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Angebotsdefizit bei Palladium dürfte 2020 verschwinden

Nornickel mit neuer Prognose zum Palladiummarkt

NTG24 - Angebotsdefizit bei Palladium dürfte 2020 verschwinden

 

Der weltgrößte Palladium- und Nickelproduzent, Norilsk Nickel (Nornickel), hat eine neue Prognose für den weltweiten Palladiummarkt vorgelegt. Dies berichtet das Nachrichtenportal ,,Mining Weekly‘‘.

 

Danach erwartet Nornickel in diesem Jahr einen ausgeglichenen Palladiummarkt. Ursache sei eine unerwartete Kontraktion der Endverbrauchernachfrage, da die Automobilindustrie die schlimmste Krise seit Jahrzehnten verzeichnet.

Damit wäre der Palladiummarkt das erste Mal seit vielen Jahren nicht in einem Zustand des Angebotsdefizites, sondern in einem ausgeglichenen Zustand von Angebot und Nachfrage.

Nornickel prognostiziert, dass die Nachfrage nach Palladium in Jahr 2020 um 16 % auf 9,1 Mio. Unzen sinken wird. Palladium wird vor allem in Katalysatoren zur Schadstoffverringerung in Automobilen verwendet.

Für den weltweiten Automarkt schätzt Nornickel den Rückgang der verkauften Einheiten in diesem Jahr auf 22 %, was einem Absatz von 70 Mio. Einheiten entspricht.

Andere Industriezweige mit Palladiumnachfrage wie etwa Dentallabore, die chemische Industrie, Elektronik und die Schmuckindustrie dürften ebenfalls weiter in einem schrumpfenden Wirtschaftsumfeld verbleiben.

 

China sorgt für Erholungsimpulse

 

Nach Ansicht des Weltmarktführers ist der aktuell einzige starke Markt China, wo sich nach dem Lockdown im 1. Quartal 2020 die Autoverkäufe im 2. Quartal 2020 die Autoverkäufe wieder deutlich erholt haben.

Die Sorge ist, dass andere große nationale Automärkte der chinesischen Erholungsbewegung auf dem Automarkt nicht folgen.

Auf der Angebotsseite sieht Nornickel einen Rückgang um 14 % auf 9,1 Mio. Unzen in diesem Jahr. Denn Minen in Südafrika, einem großen Palladiumproduzenten, wurden im März für 21 Tage unter Lockdown gestellt. Nornickel erwartet für das Jahr 2020 insgesamt einen Rückgang der Palladiumproduktion von mehr als 1 Mio. Unzen.

Der Palladiummarkt war in den letzten 8 Jahren in einem Angebotsdefizit, welche sich nach Berechnungen des World Platinum Councils (WPC) zusammen auf 5,7 Mio. Unzen addieren.

Vor der Corona-Krise war noch mit einem steigenden Angebotsdefizit für 2020 gerechnet worden.

Nornickel rechnet allerdings mittelfristig mit einer Rückkehr des früheren Zustandes. Zwar dürfte der Palladiummarkt in diesem und dem nächsten Jahr unstetig sein. Aber bereits im Jahr 2022 erwartet Nornickel ein erneutes Angebotsdefizit.

In Bezug auf die Substitution von Palladium durch Platin gibt sich Nornickel gelassen und erwartet kurzfristig keine wesentliche Änderung.

 

Palladiumpreis konsolidiert den hohen Preisanstieg

 

 

Wie ein Blick auf den langfristigen Palladiumpreis zeigt, befindet sich dieser weiter in einem starken Aufwärtstrend, wenngleich die Steilheit abgenommen hat. Der langfristige obere Trendkanal hat au Monatsbasis gehalten, ein Rücksetzer ist aber mittelfristig möglich. Aufgrund der hohen Marktenge im physischen Palladiummarkt würde jede Belebung der Katalysatornachfrage allerdings die früher gesehene niedrige Preiselastizität der physischen Nachfrage wiederbeleben.

 

Fazit

 

Der Palladiummarkt hat sich nachfrageseitig wie auch charttechnisch abgekühlt. Wie bei einem Motor haben beide nun (ungewollt) Gelegenheit für eine Verschnaufpause. Zwar ist der finale Boden für den Palladiumpreis noch ungewiss. Gleichwohl zeigt die Entwicklung in China, dass das Potenzial für eine ,,verkürzte‘‘ Korrektur durchaus gegeben ist.

 

13.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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