Nordex verabschiedet sich aus gleich zwei Indizes

Da kennt die Deutsche Börse kein Pardon

 

Die Deutsche Börse stellt sehr genaue Anforderungen an jegliche Unternehmen, die in einem der hiesigen Börsenindizes gelistet sind. Dazu gehört auch, dass Quartalsberichte fristgerecht vorgelegt werden. Eben das konnte oder wollte Nordex zuletzt nicht tun und die Konsequenz darauf folgt nun auf dem Fuße.

Medienberichten ist zu entnehmen, dass der Windkraftanlagenbauer bereits zum Montag sowohl aus dem SDAX als auch dem TecDAX fliegen wird. Ob und wann mit einer Rückkehr zu rechnen wäre, bleibt völlig offen. Grundsätzlich ist das Ganze aber keine gute Nachricht für Nordex. Schließlich wird sich die Sichtbarkeit der Aktie nun kaum erhöhen und darauf reagierten die Anleger zunächst sichtlich besorgt.

Im frühen Handel musste Nordex (DE000A0D6554) zunächst Kursverluste von über zwei Prozent hinnehmen und näherte sich damit rasant der Marke bei 9 Euro, wo auch das derzeitige Jahrestief vorzufinden ist. Letztlich konnten die Bullen den Kurs bis Handelsschluss aber wieder bis auf 9,42 Euro hieven und damit sogar ein kleines Kursplus auf die Beine stellen. Unbedingt damit zu rechnen war wohl eher nicht.

 

Die positive Entwicklung dürfte zu nicht unwesentlichen Teilen damit zusammenhängen, dass Russland die Gaslieferungen nach Deutschland schwer gedrosselt hat. Das heizt Spekulationen an, dass die Windkraft hierzulande noch mehr, schneller und kräftiger gefördert werden könnte. Auch wenn es nur eine vage Aussicht ist, so scheint dies Nordex auszureichen, um sich sowohl gegen den deprimierenden Markttrend als auch die eigenen schlechten Neuigkeiten zu stemmen.

 

 

Noch nicht über den Berg

 

Trotz der leichten Zugewinne an Fronleichnam ist Nordex von einer echten Trendwende noch weit entfernt. Ohne die grünen Vorzeichen vom Donnerstag schlechtreden zu wollen, sollten Anleger eben jene noch mit Vorsicht genießen. Die vielen schlechten Neuigkeiten der letzten Tage werden kaum spurlos an Nordex vorbeigehen und da die Zugewinne von gestern auf einem eher wackeligen Fundament stehen, kann es auch recht schnell wieder in Richtung Kurskeller gehen.

 

17.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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