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Uniper: Aktie stürzt weiter ab

Uniper steht mit dem Rücken zur Wand - Staatshilfe in Berlin beantragt

NTG24 - Uniper: Aktie stürzt weiter ab

 

Von der Energiewende zur Energiekrise. Man reduziert die eigene Energieunabhängigkeit auf ein Minimum, attackiert den wichtigsten Energielieferanten des Landes auf Schärfste und wundert sich dann, wie kritisch der verlässliche Fluss von Energie für die Wirtschaft und die Bürger ist. Die jüngsten Ereignisse und Entscheidungen lassen die Frage aufkommen, wie viel Kompetenz in der Bundesregierung vorhanden ist. 

Jedes Kind weiss: Man sägt nicht den Ast ab, auf dem man sitzt. Und dennoch ist es genau das, was Deutschland im Einklang mit vielen anderen Ländern getan hat. Die Folgen dieser schicksalhaften Entscheidung bekommen die Wirtschaft und die Bürger massiv zu spüren und es wird nur noch schlimmer werden. 

 

Uniper SE

 

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Werbebanner WikifolioDie Warnung von Uniper (DE000UNSE018) ist ausgesprochen ernst. Der grösste Gasimporteur Deutschlands hat gegenüber der Bundesregierung quasi eine Notlage deutlich gemacht, die sich daraus ergibt, dass die Russen die Gaslieferungen seit rund zwei Wochen auf etwa 40 % des vereinbarten Volumens reduziert haben. Uniper ist gesetzlich gezwungen, seine Grosskunden weiter zu den alten Preisen und mit den vereinbarten Volumina zu beliefern. Um dies zu bewerkstelligen, kauft man die Differenz ausgesprochen teuer zu aktuellen Marktpreisen ein. Die Verluste daraus haben das Unternehmen innerhalb kürzester Zeit an den Rand gebracht. 

 

Berlin muss harte Entscheidungen treffen

 

Es gibt für Uniper im Kern drei verschiedene Optionen:

1) Die Bundesregierung überlässt den Versorgern seinem Schicksal. Das würde unweigerlich zu einem Konkurs führen, wenn das Unternehmen die erhöhten Preise vom Gasmarkt nicht an die Kunden weitergeben darf. Gelöst ist das Problem der Gasknappheit damit aber nicht. Es würde lediglich das Problem auf andere Unternehmen verlagern und zu Ausfällen in der Gasversorgung führen. 

2) Die Bundesregierung lässt über die Bundesnetzagentur den Gasmangelfall erklären. Damit ist Uniper aus der Schusslinie, benötigt aber dennoch Hilfe für den bereits entstandenen Schaden. Ist der Gasmangelfall erklärt, darf Uniper die hohen Preise an ihre Kunden weitergeben. Das sind normale Betriebe bis hin zu grossen Konzernen, aber selbstverständlich auch kleinere Versorger und Stadtwerke. Da der Preisanstieg abrupt sein würde, würde sich für die betroffenen Unternehmen, die stark auf Gas angewiesen sind, die Frage stellen, ob sie den Betrieb vorübergehend einstellen oder wiederum die erhöhten Preise direkt an ihre Kunden weitergeben. Auch die kleineren Versorger und Stadtwerke werden nicht drumherum kommen, die erhöhten Preise an die Endkunden weiterzugeben. Berlin wird dies sicherlich zu Beginn dementieren, aber letztlich bleibt nichts anderes übrig. Für die Bürger kann das im Zweifel zu weiteren zwei- bis dreistelligen prozentualen Erhöhungen der Energiekosten führen.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe3) Die Bundesregierung übernimmt Uniper und versucht das Desaster auf den Konzern zu beschränken. Dazu müsste man Milliarden an Steuergeldern in die Hand nehmen. Voraussichtlich im zweistelligen Bereich. Anders lässt sich das Chaos nicht abfangen, denn Uniper wird im Zweifel als Risiko von den anderen Marktteilnehmern angesehen. Eine Betrachtung, die nur geändert werden kann, wenn die Bundesregierung glaubhaft den Konzern stabilisiert. Die Altaktionäre würden nach einem solchen Eingriff natürlich fast komplett ruiniert. 

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01.07.2022 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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