Renk legt wieder kräftig zu, Bayer versucht sich an einer Erholung, Nvidia mit neuen Rekorden und bei TUI macht sich Vorfreude breit

Die neue Woche startet freundlich an der Börse

 

Den Börsianern ist ein erfreulicher Start in die Woche geglückt. Der DAX konnte am Montag ansehnlich zulegen und die Marke von 17.000 Punkten wieder hinter sich lassen. Zu verdanken ist dies in erster Linie guten Vorgaben aus den USA, wo der KI-Hype noch immer voll im Gange ist. Der Mut der Anleger zahlt sich aber in nahezu allen Bereichen aus.

Hierzulande konnte vor allem die Aktie von Renk (DE000RENK730) punkten, mit der es nach einer kleinen Korrektur am Freitag wieder um 10,2 Prozent bis auf 21,60 Euro in die Höhe ging. Die erst in der vergangenen Woche an den Start gegangene Aktie setzt damit ihren beeindruckenden Aufwärtstrend fort. Konkrete Neuigkeiten gab es zwar nicht zu vernehmen. Doch die anhaltenden Konflikte in der Welt sprechen dafür, dass die Dienste des Rüstungsunternehmens noch lange Zeit gefragt sein werden.

Rückendeckung erhält die Aktie zudem vom eigenen Management. Zum Börsenstart hat auch Vorstandschefin Susanne Wiegand zugegriffen, wie einer Börsenmitteilung zu entnehmen ist. Anteile im Wert von rund 700.000 Euro wanderten in ihr Portfolio. Das beeinflusst die Kurse zwar nur in einem überschaubaren Ausmaß. Die Chefin setzt damit aber ein klares Signal und befeuert das ohnehin starke Selbstbewusstsein der Käufer nur noch weiter.

 

Bayer: Neue Hoffnung?

 

Bei Bayer (DE000BAY0017) sind noch immer die Nachwehen von zahlreichen schlechten Neuigkeiten in den letzten Tagen und Wochen zu spüren. Die Aktie des Konzerns segelte in der vergangenen Woche auf neue Tiefstände und von Euphorie ist noch immer wenig zu spüren. Die Bullen trauten sich gestern im freundlichen Marktumfeld aber zumindest etwas aus der Deckung und gönnten dem Papier Aufschläge von 1,9 Prozent. Der Kurs konnte bis auf 28,32 Euro zulegen.

Erfreut zur Kenntnis genommen werden an der Börse Pläne, mit denen Bayer künftig die Kosten im Konzern deutlich senken will. Im Rahmen dessen wird es wohl auch einen umfangreichen Stellenabbau geben, der vor allem das Management treffen dürfte. Zum genauen Umfang äußerte Bayer sich bisher noch nicht. Doch allein die Aussicht auf einen schlankeren und effizienteren Konzern stellt für viele Anleger momentan so etwas wie das Licht am Ende des Tunnels dar.

 

Nvidia im Höhenrausch

 

Wie eingangs bereits erwähnt waren es gestern vor allem KI-Aktien, die für rasante Kursgewinne und strahlende Gesichter sorgten. Da liegt es in der Natur der Sache, dass Nvidia (US67066G1040) klar auf der Seite der Gewinne landet. Ausgehend von einem ohnehin schon schwindelerregenden Niveau ging es an den hiesigen Handelsplätzen um weitere 4,1 Prozent bis auf 688,50 Euro aufwärts. Das ist wieder einmal ein neuer Rekord.

Nvidia überschreitet damit so manche interessante Marke. Das Unternehmen überholt beispielsweise Amazon im Börsenwert und wie „Focus online“ aufgefallen ist, ist der Konzern mit einer Marktkapitalisierung von nun 1,78 Billionen Dollar wertvoller als der gesamte Aktienmarkt in Hongkong. Ein Ende der Aufwärtsbewegung scheint weiterhin nicht in Sicht zu sein. Die Spannung nimmt aber zu, denn bereits in der kommenden Woche stehen Zahlen des Highflyers an.

 

TUI: Kommt jetzt die Wende?

 

Schon heute wird es frische Ergebnisse von TUI (DE000TUAG505) zu sehen geben, die sich auf das Schlussquartal des vergangenen Jahres beziehen. Analysten rechnen im Vorfeld noch immer mit Verlusten, die aber deutlich geringer als noch ein Jahr zuvor ausfallen sollen. Die Börsianer bereiteten sich da schon mal auf erfreuliche Neuigkeiten vor. Mit dem Aktienkurs ging es am Montag um ansehnliche sechs Prozent bis auf 6,83 Euro aufwärts.

Enttäuscht TUI nicht und bietet den Anlegern einen attraktiven Ausblick für das laufende Jahr, könnte nun durchaus die wichtige Linie bei sieben Euro wieder ins Visier genommen werden. Gut möglich also, dass es hier den Beginn einer waschechten Trendwende zu sehen gab. Mit Gewissheit werden wir das aber frühestens wissen, wenn die Zahlen vorliegen. Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels war das noch nicht der Fall.

 

Nicht zu bremsen!

 

Die Entwicklung an den Aktienmärkten wirkt fast etwas paradox. Denn während es um die Konjunktur noch immer nicht besonders gut bestellt ist und eine schnelle Zinswende weiterhin nicht abzusehen ist, scheint die Euphorie an der Börse überhaupt keine Grenzen mehr zu kennen. Die große Frage ist, ob all die Vorfreude letzten Endes auch berechtigt ist oder ob doch die Skeptiker recht behalten werden, die vor übertriebenen Zukäufen und einer möglichen Korrektur warnen. Ausschließen lassen sich unangenehme Szenarien freilich nie, doch aktuell fehlt es komplett an Schwächeanzeichen. Den Anlegerinnen und Anlegern kann nur gewünscht werden, dass es möglichst lange dabei bleibt.

13.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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