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Plug Power im Höhenflug, auch Nel ASA mit deutlichen Gewinnen, Bayer darf Glyphosat auch in Deutschland weiter anbieten und BASF legt sich mit Widerständen an

Die gute Laune an der Börse kennt kaum noch Halten

NTG24 - Plug Power im Höhenflug, auch Nel ASA mit deutlichen Gewinnen, Bayer darf Glyphosat auch in Deutschland weiter anbieten und BASF legt sich mit Widerständen an

 

Die Fed hat am Mittwoch bereits vorgelegt und die EZB zog am Donnerstag nach, wenn auch mit etwas mehr Vorsicht. Gemein ist den beiden Notenbanken, dass sie auf eine neuerliche Zinserhöhung verzichtet haben. In den USA wird sogar schon offen über mögliche Zinssenkungen im kommenden Jahr gesprochen, auch wenn die Währungshüter sich dabei noch nicht festlegen wollen.

Letztlich reichte das Gehörte aber aus, um die Fantasie der Börsianer endlich wieder zu beflügeln. Dow Jones und DAX konnten neue Rekorde aufstellen und die größten Profiteure waren Aktien, die zuvor abgestürzt waren und hinter denen schwer kapitalintensive Unternehmen stehen. Plug Power (US72919P2020) sorgte besonders für Furore und legte am Donnerstag um schwindelerregende 23,9 Prozent bis auf 4,39 Euro an den hiesigen Handelsplätzen zu.

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Mit einem gewaltigen Satz schwang die Aktie sich mal eben auf den höchsten Stand seit dem Kurssturz aus dem November in die Höhe. Die Anleger treibt vor allem die Hoffnung an, dass mit niedrigeren Zinsen auf Kapitalmaßnahmen in Zukunft verzichtet werden kann. Die Erholung ist mehr als ansehnlich, doch steht sich auf einem wackeligen Fundament. Denn in Sachen Auftragseingang und Umsatzerwartung hat sich bei Plug Power nichts verändert.

 

Nel ASA: Als wäre nichts gewesen

 

Das lässt sich auch von den norwegischen Kollegen bei Nel ASA (NO0010081235) behaupten. Hier haben die Aussichten sich sogar schwer eingetrübt, nachdem das Unternehmen kürzlich einen stornierten Auftrag bekanntgeben musste. Die Aktie reagiere darauf auch zunächst mit herben Verlusten und erreichte mit 0,53 Euro zeitweise ein frisches Mehrjahres-Tief. Doch am Donnerstag war die schlechte Stimmung wie weggeblasen.

Um 5,7 Prozent ging es für Nel ASA gestern aufwärts, was den Kurs bis auf 0,63 Euro beförderte. Damit konnten die Bullen zwar noch lange nicht die Verluste der letzten Wochen ausgleichen und auch den Abwärtstrend im Chart nicht in letzter Konsequenz beenden. Zumindest notiert der Titel aber wieder höher als zu Wochenbeginn, womit nach den jüngsten Hiobsbotschaften nicht unbedingt zu rechnen war. Auch hier gibt es aber auf fundamentaler Seite eigentlich keinen Grund für Freudensprünge.

 

Bayer wird Glyphosat auch in Deutschland weiter anbieten dürfen

 

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Werbebanner DegussaLetzteres lässt sich schon eher im Falle von Bayer (DE000BAY0017) behaupten. Bundesagrarminister Cem Özdemir ließ gestern mitteilen, per Eilverordnung das Verbot von Glyphosat zum 1. Januar zu kippen. Begründet wird dies schlicht damit, dass es keinerlei Grundlade mehr für das Verbot gebe, welches sich die Ampel-Parteien eigentlich in den Koalitionsvertrag geschrieben hatten. Vor einigen Wochen erteilte die EU Glyphosat eine weitere Zulassung für die kommenden zehn Jahre.

Zwar sollen bestehende Beschränkungen rund um Glyphosat fortgeführt werden. Vorerst wird Bayer den Unkrautvernichter aber hierzulande weiter anbieten dürfen. Daraus ergeben sich nicht unbedingt Aussichten auf gigantische Umsatzsprünge. Die Lage hellt sich aber ein wenig auf und zusammen mit der guten Marktstimmung reichte das aus, um der Bayer-Aktie am Donnerstag Zugewinne in Höhe von 2,7 Prozent zu spendieren. Mit einem Schlusskurs von 31,90 Euro bleibt die Aktie aber unverändert im Kurskeller stecken.

 

BASF: Es wird immer besser!

 

Das schwer positive Sentiment an den Märkten trieb auch die Aktie von BASF (DE000BASF111) weiter in die Höhe, welche in dieser Woche zusätzlich von einigen optimistischen Analystenkommentaren profitieren konnte. Bis auf 48,14 Euro ging es am Donnerstag aufwärts, woraus sich ein Tagesplus von respektablen 1,12 Prozent ergibt. Zum ersten Mal seit Monaten kann das Papier nun auch im Vergleich zum Jahresbeginn grüne Vorzeichen vorweisen, wenn auch in einem sehr überschaubaren Ausmaß.

Es trägt die Hoffnung, dass 2024 wieder freundlicher aussehen wird und im Zuge dessen legen die Bullen sich nun mit einigen Widerständen im Chart an. In den Fokus rückt jetzt zunächst das Juli-Hoch bei 49,39 Euro. Darüber stünde ein Angriff auf die psychologisch wichtige Marke bei 50 Euro an. Ein weiterer Ausbruch gen Norden scheint nicht unmöglich zu sein. Wie gehabt gibt es aber auch mahnende Stimmen zu vernehmen, die vor allzu viel Euphorie warnen.

 

Nicht zu stoppen!

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeMit den sehr erfreulichen Worten der Notenbanken wird in der laufenden Jahresendrallye das Tempo noch einmal erhöht und selbst schwer angeschlagene Titel freuen sich nun über kräftigen Aufwind. Aus Anlegersicht ist das hübsch anzusehen. Die Warnungen davor, dass es teils an fundamentalen Argumenten für derart hohe Zugewinne fehlt, sind aber nicht an den Haaren herbeigezogen. Es ist gerade jetzt zur Vorsicht zu raten, denn angesichts noch immer eher mauer Konjunkturdaten und -aussichten steht zu vermuten, dass mancher Anleger mit Gewinnmitnahmen nicht allzu lange fackeln wird.

15.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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