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NTG24-Tagesbericht Platin vom 10.03.2023: US-Februar-Arbeitsmarktbericht sorgt für Begeisterung

Weitere Kursperspektiven von US-Inflationsbericht am 14.03. abhängig

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 10.03.2023: US-Februar-Arbeitsmarktbericht sorgt für Begeisterung

 

Am gestrigen Handelstag reagierten alle Edelmetalle, so auch Platin, auf den US-Arbeitsmarktbericht hochgradig positiv, nachdem die Zahl neugeschaffener Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Februar zwar höher als erwartet ausfiel, der gleichzeitige Stundenlohndruck aber hinter den skeptischen Prognosen der Ökonomen zurückblieb.

Ähnlich stark wie die übrigen Edelmetalle Gold (TVC:GOLD), Silber (TVC:SILVER) und Palladium (TVC:PALLADIUM) ging gestern auch Platin (TVC:PLATINUM) mit einem erheblichen Kursaufschlag um + 1,6 % auf 963 USD aus dem Handel, nachdem der Ausgang des Februar-Arbeitsmarktberichts von den Ökonomen und Anlegern im Hinblick auf die sicher hieraus ergebenden weiteren US-Inflationsperspektiven wesentlich positiver als zuvor noch prognostiziert bewertet wurde.

So wurde für den Februar durch das US-Arbeitsministerium zwar nun erneut mit + 311.000 eine unerwartet hohe Besetzung neuer Stellen außerhalb der Landwirtschaft vermeldet (Konsensprognose: + 205.000 Neueinstellungen). Jedoch blieb dieses Ausmaß neuer Anstellungen erwartungsgemäß weit hinter der rekordhohen Monatszahl aus dem Januar (+ 517.000) zurück.

Für eine noch wesentlich positivere Resonanz der Analysten und Ökonomen sorgte hingegen die Publikation der zugehörigen Stundenlohnentwicklung im Februar.

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Denn dieser Anstiegsdruck entwickelte sich im Februar auf Monatsbasis mit nur noch + 0,2 % gegenüber dem Januar (+ 0,3 %) nun weiter rückläufig, was trotz der damit im Jahresverlauf um + 4,6 % verbundenen Stundenlohnsteigerung (im Januar bei günstigerer Ausgangsbasis noch Jahresrate von + 4,4 %) nach sicherlich zutreffender Einschätzung der Marktakteure gerade auch bei der FED nun auf besonderes Wohnwollen gestoßen sein dürfte.

 

Günstigere FED-Perspektiven und fallende Renditen nach Arbeitsmarktzahlen

 

Entsprechend stark feierten gerade auch die üblicherweise nochmals intensiver mit den jeweiligen Inflations- und FED-Einschätzungen vertrauten und in dieser Aussagekraft grundsätzlich sehr zuverlässigen Rentenmärkte diesen Arbeitsmarktberichts-Ausgang und sorgten über eine sofort ausgelöste Kaufeuphorie gleich für einen massiven 22 Stellen-Rückgang der 10 Jahres-Rendite öffentlicher US-Treasuries von 3,92 % auf nur noch 3,70 %.

Ihre Entsprechung fand diese Anleihemarkt-Euphorie (natürlich in diametralem Gegensatz zu dem nach dem moderaten Arbeitsmarktbericht in entsprechender Konjunkturskepsis deutlich um – 1,5 % korrigierenden S&P 500-Aktienindex) auch sofort nun in wieder schlagartig deutlich zuversichtlicheren, weiteren Zinspolitik-Prognosen der Ökonomen gemäß dem sog. FED Watch-Tool.

So erwarten gemäß diesen Auswertungen nun wieder 68 % aller befragten Ökonomen zum kommenden FED-Zinsmeeting am 22./23.03. eine weitere Zinserhöhung um nur + 0,25 % auf einen neuen Leitzinskorridor von 4,75 – 5,00 %, während bis unmittelbar vor dem Freitags-Arbeitsmarktbericht sogar noch mit einer deutlich größeren Mehrheit von fast 80 % mit einer kommenden Zinserhöhung um + 0,5 % gerechnet wurde.

Viel relevanter ist jedoch, dass gemäß der neuesten Konsensprognose des FED Watch-Tools ein in den letzten Tagen bereits zunehmend gesehenes Risiko eines maximalen Leitzinsniveaus im Sommer von sogar rd. 5,75 – 6,00 % nunmehr fast einhellig als gegenstandslos eingeschätzt wird, und sich gemäß der aktuellen Mehrheitsmeinung der künftige Maximal-Leitzins vielmehr in der Spanne von 5,50 – 5,75 % einstellen dürfte.

Dass gerade auch alle (ja schließlich völlig unverzinslichen) Edelmetalle nicht weniger als gestern insbesondere die Rentenmärkte diesen Arbeitsmarkts-Berichtsausgang derart stark bejubelten, ist daher aus unserer Sicht fundamentalanalytisch auch vollkommen nachvollziehbar.

