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PayPal kann auch mit seinem angekündigten Stablecoin die Anleger nicht auf die eigene Seite ziehen

Nichts als heiße Luft?

NTG24 - PayPal kann auch mit seinem angekündigten Stablecoin die Anleger nicht auf die eigene Seite ziehen

 

Vor Kurzem kündigte PayPal einen eigenen Stablecoin an und sorgte damit im ersten Moment auch durchaus für Aufsehen. Zwar gibt es wahrlich schon mehr als genug Kryptowährungen. Doch wenn eine solche von einem der größten digitalen Zahlungsanbietern stammt und noch dazu an den US-Dollar gekoppelt ist, erreicht das Ganze eine andere Dimension als eine neue Variation des Dogecoin oder dergleichen.

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Werbebanner testenEs dauerte allerdings nicht lange, bis PayPal (US70450Y1038) für seine Digitalwährung auch Kritik erntete. Das Unternehmen hat einen zentralisierten Ansatz gewählt, bei dem viele Vorteile von Kryptowährungen schlicht wegfallen. Der Anbieter hat im Prinzip die vollständige Kontrolle über die Währung. Transaktionen kann PayPal nach Belieben beeinflussen und in der Theorie sogar ganze Guthaben einfach löschen. Zudem gibt es kein Limit dafür, wie viele Coins im Umlauf sind.

Die Nutzer sind also auf Gedeih und Verderb dem Wohlwollen PayPals ausgeliefert. Das klingt wenig überzeugend und noch dazu stellt sich die Frage, wofür es die Digitalwährung überhaupt braucht. Zumindest bisher lässt sie sich lediglich in den USA nutzen und dort auch nur innerhalb des PayPal-Kosmos. Nutzer können Rechnungen begleichen und Coins an Freunde senden. Das ist aber nicht, was nicht auch mit einem ganz normalen PayPal-Guthaben möglich wäre.

 

PayPal gehen die Argumente aus

 

Nach der ganz großen Revolution im ohnehin dezent angeschlagenen Kryptosektor klingt das wahrlich nicht und bisher gibt es keinerlei Anstalten seitens PayPal dafür, dass Konzept noch einmal zu überdenken. An der Börse ist das Thema da schnell wieder verpufft. Einige reden schon davon, dass es sich um kaum mehr als ein Marketing- oder Prestige-Projekt handeln würde. Ein Nutzen lässt sich daraus bisher aber selbst mit viel Wohlwollen nicht wirklich ziehen.

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Bei den Anlegern treten da schnell wieder alte Sorgen in den Vordergrund, welche mit den jüngsten Quartalszahlen noch einmal neu angefacht wurden. PayPal gelingt es schon seit einer ganzen Weile nicht mehr, bei den Anteilseignern für Begeisterung zu sorge. Die Ergebnisse liegen mit schöner Regelmäßigkeit unter den Erwartungen. Das Wachstum lässt zu wünschen übrig und bei den aktiven Nutzern ließ sich sogar ab und an ein Schrumpfkurs feststellen.

Die Sorge ist groß, dass PayPal mittelfristig durch die immer stärkere Konkurrenz unter Druck gesetzt wird. Jene besteht nicht nur aus kleineren Unternehmen wie Klarna. Längst mischen auch Tech-Giganten wie Apple und Google mit, und deren Angebote treffen auf viel Gegenliebe. Bisher konnte PayPal seine Stellung am Markt noch verteidigen. An der Börse ist die Furcht aber groß, dass es dabei auf Dauer nicht bleiben wird.

 

Die PayPal-Aktie braucht dringend neue Impulse

 

Entsprechend traurig fällt der Blick auf den Chart der PayPal-Aktie aus. Nach der großen Enttäuschung über Zahlen im Mai versuchten die Bullen sich zwar im Juni und Juli an einer Erholung und zeitweise konnten Verluste wieder aufgeholt werden. Anfang des Monats wurde die Erholung aber regelrecht pulverisiert und mit 56,43 Euro zum Wochenende ist das 52-Wochen-Tief bei 54,84 Euro schon wieder in Schlagweite. Ob die Bullen sich nach dieser erneuten Schlappe noch einmal an eine Gegenbewegung heranwagen werden, ist offen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefePayPal bietet zwar durchaus Chancen und besticht aktuell wieder einmal durch eine sehr niedrige Bewertung. Die Risiken sind aber ebenfalls nicht zu ignorieren. Das Unternehmen ist in einem absoluten Wachstumsmarkt tätig und verfügt dort über eine starke Ausgangslage. Wenn das Management die richtigen Entscheidungen trifft, sind hier noch problemlos starke Kursentwicklungen möglich. Es ist aber freilich nicht in Stein gemeißelt, dass in der Führungsetage auch die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Investments sind eine Vertrauensfrage, und davon hat PayPal in den letzten Monaten leider viel verspielt. Daran ändert der neue Stablecoin wenig bis gar nichts.

14.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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