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Nvidia versucht mit einen Paukenschlag in die Chip-Königsklasse einzubrechen

Nvidias Grace: Das neue Kryptonit für Intel

NTG24 - Nvidia versucht mit einen Paukenschlag in die Chip-Königsklasse einzubrechen

 

Das war ein Paukenschlag, der alle Konkurrenten wachgerüttelt hat. Nvidia (US67066G1040) wird in zwei Jahren mit der Auslieferung einer neuen Hochleistungs-CPU beginnen. Die Technik stammt von ARM, die man im vergangenen September ausgesprochen günstig für 40 Mrd. US-Dollar von Softbank (JP3436100006) übernommen hatte. Die neue CPU-Architektur mit dem Namen „Grace“ schliesst nicht nur die letzte grosse verbleibende Lücke im Produktportfolio von Nvidia, sondern sie katapultiert Nvidia auch an die Spitze des hochmargigen Server-Geschäfts. 

Grace soll 10-mal schneller sein als die schnellsten heute verfügbaren Hochleistungsserver-CPUs. Das ist eine Ansage und trifft vor allem die angeschlagene Intel (US4581401001) mitten ins Herz, die heute mit ihrer x86-Architektur noch quasi als Monopolist im Bereich Server agiert. Die Ankündigung von Nvidia erinnert ein wenig an die Einführung des iPhones und könnte Intel zur „Nokia“ seiner Branche machen, wenn man nicht schnell kontert. Doch „schnell“ ist kein Adjektiv, mit dem sich Intel in der jüngeren Vergangenheit schmücken konnte. 

Die CPUs von Apple (US0378331005) hängen die Intel-Produkte schon lange ab. Erstmals eingeführt in allen mobilen Geräten und seit vergangenem Jahr sukzessive auch im Bereich der Laptops und Desktops, zeichnen sich die Apple-Chips durch eine signifikant höhere Leistung, einen wesentlich geringeren Stromverbrauch und eine so niedrige Wärmeentwicklung aus, dass die meisten Geräte gänzlich ohne Lüfter auskommen. Und wen wundert es: Die Apple-Chips basieren im Kern auf der Technik von ARM. 

 

Nvidia-CPU schlägt Intel um den Faktor 10

 

Nvidia hat auch bereits zwei Trophy-Kunden benannt, die als erste die neue CPU geliefert bekommen. Zum einen das Swiss National Supercomputing Centre bzw. Centro Svizzero di Calcolo Scientifico (CSCS), das bisher den Piz Daint betreibt und über einen Zeitraum von zwei Jahren einen Software-zentrierten Nachfolger namens Alps installieren wird. Eine der letzten wichtigen Hardware-Komponenten werden die Grace-CPUs von ARM bzw. Nvidia werden. CSCS arbeitet unter anderem mit der ETH Zürich zusammen und bedient neben der akademischen Forschung beispielsweise auch Kunden wie MeteoSwiss, die für ihre Wetterberechnungen Supercomputerkapazitäten benötigen.  

Zum anderen hat sich Nvidia Los Alamos geangelt. Das Los Alamos National Laboratory zählt zum US-Energieministerium und wurde berühmt durch die Rolle als Koordinator des amerikanischen Atomwaffenprogramms, das Anfang der 40er-Jahre aufgelegt wurde. Das Aufgabenspektrum und der Verantwortungsbereich von Los Alamos ist seitdem nur noch gewachsen. Entsprechend gehört die Einrichtung schon so lange zu den amerikanischen Supercomputer-Kunden, wie es Supercomputer gibt. Umso beeindruckender ist es, dass Nvidia sich hier einen Projektplatz mit der neuen Grace-CPU sichern konnte. Wie auch beim CSCS wird HPE (US42824C1099) das Computersystem zusammenstellen und die Auslieferung wird ebenfalls im Frühjahr 2023 sein. 

 

Nvidia Corp.

 

Das Nvidia die CPU-Entwicklung bei ARM schon lange im Blick hatte, ist kein Geheimnis. Ich schrieb Ihnen bereits an dieser Stelle am 19. November 2020: „Im Kern bringt ARM aber genau das ein, was Nvidia nicht hat: die weltweit beste CPU.“ Die Frage war nur, wie Nvidia das Know-how von ARM mit dem eigenen verbinden wird. Und wir sind nicht enttäuscht worden. Die jetzt veröffentlichte Ankündigung ist ausgesprochen spannend, weil sie einen Paradigmenwechsel im Server-Markt verspricht. 

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15.04.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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