 

US-Inflationszahlen am 14.03. nun die letzte Rallye-Hürde

 

Um bereits nun möglicherweise schon wieder von der völligen Entfesselung einer erneuten generellen Edelmetall-Rallye ausgehen zu können, müssen derart optimistische Hoffnungen jedoch nun zunächst auch noch (sicher dann aber final) durch einen entsprechend positiven Ausgang auch noch der US-Inflationszahlen-Vorlage für den Februar am 14.03. bestätigt werden.

Für diese Inflationspublikation am 14.03. um 13:30 Uhr (normal 14:30 Uhr, in den USA erfolgt die vergleichbare Sommerzeitumstellung am 12.03. jedoch grundsätzlich immer 2 Wochen früher als in Europa) prognostizieren die Ökonomen im Konsens nun ebenfalls optimistisch einen deutlichen Rückgang der Jahres-Gesamtrate von + 6,4 % (Januar) auf „nur“ noch + 6,0 %.

In der Kernrate ohne Nahrungsmittel- und Energiekosten wird dagegen, was auch bereits die FED gemäß ihren Aussagen jedoch grundsätzlich so antizipiert, im Februar grundsätzlich nur mit einer deutlich moderateren Inflations-Rückbildung von + 5,6 % auf + 5,5 % gerechnet.

Sollte der Inflations-Rückgang im Februar nun also ebenfalls noch deutlicher als bislang erwartet ausfallen, wären damit sicherlich wesentlichste Voraussetzungen für eine künftig doch nur graduelle und nicht etwa erneut schlagartig forcierte Zinserhöhungspolitik der FED (wie sie FED-Chef Powell bereits in seiner letzten Senats-Anhörung in den Raum gestellt hat) erfüllt.

Daraufhin würde dann ohne jede Frage sicher sofort eine kaum noch gebremste Rallye-Fortsetzung der Edelmetalle ausgelöst, die deren Kurse nach unserer Einschätzung dann auch sehr schnell wieder in Richtung ihrer zurückliegenden Korrektur-Ausgangsniveaus von Mitte Januar (Platin) bzw. Anfang Februar (Gold und Silber) hochschnellen lassen dürfte.

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Werbebanner EMH PM TradeDa wir an den aktuell betont optimistischen Konsensprognosen für die Entwicklung der Februar-Inflationsraten analytisch jedoch im Moment noch einige Zweifel haben (Hauptgrund: für Februar bereits gemeldete, weiter hartnäckig hohe Industrie- sowie Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Preise), schätzen wir auch das Szenario einer möglicherweise nun kommenden, nochmals dynamischeren Rallye-Fortsetzung der Edelmetalle aktuell noch keinesfalls bereits als in „trockenen Tüchern“ ein.

Vor nunmehr bereits wieder (deutlich) gesteigerten Kaufengagements raten wir daher in jedem Fall nun auch noch die Februar-Inflationsdaten-Vorlage in den USA am 14.03. abzuwarten.

Sollte diese wiederum sehr positiv ausfallen, ist aus unserer Sicht dann (auch schon allgemein in der strategischen Gesamtallokation gegenüber Aktien und selbst auch Anleihen) erneut eine deutliche generelle Aufstockung aller Edelmetall-Positionen, insbesondere in Gold, Silber und Platin, wieder angezeigt.

 

Handlungsempfehlungen für Platin

 

Im speziellen Fall von Platin bedeutet dies somit Folgendes:

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Werbebanner ClaudemusWenn die am 14.03. zu publizierenden US-Inflationszahlen für den Februar nicht gerade allzu dramatisch schlecht ausfallen (wovon wir aktuell trotz des möglicherweise etwas zu zuversichtlichen Analystenkonsenses jedoch nicht ausgehen), ist ein erneuter Rückfall von Platin in seine zurückliegende Erholungs-Ausbruchszone von nur rd. 910 USD aus unserer Sicht bereits als fast ausgeschlossen zu erachten und dürfte vielmehr die zuletzt nun bereits bei rd. 930 – 935 USD aufgebaute Erholungsanstiegs-Unterstützung auch weiterhin in jedem Fall halten.

Fällt diese Inflations-Publikation jedoch etwas schwächer oder nur mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen aus, dürfte Platin zwar weiterhin grundsätzlich freundlich oder zumindest solide behauptet tendieren, dabei jedoch zunächst weiter kurzeitig Probleme haben, seine aktuell nächste klare Widerstandszone von rd. 980 – 985 USD zu überwinden.

Allein bei einer sehr günstigen Veröffentlichung der Februar-Inflationsrate am 14.03. ist jedoch mit einer schlagartigen Überwindung auch der Widerstandszone von 980 – 985 USD zu rechnen.

In diesem Fall wäre der Kurs in Platin nach oben auch wieder als praktisch völlig frei und der Ausbruch nach oben aus seiner zurückliegenden Korrektur-/Konsolidierungs-Lage als erfolgreich vollzogen zu erachten.

Erst dann können Neuengagements unseres Erachtens selbst auch wieder aggressiver erfolgen. Bis es so weit ist, sollte jedoch zunächst nach unserer Empfehlung auch weiterhin noch „einiges Pulver trocken gehalten werden“.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

11.03.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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