auch der Pharmakonzern AstraZeneca (GB0009895292) konnte durchaus positive Nachrichten vermelden. Das schwedisch-britische Unternehmen veröffentlichte am Donnerstag im New England Journal of Medicine eine langjährige Studie, nach der ein zusammen mit Merck & Co. (US58933Y1055) entwickeltes Medikament die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens von Brustkrebs bei Frauen deutlich reduzieren soll. Dies gelte für Patientinnen, welche mit einer frühen, aggressiven Form der Krankheit zu kämpfen haben. Im Vergleich zu einem Placebo soll das Krebsmittel einen Schutz von 42 % vor einem Wiederauftreten bieten.

Bei dem Medikament handelt es sich um eine Pille mit dem Namen Lynparza. Diese gehört mittlerweile zu den Topsellern von AstraZeneca und ist ein weiterer Baustein im langwierigen Kampf gegen Brustkrebs. Nach einer überstandenen Chemotherapie verhindert die Behandlung mit Lynparza, dass sich die Krebszellen erholen und von selbst reparieren.

Im vergangenen Jahr konnte allein mit der Pille ein Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar erzielt werden. Der Listenpreis pro Monat und Patient für die Anwendung der Pille beläuft sich auf 11873,97 Euro. Im Februar hatte die Weltgesundheitsorganisation bekannt gegeben, dass Brustkrebs Lungenkrebs als die meist verbreitete Krebsart abgelöst habe.

Die Aktie von AstraZeneca konnte von den positiven Nachrichten profitieren und liegt bei einem Kurs von 93,77 Euro 1,96 % im grünen Bereich.

 

BioNTech erhält auch von britischer Behörde grünes Licht für Impfungen 12- bis 15-Jähriger

 

Nachdem immer mehr Länder den beliebten mRNA-Impfstoff des Mainzer Unternehmen BioNTech (US09075V1026) und seinem amerikanischen Partner Pfizer (US7170811035) auch für Kinder zugelassen haben, zog am Donnerstag nun auch die britische Zulassungsbehörde nach. Man habe die klinischen Studien geprüft und sei zu dem Entschluss gekommen, dass der mit einer Impfung einhergehende Nutzen die Risiken übersteigt. Kinder in die Impfkampagne miteinbeziehen ist wichtig, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Für diese müsse die Impfquote bei über 70 Prozent liegen. In vielen Ländern, die mit den Impfungen weiter vorangeschritten sind, zeichnet sich jedoch eine Abnahme der Impfbereitschaft ab. Die Aktie von BioNTech gehört am heutigen Handelstag zu den großen Gewinnern und konnte ganze 7,1 Prozent zulegen.

 

04.06.2021 - Tim Gerstenberg - tg@ntg24.de

 

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