Übernahmephantasien beflügeln den Aktienkurs von Peloton

Greift Amazon hier zu?

 

Nachdem es sich mit dem Corona-Bonus erledigt hatte und die eine oder andere PR-Katastrophe das Unternehmen belastete, machte die Aktie von Peloton es sich zuletzt irgendwo in der Nähe der Bedeutungslosigkeit bequem. Von der Eurphorie aus vergangenen Zeiten war nichts mehr zu spüren und die meisten haben schlicht und ergreifend das Interesse verloren. Eben das hat sich jüngst aber schlagartig wieder geändert.

Kurz vor dem Wochenende machten Gerüchte die Runde, wonach Peloton (US70614W1009) zu einem Übernahmekandidaten geworden sein könnte. So richtig neu sind derartige Spekulationen nicht, gerade nach den heftigen Abwertungen ist das Unternehmen so günstig wie selten zuvor zu haben. Allerdings gesellte sich ein großer und wichtiger Name zum Kreis der potenziellen Käufer.

Insider wollen in Erfahrung gebracht haben, dass sich kein geringerer als Amazon für einen Kauf von Peloton interessieren könnte. Bestätigt ist in dieser Hinsicht zwar noch nichts, es sollen den Gerüchten zufolge aber bereits Gespräche zwischen den beiden Unternehmen stattgefunden haben. Womöglich könnte sogar bereits ein konkretes Angebot auf dem Tisch liegen.

Die Meldung kam am Freitag zu spät, um noch Auswirkungen auf den Aktienkurs zu nehmen. Im nachbörslichen Handel ließen sich aber bereits Zugewinne von 26 Prozent verbuchen, zeitweise stand sogar ein Plus von über 40 Prozent auf dem Ticker. Offensichtlich sind die Anteilseigner geradezu euphorisiert von der Vorstellung, ihre Anteile zu hoffentlich hohen Kursen an Amazon weiterzureichen.

 

Das kann nach hinten losgehen

 

Es ist immer etwas problematisch, wenn Kursgewinne einzig und allein auf Gerüchten und guten Hoffnungen basieren. Wahrscheinlich wird die Peloton-Aktie auch an den hiesigen Märkten heute zunächst zulegen und damit dem Beispiel aus Übersee folgen. Die spontane Erholung steht jedoch auf wackeligen Beinen. Sollte die erhoffte Übernahme ausbleiben und es längere Zeit keine Neuigkeiten aus dieser Richtung zu hören geben, dürften die Zugewinne von den Bären sehr schnell wieder kassiert werden. Ob es sich lohnt, dieses enorme Risiko einzugehen, kann nur jeder für sich selbst entscheiden.

 

07.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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