Roche konsolidiert nach starkem Run

Roche Aktie leidet unter Gewinnmitnahmen - Zürich wird ungeduldig

 

Die Roche-Aktie kommt unter Druck. Die Anleger nehmen nach einem starken Run Gewinne mit.

Bei Roche (CH0012032048) stehen in den kommenden Jahren wichtige Markteinführungen an. Die Pipeline ist gut gefüllt und die Börse erwartet, dass im Bereich Alzheimer, Infektionskrankheiten und der Onkologie entscheidende neue Umsatzträger von Roche zur Marktreife getragen werden. 

Zürich hat die positiven Aussichten auch bereits vorweggenommen. Die Aktien von Roche konnten sich im 2. Quartal aus einem langen Seitwärtstrend, der vom Oktober 2020 bis zum Mai 2021 reichte, befreien und schossen dann regelrecht von rund 295 Franken auf bis zu 374 Franken in die Höhe. Die schnelle Bewegung zeigte wieder einmal, warum es so wichtig ist, bei diesen grossen Titeln engagiert zu bleiben. Wer versucht, die Aktie zu traden, verliert in solchen Seitwärtstrends schnell die Geduld und verpasst dann im Zweifel die entscheidende Jahresrallye. 

Der Optimismus bezüglich Roche wurde jedoch vor wenigen Tagen deutlich gedämpft. Der Konzern hatte am 07. September ein virtuelles Gipfeltreffen abgehalten und die neuesten Entwicklungen präsentiert. Hiobsbotschaften gab es nicht, aber der Börse geht der Fortschritt nicht schnell genug. Schon während des Gipfeltreffens setzten bei den Partizipationsscheinen die Gewinnmitnahmen ein. 

 

Roche konsolidiert nach starkem Run

 

Schon die Halbjahreszahlen sorgten für erste Kritik in Zürich. Wie schon zuvor wurde auch das 1. Halbjahr durch negative Wechselkursentwicklungen beeinflusst. Auf Basis konstanter Wechselkurse hätte der Konzern rein operativ seinen Umsatz um ordentliche 8 % steigern können. In Franken gerechnet blieb nur noch ein Plus von 5 % übrig. 

Im Hinblick auf den Gesamtumsatz dominiert die Pharmasparte weiterhin. Allerdings stagniert das Geschäft auf hohem Niveau. Im 1. Halbjahr sank der Umsatz in der Sparte sogar um -7 % auf 21,67 Mrd. Franken, wobei sich im 2. Quartal eine positive Tendenz mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 4 % ergab. Bemerkenswert: Die jungen Medikamente im Portfolio konnten ihre Erlöse um 30 % steigern. 

 

 

Die Diagnostik-Sparte glänzte erneut mit hohem Wachstum. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Covid-19-Krise verzeichnete Roche eine weiterhin hohe Nachfrage. Die Erlöse kletterten um 49 % auf 9,04 Mrd. Franken und währungsbereinigt um 51 %.

Unter dem Strich blieb jedoch weniger übrig als im Vorjahr. Der Netto-Gewinn sank im Jahresvergleich um -3 % auf 8,22 Mrd. Franken. Bereinigt man die Zahl um die Wechselkursverluste, hätte Roche ein kleines Plus von 2 % ausweisen können. 

Im Hinblick auf die aktuelle Pipeline hob die Geschäftsführung vor allem Tecentriq hervor. Die Immuntherapie zur Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs liefert bisher positive Studienergebnisse. 

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10.09.2021 - Mikey Fritz

 

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