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Kering profitiert in Asien von gleich mehreren positiven Effekten

Luxushunger ungebrochen

NTG24 - Kering profitiert in Asien von gleich mehreren positiven Effekten

 

Im weltweiten Luxusgütermarkt zeigt sich derzeit eine extrem unterschiedliche Entwicklung. Während in Europa der Absatz bei vielen Edelmarken gegenüber der Vorjahresperiode immer noch stark rückläufig ist, verzeichnen asiatische Händler derzeit einen regelrechten Run auf die prestigeträchtige Ware. Wie extrem die Unterschiede beim Absatzwachstum in den jeweiligen Regionen sind, lässt sich auch eindeutig an den Q1-Zahlen von dem französischen Kering-Konzern (FR0000121485) ablesen. Während die Pariser gegenüber der Vorjahresperiode auf vergleichbarer Basis in Asien zu Jahresbeginn ein Umsatzplus von 83 % verzeichnen konnten, entwickelte sich das Europa-Geschäft mit einem Rückgang von 34 % immer noch sehr schwach.

Diese massive Diskrepanz lässt sich auf unterschiedliche Faktoren zurückführen. Zum einen erlebte der chinesische Markt bereits im ersten Quartal 2020 einen massiven Einbruch, der auf den frühen Verlauf der Pandemie im Reich der Mitte zurückzuführen ist. Entsprechend war es Kering möglich, in dieser Region, die mittlerweile einen massiven Wirtschaftsaufschwung erfährt, die niedrige Vorjahresbasis deutlich zu übertreffen. Zum anderen verzichteten viele Chinesen auf Luxusshoppingtouren in die westeuropäischen Metropolen und kauften die teure Ware direkt in China. Dennoch bleibt Asien auch abseits dieser Sondereffekte ein extrem aussichtsreicher Absatzmarkt, da der Luxushunger, der mit der schnell wachsenden Mittel- und Oberschicht rasant grösser wird, immer noch nicht gestillt ist.

 

Nordamerika-Geschäft nimmt bei Kering ebenfalls wieder Fahrt auf

 

Aber auch in den übrigen Regionen ist Kering mit seinen Luxusmarken wie Gucci und Yves Saint Laurent gut für die Zeit nach Corona aufgestellt. Demnach konnte der Konzern in Nordamerika gegenüber dem Vorjahreszeitraum um immerhin 46 % zulegen, nachdem sich das Umsatzplus im Weihnachtsquartal lediglich auf 11 % belief. Zudem erwarten wir, dass Kering ab dem zweiten Quartal auch wieder ein deutliches Erlösplus in Europa verbuchen kann, da die Vorjahresbasis hier in diesem Zeitraum besonders schwach war und die Impfkampagnen mittlerweile auch zwischen der iberischen Halbinsel und Skandinavien immer bessere Erfolge zeigen. Aussichtsreich ist bei Kering auch der Vertrieb über die E-Commerce-Schiene, wobei die Internetverkäufe bei Kering gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 108 % in die Höhe schossen.

 

 

Nachdem die Franzosen auf Konzernebene im ersten Quartal beim Umsatz um immerhin 21.4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegen konnten und die Erholung jetzt auch in Europa in den Startlöchern steht, rechnen die Analysten im Konsens für das Gesamtjahr mit einer Erlössteigerung von gut 22 %. Insgesamt dürfte die Prognose unserer Einschätzung sogar noch zu schlagen sein, da viele Experten die Dynamik der wirtschaftlichen Erholung in diesen Märkten unserer Meinung nach unterschätzen. Zugleich zeichnet sich bei Kering mit dem wieder höheren Absatz eine signifikante Erhöhung der Margen ab, weshalb die Experten ein Nettogewinnplus von 33 % für das Jahr 2022 erwarten. Auch wenn sich das Umsatzwachstum ab dem Jahr 2022 auf durchschnittlich 10 % per anno abschwächen könnte und die Nettoumsatzrendite nicht mehr so schnell wie in 2021 steigt, so bleibt der Titel mit einem geschätzten 2021er-KGV von 31 und einem 2022er-KGV von 26 ein weiterhin aussichtsreiches Investment, da die Beliebtheit der Kering-Marken auf absehbare Zeit bei vielen Konsumentenschichten ungebrochen sein dürfte.

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19.05.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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