Klaviyo erhöht IPO-Preisspanne auf 27 bis 29 US-Dollar

Klaviyo zeigt hohes Wachstum, das man sich teuer bezahlen lässt

 

Der Markt für IPOs boomt wieder. Ein Tech-Unternehmen nach dem nächsten geht an den Start und alle versuchen ihre Aktien zu möglichst hohen Bewertungen an den Mann zu bringen. Nach ARM und Instacart folgt nun Klaviyo.

 

Nach dem IPO-Erfolg von Instacart hat nun auch der Dritte im Bunde die Bewertung für seinen Börsengang in die Höhe gezogen. Klaviyo folgt in dieser Woche direkt auf Instacart. Am Montag hatte der Spezialist für automatisiertes Online-Marketing in seinem IPO-Antrag gegenüber der amerikanischen Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) noch eine Preisspanne von 25 bis 27 US-Dollar je Aktie angekündigt. Diese Preisspanne konnte man schnell auf 27 bis 29 US-Dollar erhöhen, nachdem die Nachfrage nach Tech-IPOs weiterhin stark ist.

Klaviyo bietet insgesamt 19,2 Millionen Aktien zum Verkauf. Die Gesellschaft kann also mit Bruttoerlösen von bis zu 557 Mio. US-Dollar rechnen, wenn der Emissionspreis am oberen Ende der Preisspanne liegt. Auf einer vollständig verwässerten Basis, inklusive ausstehender Aktienoptionen, würde das Unternehmen dann zur Emission mit 8,7 Mrd. US-Dollar bewertet und damit nur knapp unter dem Niveau von Instacart. 

 

Klaviyo erhöht IPO-Preisspanne auf 27 bis 29 US-Dollar

 

Das Wachstum ist beeindruckend. E-Mail- und SMS-Marketing ist nicht gerade die Speerspitze der Werbebranche, aber es funktioniert immer noch sehr gut. Und Klaviyo verdient ausgezeichnet daran. Den Umsatz im Geschäftsjahr 2022 konnte man von 291 Mio. US-Dollar um knapp 63 % auf 473 Mio. US-Dollar steigern. Eine Wachstumsrate, die man 2023 jedoch voraussichtlich nicht halten kann. Aktuell wachsen die Erlöse mit einer Rate von 54 %. Pünktlich zum IPO weist die Gesellschaft auch einen (kleinen) Gewinn zum 1. Halbjahr aus. Immerhin 15 Mio. US-Dollar bei einem Umsatz von 321 Mio. US-Dollar. Alle anderen vorgelegten Perioden weisen jedoch ein Defizit aus, wenngleich ein stetig schrumpfendes. 

Klaviyo hat zwei wichtige Katalysatoren, die aber gleichzeitig auch die beiden grössten Klumpenrisiken sind. Zum einen ist das Geschäft sehr stark auf Nordamerika konzentriert. Da man im Wesentlichen E-Mail- und SMS-Marketing betreibt sowie die daraus gewonnenen Daten analysiert, ist Nordamerika ein ideales Umfeld für Klaviyo. Anders sieht es dagegen in Europa aus. Die hiesigen Datenschutzgesetze sind so streng, dass sie zu einem erheblichen Hindernis für den Erfolg von Klaviyo in der Region geworden sind. Zum anderen fokussiert sich Klaviyo vor allem auf Händler, die ihr Geschäft über die Shopify (CA82509L1076) Plattform betreiben. Eine nach wie vor boomende Plattform, die für Unternehmen wie Klaviyo viel Wachstum in der Zukunft verspricht. Aktuell benutzen rund 130.000 Händler die Dienste von Klaviyo. Es macht das Unternehmen aber auch abhängig von Spotify. Eine Diversifizierung des Kundenstamms wäre daher in Zukunft wünschenswert.

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20.09.2023 - Mikey Fritz

 

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