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NTG24-Tagesbericht Platin vom 03.04.2023: Soft Landing-Signal der US-Einkaufsmanagerzahlen liefert Platin keine neuen Impulse

Aufwärtstrend seit 30.03. wieder solider

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 03.04.2023: Soft Landing-Signal der US-Einkaufsmanagerzahlen liefert Platin keine neuen Impulse

 

Auf die heute ab 15:45 Uhr publizierten US-Einkaufsmanagerzahlen für den Industriesektor reagierte Platin zunächst zu beiden Seiten hoch volatil, pendelte sich jedoch anschließend bis 21:20 Uhr ungefähr in der Mitte dieser breiten Kursspanne von 980 – 1002 USD bei 993 USD ein, womit gegenüber dem Freitagsschluss derzeit ein leichter Kursgewinn von knapp + 0,2 % ergibt.

Die somit letztlich insgesamt nur verhaltene Reaktion des konjunkturzyklischen Platins (TVC:PLATINUM) auf die heute außer in der Eurozone ab 15:45 Uhr ebenso für die USA publizierten März-Einkaufsmanager-Daten des Verarbeitenden Gewerbes war dabei auch völlig angemessen und nachvollziehbar.

Denn diese Zahlen lieferten doch nun tatsächlich – für die USA sogar noch deutlicher als derzeit in der Eurozone – sowohl konjunktur- wie auch preisseitig alle Signale einer nunmehr zunehmenden US-Wirtschaftsabschwächung in Richtung eines voraussichtlich jedoch klar rezessionsvermeidenden Soft Landings in 2023.

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Nach Einkaufsmanager-Zahlen Soft Landing in den USA zunehmend absehbar

 

Und wie auch heute schon bereits vorab als Szenario in unserer heutigen Gold-Tageseinschätzung dargelegt, ist es daher absolut folgerichtig, dass Platin als erhöht konjunkturreagibles Edelmetall von den heutigen Soft Landing-Signalen der Einkaufsmanagerdaten nun erst einmal stärker in seiner Kursentwicklung gedämpft wurde, als dies gerade für das am heutigen Tag (in diesem Fall ebenso exakt gemäß unserer Prognose) mit bisher + 0,8 % am besten abschneidende, defensivste Edelmetall Gold (TVC:GOLD) gilt.

Im Einzelnen fielen die heute publizierten Industrie-Einkaufsmanagerdaten für die USA wie auch die Eurozone im März wie folgt aus:

In der Eurozone kletterte der dort alleine vorgelegte S&P-Einkaufsmanager-Gesamtindex für das Industriegewerbe im März gegenüber dem Februar marginal von 47,1 auf 47,3, womit zwar auch die Konsensschätzung von 47,1 übertroffen wurde, was aber dennoch auch in der Eurozone bei einem Schwellenwert < 50 weiterhin eine ungebrochene industrielle Konjunkturabschwächung belegt.

In den USA wurde hingegen der schon am 27.03. erstmalig vorab kalkulierte S&P-Industrie-Einkaufsmanager-Index für den März entgegen den Konsensprognosen der Ökonomen nun marginal von 49,3 auf 49,2 nach unten revidiert.

Der anschließend um 16:00 Uhr vorgelegte, entsprechende Industrie-Einkaufsmanager-Gesamtindex mit Kalkulation durch das Institut ISM fiel dagegen deutlich stärker als von den Wirtschaftsexperten prognostiziert (= 47,5), und zwar gegenüber dem Februar nun von 47,7 auf nur noch 46,3.

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Werbebanner EMH PM TradeDies ging jedoch ebenso auch mit einer kaum weniger überraschend starken Absenkung des ISM-“Prices Paid“-Subindexes, d.h. der von den Einkaufsmanagern im März durchschnittlich zu zahlenden Preise für industrielle Vorleistungsgüter, Basismaterialien und Rohstoffe einher, indem dieser für die FED-Leitzinssteuerung grundsätzlich erhöht relevante Preis-Subindex gegenüber dem Februar nun von 51,3 auf 49,2, d.h. nunmehr sogar erstmals in eine Preisrückgangs (!)-Zone < 50 fiel (weit pessimistischere Konsensprognose dagegen: sogar Anstieg auf 53,8).

 

Soft Landing-Perspektiven in 2023 für Platin kaum von Vorteil

 

Gerade in den USA deutet diese Industrie-Einkaufsmanager-Zahlenvorlage für den März sowohl von der Mengenbeschaffungs- wie auch Preisseite her somit nun künftig doch eine (nach dem starken Zinserhöhungsvorlauf der FED vor allem gegenüber dem EZB sowie der Bank of Japan jedoch schon fast zwangsläufige) zunehmende Wirtschaftsabkühlung an, was für die weiteren Kursperspektiven des konjunkturzyklischen Platin zumindest in den kommenden Wochen auch weiter kaum zuträglich sein dürfte (was wir für diesen Fall aber auch stets schon so in den Raum gestellt hatten).

Nichtsdestotrotz ist klar festzuhalten, dass sich von der charttechnischen Seite her der seit 27.02. etablierte, moderate Aufwärtstrend in Platin seit 30.03. nun wieder in ein deutlich solideres Terrain hinein stabilisiert hat, nachdem dieses Edelmetall bis 29.03. (Tagestief nur noch 955 USD) akute Gefahr lief, aus diesem Aufwärtstrend herauszufallen.

 

Aufwärtstrend bei Ausbleiben massiven US-Konjunktureinbruchs dennoch wohl weiter intakt

 

Sofern sich in den kommenden Wochen und Monaten nicht die Signale eines drohenden erheblichen Konjunktureinbruchs in den USA in Form eines „Hard Landing“ bis an den Rand einer Rezession in 2023 verdichten (was wir vor allem angesichts der weiterhin sehr intakten Stützpfeiler des privaten Konsums, des gesamten Dienstleistungssektors, der Baukonjunktur und auch des allgemein weiter sehr robusten Arbeitsmarkts jedoch auch weiterhin für sehr unwahrscheinlich halten), sollte der jetzt wieder stabilere Aufwärtstrend in Platin auch künftig nach unserer Erwartung grundsätzlich weiter intakt bleiben.

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Werbebanner ClaudemusWie oben schon erwähnt, rechnen wir konjunkturbedingt jedoch auch weiterhin nur mit einem eher in ruhigen und moderaten Bahnen verlaufenden Aufwärtstrend in Platin, das nach voraussichtlich erfolgreicher Überwindung des nächsten Horizontalwiderstands von 1007 USD wohl erst ab wieder günstiger werdenden US-Konjunkturdaten (möglichweise aber bereits schon übermorgen am 05.04. mit Vorlage der März-Einkaufsmanager-Zahlen für den gesamten Dienstleistungs-Sektor) das weitere Potenzial besitzen sollte, rasch bis in Richtung seines derzeit ultimativen kurzfristigen Aufwärtstrend-Widerstands bei aktuell ca. 1057 USD vorzustoßen.

Das kurzfristige Korrekturpotenzial in Platin taxieren wir derzeit bis auf rd. 960 USD, wo aktuell der Unterstützungsboden seines seit 27.02. etablierten Aufwärtstrendkanals liegt.

Risikobereite Anleger sollten daher, gerade bei mittel- längerfristiger Ausrichtung, derzeit auch weiterhin grundsätzlich in Platin engagiert bleiben.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

04.04.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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