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Mercedes: Q1 besser als befürchtet

Die Zahlen von Mercedes-Benz sorgten für eine kurze Erleichterung in Frankfurt

NTG24 - Mercedes: Q1 besser als befürchtet

 

Mercedes-Benz sorgte heute für eine kurze Phase der Erleichterung in Frankfurt. Die Zahlen für das 1. Quartal fielen wesentlich besser als befürchtet aus.

Trotz der zahlreichen Herausforderungen konnte Mercedes-Benz (DE0007100000) den Umsatz in den ersten drei Monaten um 6 % auf 34,86 Mrd. Euro steigern. Berücksichtigt man die sich verschlimmernden Engpässe an den Beschaffungsmärkten, das Chaos in der weltweiten Logistik und obendrein noch den Krieg in der Ukraine und den erzwungenen Rückzug aus Russland, ist das schon eine Leistung, die man respektieren muss. Gleichzeitig schaffte man es, den operativen Gewinn deutlich zu steigern. 

Das EBIT stieg überraschend stark auf 5,2 Mrd. Euro. Ein Plus von 11 % im Jahresvergleich. Frankfurt hatte damit gerechnet, dass der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland Spuren in der Gewinn- und Verlustrechnung von Mercedes-Benz hinterlassen würden. Was auch berechtigt ist. 

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Werbebanner ClaudemusDie Sanktionen gegen Russland haben den Konzern im 1. Quartal 709 Mio. Euro gekostet. Das muss man sich auch einmal auf der Zunge zergehen lassen. Aufwendungen in solcher Höhe sind keine „Peanuts“ und bei vielen Industrieunternehmen in Deutschland im 1. Quartal entstanden. Der Ruf nach Sanktionen war der einfache Teil. Den daraus entstehenden Schaden abzufangen, ist der schwierige Teil. Ein Problem, das in der öffentlichen Diskussion derzeit viel zu kurz kommt. 

Die Aufwendungen wurden durch einmalige Erträge gekontert. Mercedes-Benz verkaufte im 1. Quartal seine kanadischen Niederlassungen und Grand Prix-Anteile, die zusammen 918 Mio. Euro einbrachten. Allerdings musste der Vorstand auch noch einmal 281 Mio. Euro für den Dieselskandal zurückstellen. Im Saldo ergaben sich einmalige Aufwendungen in Höhe von -72 Mio. Euro.

Eine Enttäuschung war der freie Cashflow. Im 1. Quartal kam das Unternehmen nur auf ein Niveau von 1,22 Mrd. Euro im Industriegeschäft, was unter dem Niveau des Vorjahresquartals lag. Auf Basis des bereinigten freien Cashflows hat sich der Kapitalfluss im 1. Quartal sogar mehr als halbiert. Der freie Cashflow zeigt auf welchen Spielraum ein Unternehmen für zukünftige Investitionen hat.

 

Ausblick für 2022 bleibt verhalten bis negativ

 

Etwas enttäuschend fiel die Leistung der Dienstleistungssparte aus. Mercedes-Benz Mobility erreichte einen Umsatz von 6,78 Mrd. Euro (-3 %) und ein Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis von 733 Mio. Euro, was -1 % unter dem Vorjahresniveau lag. Gemessen an der Eigenkapitalrendite brachte es der Finanzdienstleister auf 20,2 %. Unverändert zum Vorjahr, aber deutlich schwächer als in den letzten drei Quartalen. Neu prognostizierte der Vorstand zudem, dass das Neugeschäft in diesem Jahr deutlich unter 2021 bleiben wird. 

 

Mercedes-Benz

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas Ergebnis nach Steuern sank natürlich im Jahresvergleich. Vor einem Jahr enthielt das Konzernergebnis aber noch die Nutzfahrzeugsparte, die inzwischen ausgegliedert wurde. Bereinigt man das Ergebnis auf das fortgeführte Geschäft, so konnte Mercedes-Benz das Ergebnis im Jahresvergleich von 3,47 Mrd. Euro um 3 % auf 3,59 Mrd. Euro verbessern.

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28.04.2022 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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