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Japanischer Aktienmarkt gibt deutliche Signale

Japans Aktienmarkt überwindet signifikanten Widerstand

NTG24 - Japanischer Aktienmarkt gibt deutliche Signale

 

Der japanische Aktienindex Nikkei 225 hat ein deutliches mittelfristiges Kaufsignal (rechtes gelbes Rechteck) gegeben. Und nicht nur das. Wie ein Blick auf Chart 1 zeigt, der den Index als Candlestick auf Wochenbasis darstellt, hat der Nikkei zuvor mit dem Absturz in der Corona-Krise im Frühjahr 2020, zumindest aus aktueller Perspektive, eine Bärenfalle allererster Klasse (linkes gelbes Rechteck) generiert.

 

 

Denn im Zuge des Ausverkaufs unterschritt er nicht nur das Jahrestief vom Jahreswechsel 2018/2019, sondern auch seinen mittelfristigen Aufwärtstrend (blaue aufsteigende Linie).

Nachdem er sich im Frühsommer zunächst wieder über seine zuvor durchbrochene Aufwärtstrendlinie gehievt hat, ist ihm nun also der Ausbruch in die andere Richtung gelungen.

 

Hat das Kaufsignal bestand?

 

Natürlich ist es zu früh, um längerfristige Bewertungen aufgrund von mittelfristigen Indikatoren zu ziehen. Ein Hinweis darauf können aber langfristige Trends und vor allem Muster liefern, welche in Chart 2 sichtbar sind. Dies stellt den Nikkei auf Monatsbasis seit dem Plaza-Akkord 1985 dar.

Das Plaza-Abkommen war ein Übereinkommen zwischen den Vertretern Frankreichs, Deutschlands, Japans, der USA und Großbritanniens, das am 22.09.1985 im Plaza Hotel in New York beschlossen wurde. Die Teilnehmer einigten sich in diesem Abkommen darauf, durch Intervention an den internationalen Devisenmärkten eine Abwertung des US-Dollars gegenüber dem japanischen Yen und der Deutschen Mark zu erreichen. Der Plaza-Akkord hatte damit das Ziel, den japanischen Yen aufzuwerten und damit die US-Dollar-Überschüsse zu verkleinern.

Zwischen 1985 und 1987 fiel der Dollarkurs um rund 50 %, der Yen und die Deutsche Mark wertete deutlich auf und das Handelsdefizit der USA mit Westeuropa ging zurück. Eine Verringerung des Handelsdefizits mit Japan wurde allerdings nicht erreicht, da zum einen japanische Unternehmen auf die Dollarabwertung mit Preissenkungen reagierten. Zum anderen führten die Wechselkursspannungen zu einer Rezession in Japan, sodass dort die Importe sanken. Dies ließ das Handelsbilanzdefizit mit Japan sogar noch weiter ansteigen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie aus dem Plaza-Abkommen resultierende Aufwertung des Yen wird als eine Ursache für die folgende japanische Bubble Economy gesehen.

In diesem Kontext reiht sich die Entwicklung des Nikkei ein, denn mit dem Platzen der Bubble Economy begann auch ein über 20 Jahre anhaltender Abwärtstrend des japanischen Aktienmarktes.

Musterbildend für diesen waren das Platzen der Dot.Com-Bubble ab dem Jahr 2000 und als Zweites die Finanzkrise von 2008/2009. Beide Tiefs sind als blaue Untertasse dargestellt und markieren einen ausgedehnten Doppelboden und damit eine massive Trendumkehrformation!

 

 

Dieser große Doppelboden wurde auf erster Basis mit Überwinden der Nackenlinie beider Zwischentiefs beendet, was mit dem Beginn des bereits erwähnten mittelfristigen Aufwärtstrends einherging.

Seit Ende 2018 lief der Nikkei dann seitwärts, um im Frühjahr 2020 die bereits erwähnte Bärenfalle zu bilden. Deren Abschluss mit dem Ausbruch in die entgegengesetzte Richtung bestätigt damit aber erneut die langfristige Bodenbildung. Dieses Signal war allerdings aus mittelfristiger Perspektive nicht sichtbar, da der Musterkontext fehlte, was den Wert des Perspektivenwechsels verdeutlicht.

Mit dem Bruch des nächsten Widerstands (hellblaue Horizontale) hat sich das Bild nun weiter verbessert. Es ist zudem ein relativ zügiger Anstieg in Richtung der grünen Widerstandslinie zu erwarten.

 

Fazit

 

Der japanische Nikkei 225 hat in den vergangenen Tagen seine große Doppelbodenbildung durch den Abschluss einer Bärenfalle erneut bestätigt. Mit fortschreitender Aufwärtsbewegung gegen die prozentualen Zuwächse zwar aufgrund des Basiseffekts zurück. Gleichzeitig steigt aber die Musterqualität und damit die Wahrscheinlichkeit, dass der Nikkei mittelfristig weiter zulegt. Vor diesem Hintergrund sollte die grüne Widerstandslinie, welche bei rund 25.200 Punkten liegt, verstärkt beobachtet werden.

 

16.11.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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