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Nordex scheint sich an der Börse gegenüber JinkoSolar und Co. nicht behaupten zu können

Die Zweifel verschwinden nicht

NTG24 - Nordex scheint sich an der Börse gegenüber JinkoSolar und Co. nicht behaupten zu können

 

Die Probleme bei Nordex scheinen kein Ende zu kennen. Zwar konnte der Konzern bei den letzten Quartalszahlen seine eigenen Prognosen weitgehend erfüllen und auch die Erwartungen der Analysten wurden nicht allzu weit unterboten. Eine gute Nachricht ist das aber kaum, da die Messlatte sehr niedrig angesetzt war.

Es bleibt erst einmal dabei, dass die Umsätze bei Nordex (DE000A0D6554) in die Tiefe fallen während die Kosten explodieren und der Preisdruck aus Asien nicht nachlässt. Die logische Konsequenz: tiefrote Zahlen und schmerzliche Verluste. Das allein würde Anleger noch nicht in Panik versetzen. Was aber wirklich schmerzt, ist die fehlende Aussicht auf Besserung.

Nicht beklagen können Anleger sich derzeit über leere Auftragsbücher. Die sind tatsächlich prall gefüllt und es gibt regelmäßig Neuigkeiten zu weiteren Ordern. Nur nützen die dem Aktienkurs nicht viel, wenn die Marge auf der Strecke bleibt und genau das ist momentan bei so ziemlich allen Projekten der Fall. Selbst mit einer großen Anzahl an Aufträgen tut sich Nordex unheimlich schwer, einen Weg in die schwarzen Zahlen zu finden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas machte sich nun ein weiteres Mal beim Aktienkurs bemerkbar. Jener konnte sich zuletzt nach einer Phase der Erholung noch eine Weile über der psychologisch wichtigen Marke von 10 Euro halten. Damit hat es sich nun aber wieder einmal erledigt. Am Dienstag mussten die Anteilseigner Abschläge von 2,22 Prozent verzeichnen, was den Kurs der Nordex-Aktie auf nur noch 9,78 Euro beförderte. Damit notiert der Titel zwar gute 17 Prozent höher als noch vor einem Monat, was aus charttechnischer Sicht aber leider kaum weiter ins Gewicht fällt.

 

Nordex gefangen im Abwärtstrend

 

Stattdessen scheint sich durch die jüngste Niederlage der Bullen einmal mehr der langfristige Abwärtstrend zu bestätigen, welcher Nordex auf Jahressicht ein Kursminus von 35,4 Prozent bescherte. Es dürfte in der aktuellen Lage äußerst schwierig sein, noch ein Comeback auf die Beine zu stellen. Denn zuletzt haben sich alle Hoffnungen auf Besserung als Luftnummer herausgestellt.

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Dabei gab es durchaus auch Phasen der Euphorie. Etwa im Frühjahr, kurz nachdem Russland seinen feigen und völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine startete. Den Anlegern war sofort klar, dass dadurch die Weltordnung grundsätzlich auf den Kopf gestellt werden würde. Europa würde sich für die Zukunft nach Alternativen zu Öl und Gas aus Russland umsehen und große Hoffnungen wurden und werden dabei in die Windkraft gesetzt. Bisher ergab sich daraus allerdings kein gigantischer Umsatzsprung bei Nordex und genau darüber ist mancher Anleger zweifellos enttäuscht.

 

Die vielen Probleme von Nordex

 

Während für die Nordex-Aktie im Prinzip nur die Hoffnung spricht, gibt es eine lange Liste an belastenden Faktoren. Das größte Problem dürften derzeit die teils astronomischen Preise für Energie und Ausgangsmaterialien sein. Es ist für Nordex schlicht sehr viel teurer als früher, seine Windräder herzustellen und diese beim Kunden zu platzieren. Die gestiegenen Kosten kann das Unternehmen aber nicht einfach vollumfänglich weiterreichen, denn dann würde die Wettbewerbsfähigkeit mit chinesischen Konzernen wie JinkoSolar (US47759T1007) noch weiter leiden.

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistNordex selbst kann nicht einmal unbedingt etwas dafür, in eine solch missliche Lage manövriert worden zu sein. Nüchtern betrachtet hat das Unternehmen vieles richtig gemacht und mit den geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im laufenden Jahr war schlicht nicht zu rechnen. Das hilft aber nicht dabei, den Aktienkurs wieder in die Höhe zu heben. Nordex muss das Kunststück gelingen, den Anlegern zumindest eine Aussicht auf einen Ausweg aus einer mehr als misslichen Lage zu bieten. Solange das nicht gelingt, wird die Aktie weiterhin unter Druck stehen und gerade nach den Kursverlusten am Dienstag muss der Abwärtstrend weiterhin als aktiv angesehen werden. Gleichwohl bedeutet all das auch nicht, dass Nordex jetzt schon abgeschrieben werden müsste, denn Windkraft an sich ist noch immer ein absoluter Wachstumsmarkt und wird es sehr wahrscheinlich auch noch viele Jahre bleiben.

 

24.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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