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Plug Power zieht an, TUI weiter ohne Ausbruch, kein Anzeichen von Erholung bei Siemens Energy und Bayer schielt auf bessere Geschäfte in der EU

Noch kein Grund zum Verzweifeln

NTG24 - Plug Power zieht an, TUI weiter ohne Ausbruch, kein Anzeichen von Erholung bei Siemens Energy und Bayer schielt auf bessere Geschäfte in der EU

 

Die ohnehin schon gedrückte Stimmung an den Börsen verschlechterte sich zur Wochenmitte noch weiter, nachdem der Handelsstreit zwischen den USA und China mit neuen Sanktionen in die nächste Runde ging. Zusammen mit den omnipräsenten Zinssorgen führte das recht zuverlässig zu sinkenden Kursen. Bisher kann dabei aber noch nicht von einem Crash die Rede sein.

Eine angenehme Ausnahme zeigte sich ausgerechnet bei der ansonsten eher schwachen Aktie von Plug Power (US72919P2020). Die konnte sich gestern um 5,76 Prozent in die Höhe bewegen und damit wieder knapp die Marke bei 10 Euro erobern. Per Handelsschluss bewunderten die Anleger 10,03 Euro auf der Anzeigetafel. Zustande gekommen ist das in erster Linie aufgrund von frischen Analystenkommentaren.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Citigroup nahm Plug Power in die eigene Coverage auf und verteilte dabei großzügig eine Kaufempfehlung nebst Kursziel in Höhe von 13 US-Dollar. Begründet wird diese einigermaßen optimistische Aussicht damit, dass Plug Power aufgrund des frühen Engagements gut positioniert sei, um von einer zu erwartenden steigenden Nachfrage im Wasserstoff-Sektor zu profitieren. Im Kern ist das exakt die gleiche Herangehensweise, die viele Anleger bei Plug Power schon seit Längerem an den Tag legen. Da es ansonsten keine neuen Erkenntnisse gibt, bleibt abzuwarten, ob die Plug Power-Aktie sich lange in zweistelligen Gefilden halten kann.

 

TUI: Es hat nicht sollen sein

 

TUI (DE000TUAG505) schaffte es schon einen Tag zuvor, eine charttechnisch sehr interessante Linie zu überwinden. Am Dienstag ging es für das Papier endlich wieder über die 7-Euro-Linie. Darauf folgten gestern allerdings schon wieder Gewinnmitnahmen. Zeitweise ging es bis auf 6,87 Euro in die Tiefe. Im späteren Handel wehrten die Bullen sich nochmal ein wenig, doch es sollte nur für einen Schlusskurs in Höhe von 6,99 Euro reichen.

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Immerhin bleibt die latente Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen damit noch aktiv, das Potenzial scheint aber sehr überschaubar zu sein. Die 7-Euro-Marke befindet sich ohnehin schon in sehr niedrigen Kursregionen. Dass hier schon ein derart massiver Widerstand zu finden ist, lässt tief blicken. TUI selbst spricht zwar immer wieder von guten Aussichten auf das Sommergeschäft, was bei den Börsianern aber einfach nicht verfangen will. Die sorgen sich stattdessen um die hohe Schuldenlast, nicht zuletzt aufgrund der steigenden Zinsen.

 

Siemens Energy: Es wird nicht besser

 

Noch sehr viel größer war die Enttäuschung am Mittwoch bei der Aktie von Siemens Energy (DE000ENER6Y0). Mehr schlecht als recht bastelten die Bullen hier nach dem Kurssturz im Juni an einer Erholung. Die fand gestern erst einmal ihr Ende und die Kurse rauschten schon wieder um 5,64 Prozent in Richtung Süden. Das Papier schlug so bei mageren 15,16 Euro auf und macht charttechnisch keinerlei Anstalten, in eine nachhaltige Aufwärtsbewegung überzugehen.

Die Analysten von Jefferies zeigen sich davon wenig überrascht. Zwar wurde das Kursziel dort jüngst von 16,50 Euro auf 17 Euro angehoben. Es reicht aber nur für einen neutralen Ausblick mit Verweis auf gute Geschäfte abseits der Windkraft. Gamesa bleibt aber das große Sorgenkind und eben dort gibt es derzeit mehr Aussichten auf weitere Enttäuschungen, denn auf Entspannung. Die Zurückhaltung der Aktionäre ist da nachvollziehbar.

 

Bayer hofft auf die EU

 

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Werbebanner EMH PM TradeEine der größten Schlagzeilen betraf gestern den Umgang der EU mit Gentechnik in der Landwirtschaft. In dieser Beziehung wird dieser Tage über eine Lockerung entsprechender Richtlinien nachgedacht, da sich in den letzten 20 Tagen viel getan hat. Auf diese Weise könnte es künftig etwa möglich sein, mit dem CRISPR-Verfahren gentechnisch editiertes Gemüse herzustellen, ohne dass dies auf der Verpackung erwähnt werden müsste. Noch ist darüber aber nicht abgestimmt.

Bayer (DE000BAY0017) hofft wohl darauf, dass die EU sich auf das Ganze einlassen wird. Gegenüber dem „Handelsblatt“ äußerte sich dazu der Cheflobbyist Matthias Berninger. Sollte die Reform wie geplant stattfinden, erwartet Berninger Umsatzsprünge um etwa zehn Prozent bis zum Jahr 2035 in diesem Bereich. Abseits rein finanzieller Überlegungen sieht er aber auch technologische Chancen. Die Anleger waren da weniger euphorisch und die Bayer-Aktie trat am Mittwoch knapp oberhalb von 50 Euro auf die Stelle.

 

Alles beim Alten

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Sorgen an den Märkten sind nicht neu, doch immerhin ist auch die Hoffnung noch lebendig. Bei einigen Titeln setzen die Anleger auf ein furioses Comeback, andere haben keine schlechten Chancen, einen bereits bestehenden Aufwärtstrend fortzusetzen. Das wird ihnen aber vor dem Hintergrund immer neuer Sorgen und Unwägbarkeiten alles andere als leicht gemacht. Vielleicht tröstet es aber den einen oder anderen, dass immerhin keine neuen Krisen aufzutauchen scheinen. Sehr viel mehr gibt es derzeit nicht, was die Stimmung der Börsianer heben könnte. Allerdings erleben wir eine solche müde Phase freilich längst nicht zum ersten Mal.

06.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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