Einmal mehr sorgt Plug Power mit Zahlen für lange Gesichter, obschon es an der einen oder anderen Stelle in die richtige Richtung geht

Die Aktie verliert deutlich

 

Mit Spannung warteten die Anleger auf die Zahlen von Plug Power und im Vorfeld wurde der Aktienkurs hin- und hergerissen. Das Wasserstoffunternehmen ist notorisch dafür bekannt, mit Quartalszahlen für Enttäuschungen zu sorgen. Zum Leidwesen der Anleger sollte das vergangene Quartal nun keine Ausnahme darstellen.

Doch an dieser Stelle möchte ich mich in Optimismus üben und die guten Nachrichten gleich an den Anfang stellen. Plug Power (US72919P2020) ist es im zurückliegenden Quartal gelungen, die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu steigern. Etwas mehr als 260 Millionen US-Dollar konnten vermeldet werden, nachdem es ein Jahr zuvor lediglich 151,2 Millionen Dollar waren. Zudem wurde die Schätzung der Analysten übertroffen, welche bei nur 238 Millionen Dollar lag.

Plug Power bleibt also auf Wachstumskurs und scheint immer mehr Abnehmer finden zu können. Das ist erstmal eine positive Entwicklung, welche die Anleger einigermaßen hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen dürfte. Die Sache hat aber einen winzig kleinen Haken. Es will Plug Power einfach nicht gelingen, aus steigenden Umsätzen Profit schlagen zu können. Stattdessen gibt es weiterhin Verluste zu sehen.

 

Plug Power bleibt tief in den roten Zahlen hängen

 

Nun ist es nicht so, als hätte irgendjemand ernsthaft erwartet, dass Plug Power im zweiten Quartal bereits in die schwarzen Zahlen kommen würde. Doch die Analysten stellten einen Verlust je Aktie von 0,266 Dollar in Aussicht und damit eine deutliche Verbesserung zum EPS aus dem Vorjahreszeitraum, welches bei -0,30 Dollar zu verorten war. Leider gelang es Plug Power nicht, diese Erwartung zu erfüllen. Das Unternehmen meldete letztlich einen Verlust je Aktie von satten 0,40 Dollar.

 

Dass Plug Power trotz hoher Umsätze die Erwartungen bei den Gewinnen (bzw. Verlusten) nicht erfüllen kann, stimmt die Anleger sorgenvoll. Schließlich spricht das nicht unbedingt dafür, dass hinter dem Unternehmen ein tragfähiges Geschäftsmodell stehen würde. Stattdessen entsteht der Eindruck, als würde jeder neue Auftrag die Verluste nur noch weiter anschwellen lassen. Da stellt sich als Anleger schon die Frage, weshalb man in ein solches Unternehmen noch Geld versenken sollte.

Eine zufriedenstellende Antwort darauf scheint aktuell längst nicht jeder zu finden. Nur kurzzeitig reagierte die Plug Power-Aktie auf die jüngsten Ergebnisse mit leichten Zugewinnen. Im nachbörslichen Handel ging es schließlich aber um 5,6 Prozent bis auf nur noch 10,15 Dollar in die Tiefe. Einmal mehr droht der Rutsch unter die psychologisch wichtige 10-Dollar-Linie, die nun nur noch mehr ins Wanken geraten dürfte. Dass die Stimmung im Wasserstoffsegment allgemein nicht unbedingt rosig ausfällt, hilft den Bullen nicht eben weiter.

 

Die Optimisten sterben nicht aus

 

Wie eingangs bereits erwähnt, soll in diesem Artikel aber dem Optimismus gefrönt werden, selbstredend aber ohne dabei die Objektivität vollkommen aus den Augen zu verlieren. Die derzeitigen Rückschläge bei der Plug Power-Aktie sind zweifelsohne eine kleine Enttäuschung. Es ist aber auch nichts, was langzeitige Investoren nicht schon gewöhnt wären. Es ist davon auszugehen, dass der Titel die Rückschläge recht schnell verdauen wird. Dann wird wieder der Blick für die Zukunft frei.

Jene verspricht nach wie vor Großes, denn Wasserstoff ist zwar in aller Munde, aber in noch viel zu wenigen Tanks. Plug Power hat das eigene Potenzial bisher nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Es gibt durchaus Anzeichen dafür, dass das Unternehmen in den kommenden Jahren ein exponentielles Wachstum erfahren könnte. Da lässt sich über ein paar Startschwierigkeiten letztlich großzügig hinwegsehen. Natürlich kann ich leider niemandem versprechen, dass die Aktie irgendwann noch steil in die Höhe ziehen wird. Wenn Wasserstoff bis zum nächsten Jahrzehnt aber auch nur ansatzweise die Erwartungen der Experten erfüllen wird, so wären stattliche Umsätze und auch Gewinne bei einem wichtigen Player wie Plug Power schon fast ein Selbstläufer. Die Aktie bleibt eine Glaubensfrage, doch aussichtslos ist die Lage noch lange nicht.

10.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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