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Das erste Halbjahr brachte so manche Herausforderung für Nestlé mit sich, doch unter dem Strich konnte das Unternehmen sich behaupten

Die Aktionäre sind zufrieden

NTG24 - Das erste Halbjahr brachte so manche Herausforderung für Nestlé mit sich, doch unter dem Strich konnte das Unternehmen sich behaupten

 

Nestlé sprach kürzlich über die Ergebnisse des ersten Halbjahres und konnte dabei allen Widrigkeiten zum Trotz ein recht ansehnliches organisches Wachstum vorweisen. Zwar konnte der Lebensmittelkonzern sich den vielen Krisen nicht vollkommen entziehen. Es zeigte sich aber einmal mehr, dass der Verkauf von Lebensmitteln und Tierfutter eine recht krisensichere Angelegenheit ist.

Dadurch gelang es Nestlé (CH0038863350) letztlich auch, gestiegene Kosten weitgehend an die Kunden weiterzureichen, was derzeit längst nicht jeder Konzern von sich behaupten kann. In Deutschland sind die Preise Unternehmensangaben zufolge per Jahresfrist im „hohen einstelligen Prozentbereich“ gestiegen. Anderswo ging es sogar noch weiter in die Höhe. Da die Verkaufszahlen dennoch nicht eingebrochen sind, scheinen die Verbraucher das Ganze mitzutragen.

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Werbebanner testen Das ist vor allem mit Blick auf die harten Verhandlungen mit den hiesigen Einzelhändlern bemerkenswert. Jene hatten mit Nestlé in den letzten Monaten des Öfteren so ihre Probleme und in einigen Fällen spielte sich mancher Handelskonzern schon fast als heiliger Samariter auf, der für die Kunden um günstige Preise kämpfen würde. Dass gleichzeitig bei den Eigenmarken die Preise teils prozentual noch deutlich stärker angestiegen sind, das wurde bei entsprechenden Pressemitteilungen natürlich nicht weiter erwähnt.

 

Nestlé spricht von Verantwortung

 

Vom Vorwurf, bei Preisanpassungen nach der hohen Inflation vielleicht etwas zu sehr nach vorne geprescht zu sein, spricht dies Nestlé natürlich nicht automatisch frei. Der Konzern selbst spricht aber davon, sich seiner Verantwortung gegenüber den Verbrauchern bewusst zu sein. Belegt werden sollte dies mit der Bruttomarge, die auf Jahressicht trotz höherer Preise gesunken ist. Nestlé vermeldete für das erste Halbjahr hier einen Rückgang von 0,8 Prozent.

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Die Umsätze kletterten derweil um 1,6 Prozent auf 45,6 Milliarden CHF; bereinigt um Währungseffekte wird das organische Wachstum mit 8,7 Prozent angegeben. Erfolgreich war Nestlé vor allem in der Sparte mit Tierfutter. Die Umsätze legten hier um 15 Prozent zu und verbesserten sich bis auf 9,4 Milliarden CHF. Damit ist die Sparte mittlerweile zur zweitgrößten innerhalb des Konzerns direkt nach den Getränken herangewachsen.

Sehen lassen kann sich hier auch die operative Gewinnmarge, die mit 20,9 Prozent angegeben wird und damit nur leicht unter den 21,1 Prozent aus dem Kaffeegeschäft liegt. Weniger erfolgreich war Nestlé bei Gesundheitsprodukten, wo sowohl Umsätze als auch Margen unter dem Durchschnitt aller Sparten zurückblieben. Das Geschäft mit Süßwaren und Fertiggerichten landete irgendwo in der Mitte. Unter dem Strich gelang es Nestlé mit den jüngsten Zahlen, die Erwartungen der Analysten zu übertreffen.

 

Die Nestlé-Aktie kommt zurück

 

Den Anlegern reichte dies letztlich aus, um der Nestlé-Aktie einen ordentlichen Schub zu verleihen. Um mehr als vier Prozent konnten die hierzulande gehandelten ADRs zulegen und sich so bis auf 114 Euro verbessern. Damit stellen die Bullen endlich wieder eine Gegenbewegung auf die Beine, nachdem es nun seit Wochen Korrekturen zu sehen gab. Die Zugewinne reichten auch aus, um im Vergleich zum Jahresbeginn wieder in den grünen Bereich zu kommen, wenn auch eher knapp.

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Werbebanner EMH PM TradeInsgesamt scheint Nestlé auf einem guten Weg zu sein und mit den Herausforderungen unserer Zeit zurechtzukommen. Raum für Preissenkungen sieht der Konzern bisher noch nicht, obschon die Kosten für Rohstoffe in manchen Bereichen bereits spürbar nachgelassen haben. Die Aktionäre dürfte das nicht stören, ergibt sich so doch die Aussicht darauf, dass die Margen sich in den kommenden Monaten weiter erholen werden. Die Wahrscheinlichkeit für weitere gute Neuigkeiten im laufenden Jahr ist da nicht eben gering. Offen bleibt aber freilich, welche unerwarteten Wendungen in dieser Zeit noch auf Verbraucher und Anleger lauern könnten.

28.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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