Kion: China belastet das Geschäft

Löst das Ende der Lockdowns in China einen Rebound bei Kion aus?

 

Die Logistik-Aktien sind in den vergangenen drei Quartalen schwer unter die Räder gekommen. Ist es jetzt Zeit für einen Rebound?

Ist die Logistik wieder ein Kauf? Ich hatte Sie im Zürcher Finanzbrief 08/22 auf die überverkaufte Situation bei der Kion Group (DE000KGX8881) hingewiesen. Die Aktien sind ausgesprochen günstig bewertet, obwohl die Logistik weltweit vor grossen Umbrüchen steht. 

Einer der grössten Wachstumstreiber für Kion ist und bleibt das E-Commerce-Geschäft. Dieser seit zwei Jahrzehnten laufende Trend hat das weltweite Wachstum an Grosshandelslagern und Distributionscentern erheblich gesteigert. Wenn der Betreiber nicht gerade in der Lage ist, seine eigenen Intralogistik-Systeme zu entwickeln, was die Ausnahme bleibt, greift man auf Angebote wie die von Kion zurück. Kion bietet dazu sowohl Flurförderzeuge als auch Lieferketten-Systeme an, die alle darauf ausgerichtet sind, die Waren so schnell wie möglich ein- und wieder auszulagern. 

Der zweite grosse Wachstumstreiber entstand durch Covid-19. Die Lockdowns waren der Tod von Just-in-Time-Systemen, die nur funktionieren, wenn die Logistik völlig reibungslos läuft. Die Engpässe der vergangenen zwei Jahre entstanden im Wesentlichen, weil sich die gesamte Wirtschaft auf diese Just-in-Time-Systeme verlassen hat und zu wenige Puffer in den Lieferketten aufgebaut hatte. Das hat sich bereits im vergangenen Jahr geändert und die Unternehmen werden in der Tendenz ihre Puffer und damit ihre interne Logistik in den kommenden Jahren weiter ausbauen. 

 

China belastet das Geschäft

 

Kurzfristig litt Kion im 2. Quartal unter den Lockdowns in Asien, vor allem in China. Man hatte bereits für das 1. Quartal ein schwaches Ergebnis ausgewiesen, nachdem der Ukraine-Krieg in den Lieferketten zu weiteren Verzögerungen führte und einen Sonderabschreiber in Russland auslöste. Mit dem Beginn der Lockdowns in China veröffentlichte der Kion Vorstand dann eine Gewinnwarnung und zog die gerade erst gemachte Prognose für 2022 zurück. 

 

 

Nichts davon half selbstverständlich dem Kurs. Im Tief ging es bis auf 41,72 Euro herunter. Ausgehend von dem letzten 52-Wochenhoch bei 103,70 Euro hat die Aktie also bereits eine Reduzierung der Marktkapitalisierung um -60 % hinter sich. Von einer zu hohen Bewertung kann man ebenfalls nicht mehr sprechen. Die Kion-Aktien werden aktuell mit einer Marktkapitalisierung von 6,1 Mrd. Euro bei einem Umsatz von 10,7 Mrd. Euro bewertet. Das KGV bewegt sich zwischen 11 und 12. 

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

09.06.2022 - Mikey Fritz

 

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