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US-NeoBroker Robinhood plant offenbar Börsengang bei einer Bewertung von 30 Milliarden US-Dollar

Ertragreicher Börsengang

NTG24 - US-NeoBroker Robinhood plant offenbar Börsengang bei einer Bewertung von 30 Milliarden US-Dollar

 

In den vergangenen Jahren konnten NeoBroker deutlich an Beliebtheit gewinnen, sodass viele Anbieter mittlerweile einen regelrechten Kundenansturm verzeichnen. Diesen Boom will auch der Broker Robinhood nutzen, der jetzt in den USA an die Börse strebt.

Seit einigen Jahren strömen weltweit immer mehr Börsenneulinge an die Kapitalmärkte. Hiervon profitieren insbesondere die sogenannten NeoBroker, welche in erster Linie nicht von den Ordergebühren leben und daher scheinbar kostenloses Trading anbieten können. Auch wenn sich diese Anbieter durch andere indirekte Gebühren finanzieren, wie zum Beispiel durch Rückvergütungen bei Trades, die an bestimmte Handelsplätze geleitet werden, was oftmals sogar teurer und intransparenter sein kann, so kommen die Anbieter bei immer mehr Kunden gut an. In Deutschland agierte die Firma Trade Republic zuletzt so erfolgreich, dass eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen werden konnte, die auf einer Bewertung von 5,3 Milliarden US-Dollar basiert. Von diesem Hype will jetzt auch der im Jahr 2013 gegründete US-Broker Robinhood profitieren, der Medienberichten zufolge noch in diesem Monat an die US-Börsen gehen könnte.

Insidern zufolge strebt die Firma Robinhood eine Bewertung von 30 Milliarden US-Dollar an, was für einen Neobroker bis vor Kurzem noch eine nahezu unvorstellbare Summe darstellte. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde von Trade Republic dürfte dieser Betrag für die Kalifornier, welche ihren Hauptsitz in direkter Nähe zur Facebook-Zentrale haben, aber keinesfalls unrealistisch sein.

 

Massive Risiken für künftige Robinhood-Aktionäre

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistIn den vergangenen Monaten wurde seitens der Robinhood-Kunden insbesondere Meme-Aktien wie AMC (US00165C1045) und Gamestop (US36467W1099) besonders intensiv gehandelt, da diese jeweils massiv von einer Short Squeeze profitieren konnten und durch die Decke schossen. Auch wenn diese Papiere mehr als zehnmal so teuer sind wie fundamental gerechtfertigt, so hält dies momentan viele unerfahrene Privatanleger nicht von einem Einstieg ab. Allerdings erinnert dieses Verhalten an die Spätzeiten des Neuen Marktes Ende der 1990er-Jahre, als damals viele unerfahrene Kleinsparer an die Kapitalmärkte strömten und in Firmen investierten, die ebenfalls extrem überbewertet waren. Auch diesmal muss damit gerechnet werden, dass der Hype um die NeoBroker und die Meme-Aktien bereits mittel- oder kurzfristig nachlässt, was enorme Risiken für Robinhood beinhaltet.

So ist es keinesfalls unwahrscheinlich, dass sich viele neue Trader wie Ende der 1990er-Jahre wieder von den Börsen zurückziehen, wenn bestimmte Blasen, die an den Kapitalmärkten zweifelsfrei vorhanden sind, nachhaltig geplatzt sind. Entsprechend dürfte dies auch das Geschäftsmodell von Robinhood oder Trade Republic massiv belasten, auch wenn jetzt die Kundenzahlen sprunghaft wachsen. Daher sollten Anleger bei einer Bewertung von 30 Milliarden US-Dollar eher zurückhaltend agieren und erst einsteigen, wenn sich Stimmung für NeoBroker bei den Anlegern, aber auch bei den Börsenneulingen auf ein realistisches Niveau abgekühlt hat.

 

04.06.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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