Trotz Sorgen um den Einfluss von Abnehmspritzen kann McDonald’s die Erwartungen toppen und hervorragende Quartalszahlen präsentieren

Kein Grund zur Sorge?

 

Abnehmspritzen wie Wegovy sorgten in den letzten Wochen und Monaten für einige Schlagzeilen. Sie helfen nicht nur Milliardären wie Elon Musk dabei, in Zukunft unvorteilhafte Paparazzi-Aufnahmen zu unterbinden. Der Hersteller Novo Nordisk stieg durch den brachialen Erfolg des einst als Diabetes-Medikament entwickelten Wirkstoffs auch zum wertvollsten europäischen Unternehmen auf und ließ den Luxuskonzern LVMH in Sachen Marktkapitalisierung hinter sich.

 

Bei manch anderem Unternehmen machten sich hingegen Sorgen breit. Unter anderem geriet die Aktie von McDonald’s (US5801351017) zeitweise unter Druck. Es stand und steht noch immer die Vermutung im Raum, dass mit einem fortschreitenden Erfolg von Abnehmspritzen die Umsätze im Fast-Food-Bereich nachlassen könnten. Schließlich ist nichts schädlicher für das Geschäftsmodell von Ronald McDonald als ein gezügelter Appetit der potenziellen Kundschaft.

Zu Wochenbeginn legte McDonald’s nun frische Quartalszahlen vor und Zeichen der Schwäche ergaben sich dabei nicht. Ganz im Gegenteil, der Fast-Food-Gigant konnte bei allen wesentlichen Kennzahlen sichtlich zulegen und die Erwartungen der Märkte sogar noch übertreffen. Das gilt sowohl für den Umsatz, der sich auf 6,7 Milliarden US-Dollar steigerte, als auch für den Gewinn. Letzterer wurde auf 2,3 Milliarden Dollar beziffert; Analysten rechneten im Vorfeld mit rund 300 Millionen Dollar weniger.

 

McDonald’s: Noch nicht über den Berg

 

Das scheint zunächst gegen die These zu sprechen, dass Big Mac und Konsorten weniger gefragt sein könnten. Die Anleger bedankten sich für die erfreulichen Zahlen mit Kursaufschlägen in Höhe von 1,72 Prozent und mit den Kursen ging es gestern bis auf 260,15 Dollar aufwärts. Das reicht aber noch nicht, um die herben Korrekturen der letzten Wochen vollständig auszugleichen. Seit Mitte September sind noch immer Verluste von gut sieben Prozent zu verkraften.

 

Darin zeigt sich noch immer eine gewisse Unsicherheit, die an den Märkten vorherrscht. Das liegt unter anderem daran, dass manch skeptische Natur den durch Wegovy & Co. vermuteten Nachfragerückgang schrittweise erwartet. Darüber hinaus plagen die McDonald’s-Aktie aber auch noch ganz andere Sorgen. Dazu zählt die noch immer hohe Inflation, welche zu einer spürbaren Unlust beim Konsum geführt hat. Es ist nicht auszuschließen, dass dadurch bedingt wieder mehr Zuhause gekocht wird, was billiger und nach Einschätzung vieler Menschen sogar gesünder ist und dabei auch noch besser schmeckt.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und bei den weiteren Aussichten für McDonald’s befinden wir uns derzeit bestenfalls in spekulativem Territorium. Doch die Ängste um einen (kleinen) Niedergang bei dem Fast-Food-Konzern sind nichts Neues. Mit den nun vorgelegten Zahlen hat man eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die Nachfrage nach Burgern und Pommes auch in Krisenzeiten hoch ausfällt. Vielleicht ist es nicht verkehrt, sich auf solche Fakten statt auf allerlei Gerüchte und Mutmaßungen zu konzentrieren.

 

McDonald’s auf Erfolgskurs?

 

Versprechen kann ich den Anlegern leider nichts. Doch bei der McDonald’s-Aktie zeigen sich durchaus dezente Anzeichen für eine Einstiegschance. Die Sorgen rund um Wegovy scheinen übertrieben, während der Konzern bei einer hohen Inflation recht erfolgreich neue Produkte einführen und Preiserhöhungen durchsetzen konnte. All das sind klare Zeichen der Stärke, welche an den Märkten kaum adäquat zur Kenntnis genommen werden.

 

Die Aktie ist damit definitiv einen Blick wert, gerade mit Blick auf den langfristigen Kurs, der seit einer gefühlten Ewigkeit eine Aufwärtsbewegung beschreibt und selbst die größten Krisen der letzten Jahrzehnte auf lange Sicht unbeschadet überstehen konnte. Wenn McDonald’s schon Finanzkrise und Corona wegstecken konnte, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Konzern auch mit Inflation und Abnehmspritzen letztlich zurechtkommen wird. Die recht beeindruckenden Quartalszahlen sprechen klar dafür, dass der Wachstumstrend beim goldenen M sich weiter fortsetzen wird.

31.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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