Nemetschek wächst dynamisch weiter, Aktie hat jedoch erhöhten Konsolidierungsbedarf

Kurs von Nemetschek reflektiert erfolgreiches Geschäftsmodell und Konsolidierungsbedarf der Aktie

 

Nemetschek befindet sich weiter auf dynamischen Wachstumskurs. Die Zahlen zum 3. Quartal 2021 bestätigten dies. Die hohe Bewertung und die Charttechnik erinnern allerdings an einen deutlichen Konsolidierungsbedarf, der Einstiegschancen bieten dürfte.

Nemetschek (DE0006452907) zeigte bereits in der Vergangenheit, wie es aussieht, wenn man Vorreiter bei der digitalen Transformation in der AEC/O-Industrie ist und dabei den kompletten Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten abdecken kann. Denn so ist das Unternehmen in der Lage, seine Kunden mit intelligenten Softwarelösungen in die Zukunft der Digitalisierung zu führen.

Gerade erst erhielten die Münchner für ihre Marken Graphisoft, Solibri und Vectorworks eine Auszeichnung bei der Verleihung der renommierten Construction Computing Awards für ihre digitalen Lösungen, Serviceangebote und ihre Innovationskraft.

Und auch die Zahlen am 28.10.2021 für das 3. Quartal 2021 bestätigen die ungebremste Wachstumsdynamik.

Anlässlich der Bekanntgabe der Quartalszahlen wurde auch der Ausblick ans obere Ende der bereits angehobenen Zielspannen für den Umsatz und die EBITDA-Marge verschoben, was einige Banken dazu veranlasste, ihre Gewinnprognosen ebenfalls nach oben anzupassen.

Nachdem die Aktie Ende 2020 noch bei 60,40 Euro gehandelt wurde, steht sie inzwischen bei 112,75 Euro und ist mit einem KGV für 2022 von 93,4 sportlich bewertet, wenngleich darin eine berechtigte Wachstumsprämie enthalten ist, auf deren Rückgang man vor dem Hintergrund der glänzenden Aussichten nicht hoffen sollte.

Aus charttechnischer Sicht ist gleichwohl eine Konsolidierung zu erwarten, nachdem die Aktie Mitte Oktober 2021 mit der oberen, seit September 2019 laufenden Aufwärtstrend-Linie einen wichtigen dynamischen Widerstand überwunden hatte (s. Chart 1).

Die Mini-Korrektur vom 27.09.2021 bis 12.10.2021 konnte es dabei gar nicht erwarten, zu Ende zu gehen, nachdem die Aktie Anfang August 2021 bereits den Widerstand vom 02.06.2020 bei 74,35 Euro hinter sich gelassen und damit neues Aufwärts-Momentum generiert hatte.

 

 

Aus langfristiger Perspektive wird die Beschleunigung auf linearer Skale noch deutlicher. Dabei zeigt sich, dass er Aktienkurs zuletzt bis an die seit Mai 2017 laufende, noch steilere obere Aufwärtstrend-Linie gestoßen und an dieser zunächst abgeprallt ist.

Die Konsolidierung der enormen Kursgewinne in diesem Jahr könnte nun aus langfristiger Perspektive bis auf das Ausbruchsniveau kurz oberhalb von 74 Euro gehen. Dass die Umsätze bei der letzten Aufwärtsbewegung die Dynamik der Preisänderung nicht mehr wirklich bestätigt haben, könnte ein Hinweis darauf sein, dass eine Korrektur der hohen Gewinne in diesem Jahr nicht mehr weit entfernt ist.

 

 

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18.11.2021 - Arndt Kümpel

 

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