Russland erleichtert Goldexporte
Russland erleichtert Goldexport für Minenunternehmen
Russland wird demnächst den in Russland tätigen Minenunternehmen den Export von Gold erleichtern, in dem es dauerhafte Genehmigungen anstatt von Einmalgenehmigungen erteilen wird.
Ein neuer Erlass der russischen Regierung zeigt, dass damit die Behinderungen, die der Goldexport durch die Corona-Pandemie hat, verringert werden sollen. Hierzu gehört unter anderem die Tatsache, dass durch den Ausbruch des Virus die Zahl der Passagierflüge drastisch eingeschränkt wurde.
Die bisherige Handelskette von Gold ist bislang von russischen Geschäftsbanken dominiert, die in der Regel das Gold von den Minenunternehmen erwerben. Von diesen erwarb bisher die russische Zentralbank einen Großteil, um ihre Devisenreserven aufzustocken.
Sergei Kashuba, Präsident der Vereinigung der russischen Goldproduzenten, betonte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass man seit über einem Jahr bereits auf dieses Ziel hingearbeitet habe. Man sei nun froh, dass es den Goldproduzenten nun erlaubt werde, Gold auf der Basis allgemeiner Lizenzen zu exportieren. Kashuba erklärte zudem, dass für die aktuelle Änderung auch eine Rolle spiele, dass die russische Zentralbank ihre Goldkäufe im Inland zu Monatsbeginn ausgesetzt habe. Nun hätten die Goldproduzenten mehr Kontrolle bei der Auswahl ihrer Geschäftspartner, da sich diese auch im Ausland befinden können.
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Russische Banken hatten zuletzt auch darüber informiert, dass die inländische Goldnachfrage gesunken sei, was wohl auch an der neuen Zurückhaltung der Zentralbank liegt.
Gleichwohl ist nach Ansicht von Sergei Kashuba ein kurzfristiger starker Anstieg der Goldexporte unwahrscheinlich, da für eine diesbezügliche Prozessoptimierung einige Monate notwendig sein dürften. Denn zunächst müssen die russischen Goldproduzenten im Ausland Käufer für ihr Gold finden und entscheiden, wie viel Gold zu diesen geliefert werden soll.
Russland ist nach China und Australien der weltweit drittgrößte Goldproduzent. Zu den großen russischen Goldproduzenten gehören Polyus, Polymetal, Petropawlowsk und die kanadische Kinross Gold.
Polyus, der größte russische Goldproduzent, betonte nach Angaben von Reuters zudem, dass dieser Schritt der russischen Regierung die Goldproduzenten mit den lokalen Geschäftsbanken gleichstellt und damit die Infrastruktur des russischen Goldmarktes weiter verbessert wird. Polyus ist derzeit in Gesprächen mit potenziellen ausländischen Käufern und zieht einen verstärkten Goldexport in Betracht, wenn diese einen höheren Nettopreis zahlten. Dieser beinhaltet auch die Lieferkosten.
Fazit
Die Coronakrise hat den Liberalisierungsprozess für den Goldexport für russische Produzenten de jure vereinfacht. Auch wenn kurzfristig noch keine exorbitante Steigerung der Exportvolumina zu erwarten ist, so sind die Änderungen perspektivisch sehr positiv zu bewerten. Ob dies auch so bleibt, wenn die russische Zentralbank ihre Goldkäufe wieder aufnimmt, muss sich allerdings erst noch zeigen.
22.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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