als .pdf Datei herunterladen

Plug Power stürzt ins Bodenlose, Nel ASA wagt sich wieder etwas nach vorn, Evotec steht auf der Stelle und TUI holt zur Erholung aus

Zumindest etwas konnte die Stimmung der Aktionäre sich zuletzt wieder heben

NTG24 - Plug Power stürzt ins Bodenlose, Nel ASA wagt sich wieder etwas nach vorn, Evotec steht auf der Stelle und TUI holt zur Erholung aus

 

Große Neuigkeiten blieben am Donnerstag zwar aus, womit Zins- und Inflationssorgen weiterhin im Vordergrund stehen. Dennoch trauten die Bullen sich nach drei verlustreichen Tagen in Folge wieder etwas aus der Deckung und der DAX konnte letztlich ein recht ansehnliches Tagesplus erringen. Bei einem Blick auf die Einzeltitel hierzulande und anderswo ergabt sich aber letzten Endes bestenfalls ein durchwachsenes Bild.

Anzeige:

Banner Zürcher Börsenbriefe

 

Nicht profitieren von der etwas besseren Stimmung konnte Plug Power (US72919P2020), nachdem der US-Konzern jüngst eine frische Kapitalmaßnehme verkündete. Rund eine Milliarde US-Dollar sollen mit der Platzierung frischer Anteilsscheine am freien Markt eingenommen werden, um das Unternehmen am Laufen zu halten. Bei einer Marktkapitalisierung von derzeit gut 1,6 Milliarden Dollar ist das schon eine Ansage.

Zu erwarte ist ohne jeden Zweifel eine massive Verwässerung der Kurse, und genau darauf haben die Anteilseigner sich schon mal eingestellt. Die Plug Power-Aktie rauschte gestern ungebremst in die Tiefe. Mit Abschlägen von 14,3 Prozent ging es bis auf 2,20 Euro in die Tiefe. Im frühen Handel wurde mit 2,01 Euro sogar schon der tiefste Stand im nicht mehr ganz so jungen Jahrzehnt erreicht.

 

Nel ASA: Ein guter Anfang?

 

Etwas besser lief es derweil für die Kollegen von Nel ASA (NO0010081235). Im morgendlichen Handel machte sich hier zwar durchaus auch die allgemeine Skepsis bemerkbar, welche bei Wasserstoff-Aktien seit einer kleinen Ewigkeit den Ton angibt. Zum Nachmittag stellte sich aber Besserung ein und den Handel verlassen konnte Nel schließlich mit einem Kurs von 0,48 Euro. Das ist noch immer ein sehr niedriges Niveau, aber immerhin ließen sich zugewinne von 4,35 Prozent feststellen.

Die Wende ist damit freilich noch lange nicht geschafft, doch vielleicht haben die Bullen nun den ersten Schritt zurück in Richtung Norden gewagt. Es wäre den leidgeplagten Anteilseignern nur zu wünschen. Solange die technische Gegenbewegung nicht mit fundamentalen Neuigkeiten untermauert werden kann, ist den dezenten Zugewinnen aber wahrscheinlich noch nicht ganz über den Weg zu trauen.

 

Evotec vor dem Comeback?

 

Anzeige:

Werbebanner DegussaFrische Tiefs gab es jüngst auch bei Evotec (DE0005664809) zu bewundern, nachdem Ex-CEO Werner Lanthalter vor Kurzem überraschend seinen Abschied bekanntgab und nur kurz darauf bekannt wurde, dass jener wohl einige millionenschwere Aktiendeals über die Bühne brachte, ohne über diese ordnungsgemäß und vor allem fristgerecht zu informieren. Das trieb die Anleger in die Flucht und ließ die Kurse seit Jahresbeginn um etwa 30 Prozent in die Tiefe purzeln.

Der große Turnaround lässt noch auf sich warten, doch am Donnerstag konnte die Evotec-Aktie sich schon mal etwas stabilisieren und trat bei ihrem vorherigen Schlusskurs von 14,58 Euro auf der Stelle. Rückenwind gab es von den Analysten bei RBC. Dort ist die Rede davon, dass Risiken mittlerweile nicht nur eingepreist, sondern vielleicht sogar überbewertet sein könnten. Eine klare Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 18,60 Euro verlieh den Bullen wieder etwas Selbstbewusstsein. Auch hier bleibt aber noch sehr viel Verbesserungsbedarf.

 

Ein gutes Zeichen für TUI?

 

Selbiges lässt sich auch von der Aktie von TUI (DE000TUAG505) behaupten, die sich am Donnerstag um 3,9 Prozent in die Höhe wagte und so bis auf 6,39 Euro zulegen konnte. Nennenswerte Neuigkeiten rund um den Reiseveranstalter gab es nicht zu hören. Experten sehen in den Zugewinnen vornehmlich eine technische Entwicklung, was aber durchaus als positives Signal interpretiert wird. In den Augen der Charttechniker konnte TUI erfolgreich ein Gap schließen und damit den Grundstein für eine Erholung legen.

Das klingt in der Theorie nett, doch charttechnische Überlegungen sind selten die ganze Wahrheit. Damit die TUI-Aktie darauf aufbauen, werden auch andere Faktoren mitspielen müssen. Es bleibt bei einem eher skeptischen Blick vieler Aktionäre auf die weitere Entwicklung im laufenden Jahr, ganz besonders mit Blick auf die noch immer hohen Zinsen. Die sind für den hochverschuldeten Reisekonzern potenziell ein nochmal größeres Problem als bei vielen anderen börsennotierten Unternehmen. Trotz der kleinen Rückkehr der Käufer ist daher noch immer Vorsicht angesagt.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Hin- und hergerissen!

 

Ich weiß nicht, ob ich mit dieser Einschätzung alleine dastehe. Doch mit erinnern die Kursentwicklung der laufenden Woche frappierend an so manche Episode aus dem vergangenen Jahr. Auch da schickten Zinssorgen die Märkte schon mal tagelang im hohen Tempo abwärts, worauf aber stets eine entsprechende Erholung folgte. Abgeschlossen werden konnte 2023 an der Börse bekanntlich mit recht beeindruckenden Kursen, zumindest bei den großen Indizes. Sollte diese Entwicklung sich nun fortsetzen, wäre das vielleicht gar nicht das schlechteste Szenario. Allerdings ist die Geduld der Börsianer wahrscheinlich begrenzt und um das noch recht hohe Niveau zu halten, bedarf es im besten Fall noch im ersten Halbjahr klarer Aussichten auf erste Zinssenkungen.

19.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)