Micron Technology verzeichnet dank Halbleiterboom glänzende Geschäfte

Extrem niedriges KGV

 

Der US-Technologiekonzern Micron Technology konnte dank einer starken Halbleiterkonjunktur überraschend starke Quartalszahlen präsentieren. Dennoch zeigen sich die Investoren in einer ersten Reaktion skeptisch.

Beim US-Halbleitergiganten Micron Technology (US5951121038) laufen die Geschäfte wegen des weltweiten Mangels an Computerchips hervorragend. Dies geht auch aus den jüngst veröffentlichten Q3-Zahlen für das Fiskaljahr 2020/2021 (per Ende August) hervor, welche hinsichtlich des Umsatzes und des Nettogewinns deutlich über den Markterwartungen der Wall Street lagen. Demnach konnte das Unternehmen aus Boise (US-Bundesstaat: Idaho) ein EPS von 1.88 US-Dollar je Anteilschein erzielen, während die führenden US-Brokerhäuser nur mit einem Betrag von 1.72 US-Dollar rechneten. Zudem gelang es Micron mit einem Umsatz von 7.42 Milliarden US-Dollar den Analystenkonsens um 160 Millionen US-Dollar zu übertreffen, was zeigt in welch starker Verfassung sich das Geschäftsmodell von Micron befindet.

Gleichzeitig zeigte sich Micron-CEO Sanjay Mehrotra für das gerade laufende 4. Quartal äusserst optimistisch und stellte einen überraschend hohen Umsatz von rund 8.2 Milliarden US-Dollar bei einem EPS von circa 2.30 US-Dollar in Aussicht. Gleichzeitig erwartet der Firmenlenker, dass sich die globale Knappheit an Computerchips bis weit ins nächste Jahr fortsetzen dürfte, was mehrere weitere hervorragende Geschäftszahlen in den kommenden Quartalen erwarten lässt.

 

Investoren reagieren auf Micron-Zahlen mit Gewinnmitnahmen

 

An der New York Stock Exchange gab der Anteilschein trotz der hervorragenden Zahlen in einer ersten Reaktion um rund 5 % nach und pendelte anschliessend um die Marke von 80 US-Dollar. Damit hat die Aktie ausgehend von ihrem Hoch, welches am 12. April 2021 bei 96.96 US-Dollar markiert wurde, nun einen kurzfristigen Abwärtstrend herausgebildet. Allerdings ist eine derart ausgeprägte Konsolidierungsphase aus technischer Sicht vollkommen normal, da sich die Micron-Aktie seit Mitte März 2020 in einem ausgeprägten Haussetrend befand und sich innerhalb von 13 Monaten in der Spitze mehr als verdreifachen konnte.

 

 

Aus Anlegersicht sollte die verhaltene Marktreaktion auf die Quartalszahlen dennoch als Warnsignal interpretiert werden, da in den kommenden Monaten zumindest die Angst vor einem Abflachen der Halbleiterkonjunktur zunehmen dürfte. Entsprechend besteht für den Titel ein gewisses Abwärtsrisiko, auch wenn das Papier mit einem geschätzten 2021/2022er-KGV von 7 zunächst extrem günstig erscheint. Denn mittelfristig wird sich zeigen, wie gut sich Micron in einem Wettbewerbsumfeld schlagen kann, das nicht mehr von einer Chip-Knappheit geprägt ist.

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07.07.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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