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Nach anfänglicher Freude über einen neuen Großauftrag für Plug Power kehrt bei den Anlegern schnell wieder Ernüchterung ein

Plug Power verspricht viel, wenn der Tag lang ist

NTG24 - Nach anfänglicher Freude über einen neuen Großauftrag für Plug Power kehrt bei den Anlegern schnell wieder Ernüchterung ein

 

Die Plug Power-Aktie erlebte gestern einen seltenen Höhenflug. Zeitweise schoss das zuvor abgestürzte Papier um rund 20 Prozent in die Höhe. Bis Handelsschluss schmolzen die Gewinne aber spürbar, und das nicht ohne Grund. Zwar hatte das Unternehmen gute Neuigkeiten im Gepäck, die auch entsprechend ausgebreitet wurden. Etwas versteckt fand sich aber auch ein dicker Wermutstropfen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie guten Nachrichten zuerst: Plug Power (US72919P2020) konnte sich einen neuen Großauftrag angeln. Elektrolyseure mit einer Kapazität von insgesamt 550 Megawatt sollen nach Australien für das Gibson Island Project geliefert werden, so das Ganze denn wie geplant zustande kommt. Aufträge mit derartigen Dimensionen sind in der Branche selten. Wie „Der Aktionär“ berichtet, würde das Ganze die jährliche Produktionskapazität von Mitbewerber Nel mal eben überschreiten.

Das ist durchaus ein Grund zur Freude und die positive Reaktion der Anleger ist nachvollziehbar. Schließlich sind es genau solche Meldungen, nach denen sich die leidgeplagten Aktionäre regelrecht die Finger lecken. Es zeigt sich damit, dass die Dienste von Plug Power eben doch gefragt sind. Damit werden Träumereien über das Wachstum in den kommenden Jahren auch ein Stück weit greifbarer. Auch darüber hat sich Plug Power wieder einmal geäußert.

 

Plug Power: Das Haar in der Suppe

 

Bis zum Jahr 2027 sollen die jährliche Umsätze demnach bis auf 6 Milliarden US-Dollar anschwellen und für 2030 stellt Plug Power sogar satte 20 Milliarden Dollar in Aussicht. Das sind nicht unbedingt neue Informationen. Dennoch tut es in den Augen vieler Anleger gut, solche Pläne noch einmal bestätigt zu bekommen. Das Unternehmen ist auch sehr bemüht darum, die Blicke der Aktionäre in Richtung weit entfernte Zukunft zu lenken.

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Denn bei den kurzfristigen Aussichten ergibt sich schon ein deutlich trüberes Bild. Für das laufende Jahr sprach Plug Power nur noch von einem Umsatz in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar. Zuvor wurden noch 1,2 bis 1,4 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Technisch gesehen hat das Unternehmen damit seine Prognose verringert, wenn auch „nur“ bis ans untere Ende der vorher kommunizierten Spanne. Es bleibt aber ein fader Nachgeschmack.

Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass Plug Power viel verspricht und nur eher wenig abliefern kann. Vor diesem Hintergrund ist es Anlegern leider nicht zu verdenken, auch die Langfristziele mit einer gesunden Portion Skepsis zu betrachten. Aus dem großen Ausbruch in Richtung Norden wird für die Plug Power-Aktie damit erstmal nichts.

 

Wie gewonnen, so zerronnen

 

Nach einem anfänglichen Kurssprung bewegte die Aktie von Plug Power sich gestern wieder recht schnell in die entgegengesetzte Richtung. Das mag zum Teil an schnellen Gewinnmitnahmen liegen, dürfte aber auch mit der Berichterstattung zusammenhängen. Die anfängliche Freude über den neuen Auftrag verflog schlicht, als immer mehr Medien auf die gesenkte Prognose für das laufende Jahr hinwiesen. Plug Power hat das Ganze inmitten von guten Neuigkeiten und fröhlichen Langzeit-Aussagen derart geschickt versteckt, dass es etwas dauerte, bis das Thema an der Börse Berücksichtigung fand.

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Letzten Endes verabschiedete die Aktie sich mit 7,02 Euro aus dem Handel, woraus sich noch immer ein Tagesgewinne in Höhe von 7,7 Prozent ableiten lässt. Das ist für einen einzigen Handelstag sehr ansehnlich, aber nach massiven Verlusten in der jüngeren Vergangenheit aber eben noch keine nachhaltige Trendwende. Für die Zukunft wird Plug Power damit beginnen müssen, seine Versprechen auch tatsächlich einzuhalten. Sei es durch niedrigere Prognosen oder bessere Ergebnisse. Wird aber weiterhin mehr versprochen als abgeliefert, so wird das Unternehmen an der Börse nur noch mehr Vertrauen verspielen, und das hilft dem Aktienkurs mit Sicherheit nicht weiter.

12.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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