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Der nächste Crash bei Ørsted schickt auch Nordex in die Tiefe, Siemens Energy erntet ebenfalls Gegenwind und JinkoSolar leidet unter Gewinnmitnahmen

Erneuerbare Energien sind an den Märkten mal wieder wenig gefragt

NTG24 - Der nächste Crash bei Ørsted schickt auch Nordex in die Tiefe, Siemens Energy erntet ebenfalls Gegenwind und JinkoSolar leidet unter Gewinnmitnahmen

 

Eigentlich gelten Erneuerbare Energien und die Windkraft im Speziellen als einer der größten potenziellen Wachstumsmärkte für die Zukunft. Die Branche hat allerdings mit allerlei Gegenwind zu kämpfen, was an der Börse keinen guten Eindruck hinterlässt. Am Mittwoch kam es mal wieder reihenweise zu roten Vorzeichen und die Anleger begaben sich dementsprechend in Deckung.

Ausgelöst wurde die Talfahrt durch neue Zahlen des dänischen Windkraftkonzerns Ørsted (DK0060094928), der zufällig der größte Vertreter der Branche ist. Für die ersten neuen Monate musste das Unternehmen Verluste von satten 2,7 Milliarden Euro einfahren. Erklärt wurde dieses vernichtende Resultat unter anderem mit steigenden Kosten und Problemen in den Lieferketten. Dadurch bedingt sah man sich gezwungen, gleich zwei Offshore-Projekte in den USA zu stornieren.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas Unternehmen wappnet sich nun für weitere unangenehme Folgen, nachdem im laufenden Jahr bereits Abschreibungen in Höhe von 3,8 Milliarden Euro angefallen sind. Bis zu 1,5 Milliarden Euro zusätzlich sollen als Rückstellung bereitgehalten werden, um etwaige weitere Entschädigungen aufgrund der Stornierungen bedienen zu können. Die Aktionäre reagierten geschockt auf die Zahlen. Die ohnehin bereits schwer angeschlagene Ørsted-Aktie legte am Mittwoch ihren nächsten Crash hin. Verluste von 24,75 Prozent beförderten das Papier auf nur noch 34,02 Euro zurück. Auf Schlusskursbasis ist das der tiefste Stand seit über fünf Jahren.

 

Nordex unter Druck

 

Die Probleme bei Ørsted hinterlassen ihre Spuren in der gesamten Branche, wo am Mittwoch nicht ansatzweise gute Laune aufkommen wollte. Entsprechend erwischte auch die Aktie von Nordex (DE000A0D6554) keinen guten Handelstag. Das Papier scheiterte erneut daran, die 10-Euro-Marke nach oben zu passieren. Letztlich mussten Verluste von 1,73 Prozent hingenommen werden, was den Kurs auf 9,75 Euro zurückbeförderte.

Im direkten Vergleich zur Ørsted-Aktie wirkt das noch überschaubar. Charttechnisch ist es aus Sicht der Bullen aber dennoch ein schmerzlicher Rückschlag. Der übergeordnete Abwärtstrend scheint sich einmal mehr zu bestätigen und das Oktober-Tief bei 9,59 Euro, welches gleichzeitig das Tief des laufenden Jahres markiert, rückt wieder gefährlich nahe. Es wäre bei Nordex also wirklich an der Zeit für erfreuliche Neuigkeiten, die sich am Horizont aber leider nicht abzeichnen.

 

JinkoSolar ohne neuen Auftrieb

 

Anders als Ørsted konnte JinkoSolar (US47759T1007) kürzlich hervorragende Zahlen vorweisen und damit auch dem Aktienkurs ordentlich unter die Arme greifen. Der schlechten Stimmung im Segment der Erneuerbaren konnte die Aktie sich gestern aber nicht entziehen. Nicht wenige Investoren scheinen die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen genutzt zu haben und mit den Kursen ging es wieder um recht deutliche 4,4 Prozent in Richtung Süden. Der Kurs setzte dadurch bis auf 29,35 Euro zurück.

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Das ist noch nicht unbedingt ein Beinbruch und in der laufenden Woche lassen sich noch immer Zugewinne in Höhe von 19,3 Prozent verzeichnen. Es zeigt aber durchaus, dass das Aufwärtspotenzial bei der JinkoSolar-Aktie doch eher überschaubar ausfällt. Den Käufern mag es gelungen sein, die jüngsten Tiefstwerte hinter sich zu lassen. An einen nachhaltigen Ausbruch scheinen sie sich aber aufgrund der Vorgaben aus dem Sektor nicht heranzutrauen. Auf Jahressicht bleibt es bei Kursabschlägen in Höhe von knapp 40 Prozent.

 

Eine Warnung an Siemens Energy

 

Siemens Energy (DE000ENER6Y0) ist derweil ganz ohne negative Vorgaben von Ørsted schon heftig unter Druck geraten. Der Konzern führt derzeit Gespräche mit diversen Parteien, um die eigene Bilanz wieder aufzuhübschen und damit das eigene Fortbestehen zu sichern. Unter anderem unterhält man sich Medienberichten zufolge mit dem Bundeswirtschaftsministerium, welches dem angeschlagenen Unternehmen milliardenschwere Garantien liefern könnte.

Ein großer Investor in Form von Deka mahnt nun dazu, dass in dieser Sache möglichst Erfolge vorgewiesen werden sollte. Ansonsten könnte nach Ansicht des Unternehmens das Orderbuch in Gefahr geraten. Diese Ansicht vertritt zumindest Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investments, wie bei der „FAZ“ zu lesen ist. Gleichzeitig wird auch vor einer Vertrauenskrise gewarnt. Auch die Anleger zeigen sich weiterhin skeptisch. Die Siemens Energy-Aktie rutschte am Mittwoch um 1,4 Prozent auf 8,25 Euro.

 

Es bleibt herausfordernd

 

Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien und speziell aus der Windkraft bleiben für Anleger ein schwieriges Pflaster. Zwar wird kräftig in das Thema investiert und für die geplante Energiewende gibt es noch nicht ansatzweise genügend Anlagen. Es steht aber die große Frage im Raum, ob sich der Ausbau des Ganzen im derzeitigen Umfeld überhaupt rentieren kann. Solange daran Zweifel bestehen, steht den Aktien aus dem Sektor eine unsichere und von Volatilität geprägte Zukunft voraus.

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02.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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