Kinross Gold meldet Zahlen zum 2. Quartal 2022 und aktualisiert Prognose

Kinross Gold spürt den Gegenwind, bleibt aber zuversichtlich

 

Kinross Gold gab gestern seine Geschäftszahlen für das 2. Quartal 2022 bekannt: Danach konnte das Unternehmen im Berichtszeitraum seine Produktion und den Umsatz trotz operativer Herausforderungen weiter steigern. Gleichzeitig führten diese aber zu einem Nettoverlust. Kinross erwartet nun eine Gesamtjahresproduktion am unteren Ende der Prognose. Für das 2. Halbjahr 2022 erwartet Kinross gleichwohl operative Verbesserungen. Die Aktie bleibt nach der strategischen Neuausrichtung vor allem mittelfristig aussichtsreich.

Der kanadische Goldproduzent Kinross Gold (CA4969024047) berichtete gestern über die Geschäftsentwicklung im 2. Quartal 2022.

Kinross konnte die Produktion im 2. Quartal 2022 steigern und produzierte dabei 453.978 Unzen Goldäquivalent (GEO), was vor allem auf höhere Erzgehalte und einen höheren Durchsatz in der Mine Tasiast in Mauretanien zurückzuführen war.

Der Umsatz legte gegenüber dem 2. Quartal 2021 von 707,9 Mio. Dollar auf 821,5 Mio. Dollar zu, der operative Gewinn gab allerdings parallel von 87,5 Mio. Dollar auf 64 Mio. Dollar nach. Das Nettoergebnis drehte schließlich von 118,4 Mio. Dollar auf – 39,8 Mio. Dollar. Kinross warnte davor, dass die Gesamtjahresproduktion am unteren Ende der aktuellen Prognose von 2,15 Mio. GEO liegen dürfte. Ursache seien vor allem Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der Mine La Coipa in Chile.

Diese Verzögerungen resultierten vor allem aus Schwierigkeiten bei den Pumpen und globalen Lieferkettenproblemen. Diese würden die Verfügbarkeit von Ersatzteilen verringern.

Dieses Problem soll jedoch im 2. Halbjahr 2022 behoben werden, weshalb die Produktion dann wesentlich gesteigert werden soll. Kinross erwartet weiterhin einen Anstieg der Produktion auf 2,3 Mio. GEO‘s im Jahr 2023 und von 2,1 Mio. GEO‘s im Jahr 2024. In der Produktionsprognose für 2024 ist jedoch nicht die geplante Produktion des Manh-Choh-Projektes in Alaska enthalten.

Kürzlich hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass es die Erschließung des Manh Choh-Projekts fortsetzen wird, an dem es 70 % hält. Das Projekt über die gesamte Lebensdauer der Mine rund 640.000 GEO‘s zu vergleichsweise geringen Produktionskosten beisteuern.

 

Die Aktie von Kinross hat wie auch der Gesamtmarkt der Edelmetall-Minenaktien eine scharfe Korrektur hinter sich. Stand die Aktie am 31.12.2022 noch bei 5,81 Dollar, so gab sie bis zum aktuellen Jahrestief am 15.07.2022 bei 3 Dollar 48,4 % ab.

Im Zuge der letzten Abwärtsbewegung wurde auch die statische Unterstützung bei 3,98 Dollar sowie die seit dem Zyklustief im Januar 2016 laufende Aufwärtstrendlinie verletzt (s. Chart). Damit hat sich die mittelfristige charttechnische Ausgangslage deutlich eingetrübt.

 

Kinross Gold auf TradingView

 

Und was ist das Fazit?

 

Kinross Gold hat bislang konsequent am Risikoprofil seiner Produktion gearbeitet. Die russischen Vermögenswerte wurden verkauft, und aktuell ist das Unternehmen dabei, seine Aktivitäten in Ghana zu veräußern. Parallel wurde das Great Bear-Projekt in Kanada erworben.

Damit besitzt der Konzern hohes Wertsteigerungspotenzial haben. Das grundsolide Unternehmen verfügt über eine Liquidität von 2,1 Mrd. US-Dollar. Parallel dazu will das Unternehmen Kapital an seine Aktionäre zurückgeben. Die Eigenkapitalquote lag zum 30.06.2022 bei hohen 57,9 %. Damit ist Kinross Gold gut vorbereitet, überproportional an einem neuen Aufwärtsimpuls der Edelmetalle zu partizipieren.

 

28.07.2022 - Arndt Kümpel

 

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