Nintendo überzeugt mit neuen Quartalszahlen und bestätigt zudem Gerüchte um einen Zelda-Film

Weiterhin auf Erfolgskurs?

 

Zumindest ein wenig scheint Nintendo den eher ungünstigen Voraussetzungen trotzen zu können. Die Konsumstimmung ist bekanntlich angeschlagen und der Spielekonzern sitzt auf einer Konsole, die mittlerweile schon fast sieben Jahre auf dem Buckel hat und entsprechend aus technologischer Sicht doch angestaubt wirkt. Die nun vorgestellten Geschäftszahlen machen aber etwas Mut und noch dazu sprach Nintendo über ein interessantes Zukunftsprojekt, welches viel Aufmerksamkeit auf sich lenken wird.

 

Bei den Zahlen für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs, welches kalendarisch dem zweiten und dritten Quartal entspricht, hatte Nintendo (JP3756600007) durchaus gute Neuigkeiten im Gepäck. So konnten die Verkaufszahlen der Spielekonsole Switch auf 6,84 Millionen Einheiten gesteigert werden. Ein Jahr zuvor wurden an dieser Stelle 6,68 Millionen verkaufte Konsolen gemeldet. Insgesamt lieferte Nintendo bisher 132,46 Millionen Konsolen aus. Geschlagen wird diese beeindruckende Zahl lediglich vom eigenen Vorgänger Nintendo DS und der PlayStation 2.

Begleitet wurden die ordentlichen Hardware-Absatzzahlen von nicht minder überzeugenden Software-Verkäufen. Nintendo blickt mittlerweile auf mehr als zehn Titel aus eigener Produktion, welche die Marke von 10 Millionen verkauften Einheiten überschritten haben. Das jüngste Mitglied in diesem ausgewählten Club ist „Nintendo Switch Sports“ mit 10,77 Millionen verkauften Kopien. Vermuten lässt sich auch, dass die Margen tendenziell eher steigen, denn Nintendo verkaufte laut eigenen Angaben im ersten Geschäftshalbjahr 50,2 Prozent seiner Software digital. Damit umgeht der Konzern (weitgehend) die Händler, auch wenn die genauen Effekte davon nicht bekanntgegeben wurden.

 

Nintendo: Gute Aussichten?

 

Gezeigt haben die Zahlen recht deutlich, dass in der Switch noch einiges an Leben steckt und damit auch die weiteren Aussichten vielleicht etwas freundlicher als gedacht ausfallen. Für Nintendo steht jetzt das starke Weihnachtsgeschäft an, für das auch bereits entsprechende Bundles zusammengestellt wurden. Mit „Super Mario Bros. Wonder“ hat man auch einen hochkarätigen Titel am Start, der sehr wahrscheinlich in nicht allzu weit entfernter Zukunft ebenfalls über zehn Millionen Einheiten absetzen wird.

Noch dazu bestätigte Nintendo Gerüchte, laut denen an einer Verfilmung zur schwer erfolgreichen Reihe „The Legend of Zelda“ gearbeitet wird. Designerlegende Shigeru Miyamoto ließ auf dem Kurznachrichtendienst X verlauten, dass er daran zusammen mit Avi Arad schon seit „vielen Jahren“ arbeite, die Produktion jetzt aber erst richtig ins Rollen kommt. Als Regisseur wurde Wes Ball auserkoren; die Kosten übernimmt Nintendo zu 50 Prozent und lässt sich für die andere Hälfte von Sony Pictures Entertainment aushelfen.

Nach dem sehr erfolgreichen Super Mario-Film steht damit der nächste potenzielle Kassenschlager in den Startlöchern. Allerdings soll es sich dieses Mal nicht um einen Animationsfilm, sondern um eine klassische Verfilmung mit echten Schauspielern handeln. Viel mehr ist über das Projekt noch nicht bekannt und bis zur Veröffentlichung dürfte noch das eine oder andere Jährchen ins Land ziehen.

 

Nintendo blickt nach vorn

 

Das noch immer interessanteste Thema für die Anleger dürfte aber der potenzielle Nachfolger für die Nintendo Switch sein, über den Nintendo sich weiterhin ausschweigt. Dementiert wurden Berichte, laut denen im Rahmen der Gamescom ausgewählten Entwicklern bereits Einblick zur neuen Hardware gegeben wurde. Ansonsten gibt es nichts Neues zu berichten. Es gilt in der Branche aber als gesetzt, dass Nintendo eine neue Konsole im kommenden Jahr mindestens vorstellen und vielleicht auch gleich veröffentlichen wird.

 

An aussichtsreichen Chancen für die Zukunft mangelt es also nicht und die Anleger scheinen wieder etwas Lunte gerochen zu haben. Die Nintendo-Aktie konnte sich am Dienstag um 2,8 Prozent bis auf 10,98 US-Dollar verbessern und damit ihre Ende Oktober gestartete Aufwärtsbewegung fortsetzen. Mittlerweile wurde das September-Hoch knapp überboten und damit der höchste Stand seit rund drei Monaten erreicht. Trotz der ermutigenden Neuigkeiten steckt aber viel Spekulation im Chart, was Anleger bei etwaigen Investments stets berücksichtigen sollten.

08.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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