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Plug Power mit scharfer Korrektur, auch Nel ASA gibt wieder nach, TUI rutscht zurück in bekannte Tiefen und Vonovia bleibt chancenlos

Wieder einmal verzweifeln die Börsianer an Zinssorgen

NTG24 - Plug Power mit scharfer Korrektur, auch Nel ASA gibt wieder nach, TUI rutscht zurück in bekannte Tiefen und Vonovia bleibt chancenlos

 

Die Stimmung an den Märkten fällt schon seit Tagen eher negativ aus. Am Donnerstag nahm dies schon fast depressive Züge an. Wieder einmal überraschten die USA mit relativ starken Arbeitsmarktdaten. Was für viele zunächst nach einer guten Nachricht klingt, treibt den Börsianern die Sorgenfalten auf die Stirn. Denn spätestens jetzt dürfte klar sein, dass die Zinspause in Übersee nicht allzu lange anhalten dürfte.

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Überhaupt nicht mehr zu denken ist an baldige Zinssenkungen, sodass die Gefahr einer (anhaltenden) Rezession wieder in die Köpfe der Anleger zurückkehrt. Das sorgte im gestrigen Handel zuverlässig über sämtliche Branchen für rote Vorzeichen. Im Wasserstoff-Segment wurden viele Erholungen in Windeseile zunichte gemacht. So auch bei der Aktie von Plug Power (US72919P2020).

Diese verlor um satte 9,1 Prozent an Wert und stürzte auf magere 9,12 Euro zurück. Der Kampf der Bullen um die psychologisch sehr wichtige 10-Euro-Linie darf damit wohl einmal mehr als verloren angesehen werden. Meldungen vom Unternehmen selbst gab es nicht und so sind die Abschläge wohl Gewinnmitnahmen und der allgemein schlechten Stimmung zuzuschreiben. Immerhin bleibt damit die Hoffnung, dass es an besseren Tagen wieder aufwärts gehen könnte. Allzu sehr sollte sich daran aber niemand festkrallen.

 

Nel ASA: Brandgefährlich!

 

Nicht ganz so harsch abwärts ging es am gleichen Tag für die Anteilsscheine von Nel ASA (NO0010081235). Allerdings gestaltete sich die charttechnische Situation hier viel gefährlicher. Am Nachmittag fiel der Titel des Öfteren auf die 1-Euro-Marke zurück und war schon drauf und dran, in ein Desaster abzudriften. Nur mit Mühe und Not konnten die Bullen sich dagegen noch wehren. Per Handelsschluss standen 1,03 Euro auf der Anzeigetafel; der Tagesverlust belief sich auf 2,4 Prozent.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFür die Anteilseigner dürfte das ziemlich frustrierend sein. Zuletzt gelang es der Nel ASA-Aktie, endlich wieder etwas Auftrieb zu erfahren, nachdem das Unternehmen einen neuen Großauftrag aus Kalifornien vermelden konnte. Dass jener so schnell schon wieder verpufft, ist absolut kein gutes Signal. Es bleibt die Hoffnung auf weitere solcher Meldungen sowie die Aussicht auf langfristiges Wachstum. Aktuell ist das aber nur ein sehr schwacher Trost. Charttechnisch ist Nel schwer angeschlagen.

 

TUI: Bis hierher und nicht weiter?

 

Auch bei TUI (DE000TUAG505) hatten die Anleger in letzter Zeit wenig Grund zur Freude. Ein Ausbruch nach Norden war dem Titel nicht vergönnt. Mehrfach bissen die Bullen sich an der 7-Euro-Linie die Zähne aus. Geht es nach den Analysten von Bernstein Research, dürfte das auch so bleiben. Dort wird schlicht kein weiteres Aufwärtspotenzial erkannt und das Kursziel mit 6,80 Euro angegeben. Immerhin reicht es für einen neutralen Ausblick.

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Werbebanner EMH PM TradeDennoch hätten die Aktionäre wohl lieber etwas anderes gehört. In Kombination mit der miesen Stimmung ging es gestern rasant abwärts für die Papiere von TUI. Nach Verlusten von 6,18 Prozent standen nur noch 6,56 Euro auf dem Ticker. Sämtliche Zugewinne der laufenden Woche haben sich dadurch mal eben in Luft aufgelöst. Einige optimistische Naturen hoffen noch auf gute Buchungszahlen für das Sommergeschäft. Diese Hoffnung allein kann die Aktie aber nicht besonders weit tragen. Es braucht wohl auch handfeste Zahlen, die aber noch etwas auf sich warten lassen.

 

Keine Erholung für Vonovia

 

Besonders hart getroffen von den wieder aufgeflammten Zinssorgen ist der Immobiliensektor und so überrascht es nicht, dass Vonovia (DE000A1ML7J1) am Donnerstag auf den hinteren Rängen im DAX landete. Verluste in Höhe von 7,37 Prozent schickten die Aktie des Vermieters auf magere 17,54 Euro zurück. Die zarten Erholungsversuche der Bullen scheinen wie ein Kartenhaus in sich zusammenzufallen und sonderlich viel Support ist jetzt nicht mehr zu finden.

An der Börse wird befürchtet, dass Vonovia bei weiteren Zinssteigerungen noch mehr unter Druck geraten könnte. Schon jetzt haben die Kapitalkosten sich zu einem großen Problem für den schwer verschuldeten Konzern entwickelt. Infolgedessen wurden Investitionen auf Eis gelegt und Immobilien verkauft. Nun ist es nicht unwahrscheinlich, dass diese Entwicklung sich fortsetzen wird. Die große Frage ist da, was von Vonovia am Ende eigentlich noch übrigbleiben wird. Nach Wachstum sieht es aber in jedem Fall nicht aus. Solange sich daran nichts ändert, bleibt der Weg gen Norden an der Börse versperrt.

 

Im Westen nichts Neues

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Börsen agieren weiterhin nach dem bekannten Muster. Hoffnungen auf ein etwas milderes Vorgehen der Notenbanken wechseln sich ab mit immer wieder aufflammenden Zinssorgen. Ehrlicherweise weiß niemand, außer vielleicht den Notenbankern selbst, wie es in den kommenden Monaten weitergehen wird. Doch die Erwartungshaltung führt zu deutlichen Ausbrüchen in den Kursen und wird dies wahrscheinlich auch weiterhin tun. Zu erwarten ist da unverändert viel Verunsicherung, was wiederum eine hohe Volatilität quer durch den gesamten Markt mit sich bringt.

07.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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