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Nio nimmt Europa ins Visier und scheut die Konkurrenz von Tesla und anderen Herstellern nicht

Das Unternehmen gibt sich siegessicher

NTG24 - Nio nimmt Europa ins Visier und scheut die Konkurrenz von Tesla und anderen Herstellern nicht

 

Dass Nio schon bald im großen Stil im europäischen Markt durchstarten möchte, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Auch in Deutschland sollen die Elektrokarossen des chinesischen Herstellers mitsamt den einzigartigen Akku-Wechselstationen in naher Zukunft verfügbar sein. Wie es dabei um die Chancen auf einen Erfolg steht, darüber gibt es freilich unterschiedliche Ansichten. CEO William Li gibt sich aber sehr zuversichtlich.

In einem Interview mit „heise.de“ gab der Unternehmer kürzlich einige Einblicke in die weiteren Ziele von Nio (US62914V1061). Zu hören war etwa, dass Nio bis zum Ende des Jahrzehnts zu den fünf größten Autoherstellern weltweit zählen soll. Mit Blick auf Tesla (US88160R1014) hat Li einiges an Respekt übrig. Er gibt aber auch zu bedenken, dass der Vorsprung des US-Konzerns schnell dahinschmelzen könnte, wenn die Produkte nicht schnell genug verbessert werden oder die Services zu wünschen übriglassen.

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Grundsätzlich seien Tesla und Nio aber ohnehin zwei unterschiedliche Firmen, so Li. Seiner Ansicht nach konzentriert sich der US-Konkurrent vor allem auf die Punkte Technik und Effizienz. Bei Nio hingegen stehe der Nutzer voll im Mittelpunkt. Ob man damit Erfolg hat, darüber will der Nio-Chef noch kein Urteil fällen. Das zeige sich seiner Ansicht nach erst in einigen Jahren.

Gefragt nach dem Markteintritt in Deutschland antwortet William Li damit, dass Nio für diesen Schritt jetzt technologisch und strategisch bereit sei. Nachdem bereits in Norwegen der Europa-Start vor einiger Zeit vollzogen wurde, ist das Ganze auch nur der nächste logische Schritt. Denn langfristig will sich Nio zu einer globalen Marke entwickeln.

 

Die USA müssen auf Nio weiter warten

 

Nichts wird es allerdings in absehbarer Zeit mit einem Markteintritt in den USA. Darüber nachgedacht hat Nio zwar schon durchaus. Doch sowohl Importbeschränkungen aus der Ära Trump als auch der Inflation Reduction Act von Joe Biden machen es dem Unternehmen schwer, jenseits des Atlantiks Fuß zu fassen. Bis es dazu kommt, wird also wohl noch einige Zeit ins Land ziehen und es wird sich politisch einiges verändern müssen.

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Werbebanner EMH PM TradeBis vor Kurzem war noch geplant, bis Ende 2025 in den USA E-Autos an die Frau und den Mann zu bringen. Diese Pläne liegen laut Li jetzt aber erst einmal auf Eis. Stattdessen konzentriert man sich erst einmal auf den enorm wichtigen Heimatmarkt und auf Europa. Zuletzt versprach der Nio-Chef noch, dass sein Konzern deutlich schneller profitabel sein werde als Tesla, wo es 16 Jahre dauerte, bis schwarze Zahlen präsentiert werden konnten. Einen konkreten Termin für den Sprung in die Gewinnzone wollte Li aber nicht nennen.

 

Die Anleger von Nio bleiben skeptisch

 

Das klingt alles sehr nach Aufbruchstimmung, allerdings war vom Nio-Chef auch nichts anderes zu warten. Der wird sein Unternehmen in einem Interview kaum schlechtreden und vorhandene Probleme kaum ins Rampenlicht stellen. Letztere bereiten den Anlegern aber weiterhin Kopfzerbrechen. Von Corono-Lockdowns bis hin zur Konsumflaute gibt es aktuell so einiges, was einem als Aktionär die Stimmung vermiesen kann.

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Werbebanner ClaudemusDas sorgt dafür, dass der Optimismus des Nio-Chefs sich nicht so recht auf die Anteilseigner übertragen kann. Stattdessen musste die Nio-Aktie gestern wieder einmal Verluste von 3,4 Prozent hinnehmen und nachbörslich ging es noch weiter in die Tiefe. Mit einem Schlusskurs von 12,83 USD befindet Nio sich an der Börse auf einem bedenklich niedrigen Niveau. Seit Jahresbeginn sind schon Verluste von über 60 Prozent zu beklagen. Selbstredend ist das auch nur eine Momentaufnahme und bei Erfolgen in Europa könnte die Lage sich schnell wieder ändern. Bis zur großen Wende wird es aber selbst im besten Fall noch eine Weile hin sein und die politischen Spannungen zwischen China und dem Westen machen die weitere Entwicklung von Nio vor allem in Europa zu einer Wundertüte.

 

12.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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