Plug Power weiter im grünen Bereich, Nikola wieder im Rallyemodus, die Deutsche Bank kratzt an wichtigem Widerstand und bei BASF greift ein Vorstand zu

Das sind ermutigende Signale für die Aktionäre

 

So ganz traut noch nicht jeder dem Frieden an den Märkten. Für das zweite Halbjahr rechnen viele Ökonomen mit reichlich Gegenwind und gerade in China sorgen zurückhaltender Konsum und latente Deflationssorgen für Zurückhaltung. Dennoch reißt die Zuversicht nicht ab und am Dienstag konnten sich viele Einzeltitel wieder über grüne Vorzeichen freuen.

Bei Plug Power (US72919P2020) fielen die Kursgewinne mit 0,24 Prozent zwar sehr überschaubar aus. Allerdings hielt das Papier sich damit auf einem recht ansehnlichen Niveau und verteidigte die deutlich größeren Kurssprünge der vorherigen Tage. Bei Handelsschluss standen 12,79 US-Dollar auf der Anzeigetafel und damit der höchste Schlusskurs seit rund vier Monaten. Es sieht also weiterhin nach einem anhaltenden Erholungstrend aus.

 

Bleiben die Bullen jetzt weiter am Ball, könnten sie schon bald neue Ausrufezeichen setzen. Bereits etwas oberhalb von 13 Dollar wartet die 200-Tage-Linie und oberhalb davon stünde einem Angriff auf Widerstände knapp unterhalb von 15 Euro aus rein charttechnischer Sicht nur wenig im Wege. Da es zuletzt einige erfreuliche Nachrichten zu hören gab, sind die Voraussetzungen für weitere Kursgewinne nicht schlecht. Die Stimmung an den Börsen wird hier aber zweifellos wieder ein Wörtchen mitzureden haben.

 

Nikola im Höhenflug

 

Weitaus schneller in Richtung Norden ging es am gestrigen Dienstag mit der Aktie von Nikola (US6541101050). Jene gönnte sich zu Wochenbeginn noch eine kleine Verschnaufpause mit deutlichen Korrekturen. Jene konnten aber mit Zugewinnen von 8,15 Prozent schon wieder vollständig egalisiert werden. Mit 2,52 Dollar markierte der Titel den höchsten Schlusskurs seit rund sechs Monaten. Neuigkeiten gab es um den Hersteller von Elektro- und Wasserstoff-Lkw zwar nicht zu hören.

Doch die Meldung vor wenigen Tagen um einen neuen Großauftrag scheint auszureichen, um die Käufer bei Laune zu halten. Neben der Aussicht auf steigende Umsätze spielen auch Spekulationen um einen Short Squeeze eine Rolle. Die Nikola-Aktie ist bei Leerverkäufern weiterhin sehr beliebt, und je höher die Kurse steigen, desto mehr kommen die Shortseller ins Schwitzen. Das macht die Aktie zu einem heißen Eisen und auch die angedachte Kapitalerhöhung sollte Anleger zweimal überlegen lassen, bevor sie hier blind zugreifen.

 

Deutsche Bank: Auf dem Sprung?

 

Im Bankensektor fiel die Stimmung gestern nicht mehr ganz so rosig aus wie noch in der Vorwoche. Aus den USA vermeldeten einige weitere Großbanken Zahlen, die aber neben steigenden Zinseinnahmen auch das eine oder andere Problem beim Investmentbanking offenbarten. Die Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008) schaffte es dennoch in den grünen Bereich und steigerte sich um 0,6 Prozent bis auf 9,90 Euro.

Die Richtung stimmt hier also und die psychologisch und auch charttechnisch sehr wichtige Linie bei 10 Euro ist zum Greifen nah. Als richtungsentscheidend gelten die Zahlen der Deutschen Bank selbst, welche in der kommenden Woche anstehen. Analysten sehen bei dem Finanzinstitut weiterhin großes Comeback-Potenzial und auch das „Handelsblatt“ erwähnte die Aktie in seiner Dienstagsausgabe als potenziellen Comeback-Kandidaten. Es scheint fast, als würden die Anteilseigner nur auf den Startschuss zur Rallye warten. Da ist nur zu hoffen, dass es nicht doch noch zu Enttäuschungen kommen wird.

 

Ein wichtiges Signal für die Aktionäre von BASF

 

Auch bei BASF (DE000BASF111) spekulieren einige Beobachter auf eine mögliche Erholung, trotz der schwachen Konjunkturdaten aus der chinesischen Chemiebranche. Die Dividende wirkt hier immer noch verlockend und zumindest Vorstandsmitglied Dr. Dirk Elvermann scheint von den Erfolgsaussichten überzeugt zu sein. Wie „Der Aktionär“ berichtet, gönnte sich Elvermann in der vergangenen Woche ein Aktienpaket im Wert von etwa 155.000 Euro.

In ein solches Investment lässt sich alles Mögliche interpretieren und eine offizielle Stellungnahme zu den Aktienkäufen liegt nicht vor. So oder so ist das Ganze aber ein nicht unwichtiges Signal an die Aktionäre. Vertraut der eigene Vorstand einem Unternehmen, fällt einem das auch als Investor ein gutes Stück leichter. Die BASF-Aktie reagierte gestern mit Kursgewinnen von 3,16 Prozent und verbesserte sich bis auf 46,64 Euro. Die Erholung setzt sich fort und die kürzlich kommunizierte Gewinnwarnung scheint dem nicht im Weg zu stehen.

 

Heiße Tage

 

In Europa scheint sich derzeit vieles aufzuheizen und nicht nur am Mittelmeer glühen die Thermometer. Auch an den Märkten stehen heiße Tage an und zumindest hier hoffen viele darauf, dass die Temperaturen noch weiter ansteigen werden. Das ist auch absolut im Bereich des Möglichen, so richtig sicher sind die Experten sich aber nicht. Es ist derzeit viel von möglichen Richtungsentscheidungen in den kommenden Tagen und Wochen die Rede; die angelaufene Berichtssaison dürfte hier großen Einfluss nehmen. Ob aus der aktuellen Lage nun die nächste Rallye entsteht oder nicht doch eine größere Abkühlung ansteht, darüber ist man sich unter den Börsenprofis aber noch uneins.

19.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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